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0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Toter zuviel
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Aushilfskellner zu beschäftigen. Gerald Shavon machte sich sofort auf den Weg, um heute für ein paar Stunden den schwarzen Frack eines Kellners anzuziehen. Zwei andere Kollegen sollten Mrs. Goodwin von ihrer Wohnung ab beschatten. Zur Sicherheit postierten wir noch einen anderen Mann in der Toreinfahrt, die dem Ceylon Tea-Shop gegenüberlag.
    Wir selbst, Phil und ich, saßen in der kleinen Küche des Lokals.
    Um halb drei traf Mrs. Goodwin im Tea-Shop ein. Durch das Schiebefenster zwischen Küche und Lokal konnten wir den Raum unter Kontrolle halten. Die Frau nahm an einem kleinen Tisch in der Nähe der Theke Platz und bestellte sich einen Kaffee. Das Lokal war ziemlich dünn besetzt. In einer Ecke saßen zwei Teenager und spielten verliebt. Einge Tische weiter unterhielten sich angeregt zwei alte Damen. Der Wirt stand unbeschäftigt hinter seiner Kaffeemaschine, und Gerald Shavon lehnte gelangweilt an der Theke.
    Als das Telefon schepperte, schlurfte der Wirt zum Apparat und meldete sich. Dann legte er den Hörer auf den Schanktisch und fragte:
    »Mrs. Goodwin? Die Dame wird am Telefon verlangt!«
    Sie erhob sich und ging mit schwerfälligen Schritten auf das Telefon zu. Das Spiel, auf das sie eingegangen war, schien ihre ganze Nervenkraft zu beanspruchen.
    Gerald Shavon drückte ihr an der Theke Papier und Bleistift in die Hand.
    Sie lauschte eine Weile und kritzelte etwas auf das Papier. Dann ging sie zu ihrem Tisch zurück, bezahlte und ging hinaus. Wir erwarteten nicht, daß der Erpresser im gleichen Lokal sitzen würde.
    Mrs. Goodwin hatte ihre Lexion gut gelernt. Die ersten Taxis ließ sie vorbeifahren. Erst als unser Ford startete, winkte sie eine Droschke heran.
    Shavon schritt zum Telefon und nahm den Zettel auf, der dort lag. Er knüllte ihn zusammen und warf ihn durch das Fenster in die Küche, wo Phil und ich saßen.
    »Ich soll zu Macey's in die 26. Straße kommen«, las ich.
    Macey's was ein bekanntes Speiselokal. Vielleicht sollte die Übergabe des Geldes schon dort erfolgen, vielleicht hatten die Burschen noch einen weiteren Winkelzug eingebaut. Wir wußten es nicht, aber wir hatten diese Möglichket in unseren Plan einkalkuliert. Phil und ich liefen hinaus und stürzten in den Jaguar. Auf Sirene und Rotlicht mußte ich natürlich verzichten, trotzdem kamen wir nur kurze Zeit nach dem Taxi an.
    Mein Freund und ich setzten uns an zwei verschiedene Tische. Mrs. Goodwin hatte neben einer Säuile Platz gefunden.
    Eine Viertelstunde lang tat sich gar nichts. Ich fürchtete schon, die Erpresser hätten unser Vorhaben durchschaut. Bei der Vielzahl der Gäste war es praktisch unmöglich, herauszufinden, ob nicht ein Beobachtungsposten im Lokal saß.
    Aber dann klingelte wieder das Telefon. Der Anruf galt tatsächlich Mrs. Goodwin.
    Ich stellte mich vor die Kabine und benahm mich wie ein Mensch, der einen dringenden Anruf zu erledigen hat, während die Klatschbase in der Zelle ihrer Freundin wort- und gestenreich das Aussehen ihres neuesten Hutes erklärt.
    Als Mrs. Goodwin aus der Zelle trat, hatte ich es so eilig, daß ich in der Tür mit ihr zusammenstieß.
    »Pardon!« sagte ich laut und ärgerlich, leise aber fügte ich hinzu: »Was ist los?«
    »Auf der Brooklyn Bridge wird mich ein Mann ansprechen, dem ich das Paket aushändigen soll. Das Kennwort ist: ›Stanley schickt mich‹!«
    Ich gab endlich den Weg frei und drängte mich in die Zelle.
    Ich wählte die Nummer LE 5 - 7700. Unter dieser Nummer können Sie unser Hauptquartier erreichen. Ich verlangte, Mr. High zu sprechen.
    »Die Übergabe soll auf der Brooklyn Bridge stattfinden, Chef. Schicken Sie bitte ein paar Kollegen hin, die die Brückenauffahrten blockieren!«
    »Wird sofort erledigt, Jerry!« kam es zurück. »Viel Glück!«
    »Danke, Chef!« sagte ich und hängte ein. Mrs. Goodwin hatte wieder ein Taxi gerufen, und wieder folgten wir im Jaguar. Wir hielten uns zurück, denn die Profis unter den Gangstern der New Yorker Unterwelt kennen meinen Wagen.
    Schließlich waren genug Kollegen von uns zur Stelle. Wir ließen den Wagen auf einem Parkplatz in der Nähe der Brückenauffahrt stehen und gingen zu Fuß weiter.
    Etwa hundert Yard vor uns erkannte ich bereits den zitronengelben Hut von Mrs. Goodwin. Auch die Hutfarbe war ein Teil unserer Planung. Schließlich war es nicht das erstemal, daß das FBI einen Erpresser fangen wollte. Dieser Hut war im Gedränge der vorwärtshastenden Menschen gut sichtbar. Langsam bewegte sich Mrs. Goodwin

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