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0352 - Es brodelt in der Unterwelt

0352 - Es brodelt in der Unterwelt

Titel: 0352 - Es brodelt in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fingerabdrücken auf dem Chevrolet-Combi, in dem die Zwillinge entführt worden waren, hatten wir kein Glück. Wie schon vermutet, stammten sie alle von den üblichen Benutzern auf der Ranch. Die Kidnapper hatten den Wagen wohlweislich nur sehr vorsichtig angefaßt und bei erster Gelegenheit ordnungsgemäß innerhalb der Stadtgrenze von Boulder geparkt.
    Ebenso vergeblich waren die Nachforschungen wegen des Telefonanrufes geblieben.
    Als letztes ließ ich mich wieder mit Mr. High in New York verbinden.
    Er konnte mir immer noch nicht sagen, wie die Höllenmaschine in den Koffer des Hotelmillionärs gelangt war. Über Jimmy Toole wußte er Bescheid, doch interessierte mich das jetzt weniger, nachdem mir Miß Mosley die Wahrheit über ihn gestanden hatte.
    Toole war tatsächlich von der Armee zum Scharfschützen ausgebildet worden und hatte es zu einer anerkannten Meisterschaft darin gebracht. Seine Hitzköpfigkeit verwickelte ihn jedoch bald in Schwierigkeiten, und so waren seine Vorgesetzten froh, als er eines Tages wieder im Privatleben untertauchte und heiratete. Sonst ließ sich über ihn nichts Nachteiliges sagen.
    Ich bat Mr. High, eine weitere Erkundigung wegen dieser Mrs. Adams einzuziehen, die hinter den Murrays in der Maschine gesessen hatte, und verabschiedete mich dann.
    Mrs. Murray, Phil und Bob warteten schon ungeduldig auf mich.
    Wir brausten zum Vergnügen des Jungen mit ziemlichem Tempo zurück zur Ranch. Der Hotelmillionär war ebenfalls weggefahren, um über seine Bank weitere 250 000 Dollar flüssig zu machen.
    Phil und ich versuchten erneut, Jimmy Toole zu sprechen. Er blieb aber unauffindbar.
    Während wir zum Gästehaus hinüber schritten, um uns auf das Mittagessen vorzubereiten, zu welchem uns Mrs. Murray eingeladen hatte, näherte sich der Ranch eine Staubwolke. Es war das alte Vehikel Tooles, das kreischend vor uns bremste.
    Mein Blick war auf die verdreckte Windschutzscheibe des Fahrzeuges gerichtet, wo hinter dem Scheibenwischer ein Brief klemmte. Das gleiche Kuvert hatten die Kidnapper für ihr Schreiben benutzt.
    ***
    Ich ging um den Kühler herum und betrachtete mir den Umschlag aus der Nähe. Kein Zweifel, es handelte sich um dieselbe Sorte, wie sie Mr. Murray von den Erpressern bekommen hatte.
    »Halt, Mr. Toole!« rief ich, als sich der Mann grußlos entfernen wollte. »Sie vergessen Ihren Brief!«
    Toole verhielt den Schritt und griff sich an den Kopf. Er wendete und nahm das Kuvert von der Scheibe, während so etwas wie Verlegenheit über sein Gesicht ging.
    »Der Brief gehört nicht mir!« sagte er. »Ein Bursche hat ihn mir auf der Straße gegeben — ich soll ihn Mr. Murray bringen!«
    Er reichte mir das Schreiben, als sei ich der Empfänger oder wenigstens berechtigt, es an seiner Stelle entgegenzunehmen. Ich drehte den Brief unschlüssig zwischen den Fingern. Ich konnte weder eine Anschrift noch einen Absender bemerken.
    Eine neue Nachricht der Kidnapper?
    In diesem Augenblick rollte der vornehme Lincoln des Hotelmillionärs in den Hof.
    Phil verhaftete Toole wegen seiner Schießerei, während ich mich zu Mr. Murray begab.
    In der Wohnhalle lasen wir gemeinsam das Schreiben, das wirklich von den Verbrechern stammte:
    Werter Mr. Murray!
    Obwohl Sie sich nicht an unsere Abmachung gehalten und eine zweite Person zu den Silos geschickt haben, geben wir Ihnen nochmals Gelegenheit, zu Ihrem Kind zu kommen. Verpacken Sie 250 000 Dollar wie heute nacht und fahren Sie genau 11 Uhr von der Ranch in Richtung Boulder weg. An einem Zaunpfahl zur Rechten werden Sie einen Zettel mit weiteren Instruktionen finden. Sollte Ihnen wieder jemand folgen oder uns sonst Schwierigkeiten bereiten, stirbt Dan. Also seien Sie vernünftig!
    Ein Geschäftspartner Diese herzlosen Zeilen klangen ernst.
    Mr. Murray mußte eingeschüchtert werden, und natürlich gelang das den Kidnappern auch restlos.
    Der Hotelmillionär beschwor uns, die Finger aus der Sache zu lassen. Seine Frau, die inzwischen auch zu uns getreten war, unterstützte ihn mit Tränen in den Augen.
    Ich ließ die beiden zunächst einmal allein. Auch mir war ja in erster Linie daran gelegen, Dan heil seinen Eltern wieder übergeben zu können.
    Draußen im Hof sprachen Phil und Mr. Duncan, der sich dazugesellt hatte. Sie sprachen über Jimmy Toole.
    »Habt Ihr ihn schon abtransportiert?« fragte ich Phil, der auf mich zukam.
    »Toole ist verschwunden!« sagte mein Freund. »Als ich telefonieren wollte, habe ich ihn einen Moment aus den Augen

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