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0352 - Es brodelt in der Unterwelt

0352 - Es brodelt in der Unterwelt

Titel: 0352 - Es brodelt in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Motor auf.
    ***
    Mit einem Satz war ich bei unserem Sportwagen und sprang hinein. Sollte der skrupellose Verbrecher noch in der Nähe sein? Dann mußte ich alles aufbieten, ihm den Fang wieder abzujagen.
    Jetzt nützte uns Rücksicht nichts mehr: Entweder hatten die Kidnapper das Ganze eingefädelt — dann beabsichtigten sie keinen ›fairen‹ Austausch. Oder es drehte sich um einen Außenseiter, der zufällig die günstige Gelegenheit ergriffen hatte.
    In diesem Fall war das Geld erst recht wichtig, denn Mr. Murray brauchte es dann noch in dieser Nacht wieder.
    Ich wendete den Wagen und brauste dem Gehör nach in Richtung Boulder zurück. Lichter sah ich keine vor mir, denn der Verfolgte hatte mich natürlich bemerkt.
    Ich rückte unaufhaltsam näher, wie ich am Geräusch hörte. Da erstarb plötzlich der Motor vor uns. Der Mann hatte offenbar eingesehen, daß sein Fahrzeug meiner Maschine unterlegen war und floh zu Fuß. Ich erblickte unvermittelt und fast zu spät einen Schatten auf der Straße.
    Verlassen blockierte ein altes Vehikel den Weg, das mir bekannt vorkam. Eine dunkle Gestalt rannte quer über die Wiese einem Abhang zu.
    Ich hechtete über die niedrige Tür meines Wagens zu dem anderen Fahrzeug. Der Kerl sollte mich nicht hereinlegen! Trotz der Eile klappte ich die Motorhaube auf und riß die Verteilerkabel heraus.
    Wenn der Bursche nun auf einem Umweg zurückkehrte, konnte er seinen Wagen nicht so schnell starten, und den Zündschlüssel meines Autos hatte ich in der Tasche.
    Natürlich hatte ich während der ganzen Zeit den Flüchtigen nicht aus den Augen gelassen. Er war leicht zu erkennen, denn wie angeheftet bewegte sich ein heller Fleck mit ihm Es war das Dollarpaket, welches Murray wieder in weißes Tuch hatte schlagen müssen.
    Ich setzte eine Weile hinter dem Keuchenden her, der aber ein ausdauernder Läufer zu sein schien. Über Stock und Stein ging die wilde Jagd, ohne daß sich der Abstand zwischen uns verringerte. Schon erreichte der Räuber die Böschung, die mit dichten Sträuchern bewachsen war, als dunkler Saum begrenzte sie die Wiese und verschluckte die Gestalt, die bisher wenigstens als schemenhaf ter Umriß auszumachen war.
    Aber der helle Fleck blieb sichtbar und rührte sich nicht mehr. Also befand sich der Kerl doch noch dort und wollte sich nicht durch das Brechen von Zweigen verraten. Er hoffte wohl, ich würde blindlings in das Gebüsch tauchen und nach ihm suchen, während er seelenruhig auf seinem Platz verharrte.
    Ich schlug einen Bogen und robbte dicht über die Erde von der Seite her zu der bewußten Stelle. Ich starrte angestrengt in das Gebüsch, aber so sehr ich auch suchte — von dem Verfolgten war nichts zu entdecken. Ein unangenehmer Gedanke durchzuckte mich.
    Sollte etwa der helle Fleck allein hier sein?
    Hatte der Kerl die Dollar zurückgelassen, um mich zu täuschen?
    In schnellem Entschluß legte ich die restlichen wenigen Meter zurück und sprang dicht vor der Stelle auf, gefaßt auf einen plötzlichen Angriff. Aber es blieb alles ruhig, und auch der helle Fleck war noch da. Rasch langte ich darnach und fühlte nur — ein Tuch zwischen den Fingern!
    Der Bursche hatte mich gefoppt!
    Wo aber befand er sich jetzt? Welt konnte er nicht sein, denn die Büsche waren dicht und nicht leise zu durchdringen. Ich sollte nicht weiter darüber im Unklaren'bleiben.
    Plötzlich bekam ich einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf!
    ***
    Noch im Niedergehen wurde ich mir meines Fehlers bewußt. Der Verbrecher hatte sich nur geringfügig ins Gebüsch gedrückt und darauf gewartet, daß ich Esel ihm in die Arme lief. Sehr viel Kraft konnte er allerdings nicht entwickelt haben, denn ich merkte trotz des Schmerzes, daß mein Verstand mir treu blieb.
    Ich hatte die Pistole in der ersten Überraschung verloren, aber ich fühlte mich nicht ausgezählt und kam sofort wieder auf die Beine. Auch das Gehör funktionierte noch und sagte mir, daß der Bursche seine Flucht fortsetzte.
    Ich ließ meine Waffe, wo sie war, denn in der Finsternis konnte ich sie doch nicht schnell genug finden. Ich arbeitete mich ungeachtet der dortigen Gewächse hinter dem Mann her.
    Glücklicherweise schaffte er mir mit seinem Körper eine Bahn und erleichterte mir so die Verfolgung.
    Die Böschung führte steil nach unten. Er handelte sich um eine Schlucht, die dem Rauschen nach von Wasser durchflossen wurde.
    Jetzt hatte ich die Büsche durchquert. Eine schmale Wiese schloß sich an, auf der ich aber

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