Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0352 - Es brodelt in der Unterwelt

0352 - Es brodelt in der Unterwelt

Titel: 0352 - Es brodelt in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Bevor ich das Gleichgewicht verlor, krallte ich mich an dem Dollarräuber fest, der dadurch in Panik geriet.
    Mit einem Schrei ließ er sein Paket los. In einer Art Erstarrung warteten wir beide, bis der Dollarsegen auf den Boden prallte. Dann rangen wir schweigend, aber keuchend weiter.
    Immer noch konnte ich nicht mit Sicherheit behaupten, daß Jimmy Toole mein Gegner war.
    Dem schmächtigen Körper nach jedoch, der sich zwischen meinen Händen wand, mußte er es sein.
    Aber auch ein schwächerer Mann sollte nicht unterschätzt werden. Das merkte ich, als der Kerl mir plötzlich an die Kehle faßte und sie zusammendrückte. Mir ging die Luft aus, und die Adern an der Stirn schwollen an.
    Als ich die Krallenfinger des knochigen Gegners endlich von meinem Hals gelöst hatte, machte ich einen tiefen Atemzug. Diesen Moment benutzte der Verbrecher, sich von mir abzusetzen und weiter hinaus auf das Rohr zu rutschen. Ich versuchte es ihm gleichzutun und schlitterte, hinter ihm auf dem rostrauhen Eisen entlang.
    Wir befanden uns jetzt außerhalb des Mastes und hatten nur noch Luft unter uns.
    Plötzlich erscholl ein Schrei, der mir durch Mark und Bein ging. Die dunkle Gestalt des Verbrechers zappelte einige Sekunden nur wenig von mir entfernt, dann war sie verschwunden. Ein nochmaliger langgezogener Schrei — jetzt viel weiter weg — gellte mir in die Ohren. Dann hörte ich einen dumpfen Aufprall, dem lautlose Stille folgte.
    Der Dollarräuber war in die Tiefe gestürzt!
    Ich überwand das unangenehme Gefühl, das mich beschlich. Vorsichtig arbeitete ich mich rittlings bis zu der Stelle vor, von der der Verbrecher abgeglitten war. Dort endete die Gitterkonstruktion, auf der man noch einigermaßen Halt für die Beine hatte finden können.
    Ich kletterte den Pfeiler hinab und näherte mich der Stelle, an der ich den Zerschmetterten, vermutete.
    Da ich keine Taschenlampe bei mir hatte, knipste ich mein Feuerzug an umd bahnte mir in dem schwachen Schein der Flamme den Weg durch das Gebüsch.
    Plötzlich sah ich eine zusammengekauerte Gestalt. Sie wühlte am Boden in Papieren herum. Als ich sie anleuchtete, erkannte ich Dollarnoten und einen Mann: Mr. Robert Duncan, den Cousin Mr. Murrays!
    ***
    »Was machen Sie da, Mr. Duncan?« fragte ich.
    Der Verwandte Mr. Murrays stand auf und ließ die Scheine, die er in den Hände gehalten hätte, wieder zu Boden flattern. »Dasselbe möchte ich von Ihnen wissen!« erwiderte er. »Ich hörte die Knallerei und kam herüber zur Schlucht, und hier fand ich die Dollars!«
    »Da haben Sie aber gute Augen!« sagte ich. »Am besten ist es, Sie suchen die Scheine zusammen, soweit das in der Dunkelheit möglich ist. Bleiben Sie hier, denn ich muß mich schnell noch um etwas anderes kümmern!«
    Ich arbeitete mich weiter durch die Büsche, bis ich zum Wasser kam, das die Schlucht durchfloß. Auf einer Kiesbank, genau unterhalb der Brückenmitte, entdeckte ich einen Körper. Über ein paar Steine erreichte ich die Stelle und drehte die Leiche um; wie ich vermutet hatte, starrten mich die gebrochenen Augen von Jimmy Toole an.
    Er also hatte das Lösegeld Mr. Murrays geraubt.
    Sicher aber war, daß er nicht zu den Kidnappern gehörte. Wie konnte er wissen, daß der Hotelmillionär zu dieser Stunde mit 250 000 Dollar die Ranch verließ? Ich entsann mich des Briefes der Entführer, welchen er überbracht hatte.
    Sollte er ihn unterwegs geöffnet und gelesen haben?
    Hier konnte ich zunächst nichts mehr tun. Ich ließ die Leiche liegen und kehrte zu Duncan zurück, der inzwischen die Dollar eingesammelt hatte. Ob etwas fehlte, vermochten wir erst später festzustellen.
    Ich wich den neugierigen Fragen Duncans aus und ging mit ihm zur Straße zurück.
    Sein Bu'ick, der in Boulder repariert worden war, stand neben dem alten Vehikel Tooles. Als wir die Fahrzeuge erreichten, bemerkte ich zu meinem Erstaunen, daß Duncan nicht allein gekommen war. Catherin Mosley, oder vielmehr die jetzt verwitwete Mrs. Toole saß auf dem Beifahrersitz und rauchte nervös eine Zigarette.
    Mißtrauen glomm in mir auf. Was hatten die beiden ausgerechnet in dieser Zeit auf dem Weg zu suchen, der Mr. Murray von den Kidnappern als Treffpunkt angegeben worden war? Robert Duncan beantwortete meine unausgesprochene Frage, indem er erklärte: »Catherin und ich fuhren gerade von Boulder heim, als ich das Schießen hörte. Waren Sie das, Mr. Cotton? Warum sind Sie so schweigsam wie ein Fisch?«
    »Ich möchte Sie nicht beunruhigen,

Weitere Kostenlose Bücher