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0356 - Am Schleppseil hing der Tod

0356 - Am Schleppseil hing der Tod

Titel: 0356 - Am Schleppseil hing der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Schleppseil hing der Tod
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ich bei diesen Aktionen niemals dabei, deshalb kannte mich der Gangsterboss nicht.
    Die Burschen hatten noch nicht bemerkt, dass ich wieder zu mir kam.
    Ich hörte, wie Loy zu Clarke sagte: »Ted Walker hat einen alten Mann zusammengefahren und sich selbst in die Hölle befördert. Und das genau vor dem Friedhof. Der hier hat es gesehen.«
    Clarkes Kommentar war kein Beileid. Er schimpfte.
    »Ich habe diesem Burschen immer wieder gesagt, er soll bei Nebel nicht so rasen. Jetzt haben wir den Salat. Die Cops werden schnüffeln, um Dan While zu finden, den es gar nicht gibt«
    Der wütende Gangster schlug mir mit der flachen Hand ins Gesicht.
    »He, wach auf!«, schrie er mich an.
    Ich richtete mich langsam auf und sagte gequält: »Ziemlich nette Begrüßung. Was soll der Unsinn?«
    »Du hast erst zu reden, wenn du gefragt wirst«, herrschte mich der Dicke an. »Wer bist du, woher kommst du und was willst du?«
    »Einen Job und keine Schläge!«
    Loy war sofort bei mir und wollte wieder zuschlagen. Im letzten Augenblick hielt Clarke ihn zurück.
    »Lass das! Der Bursche beginnt mich zu interessieren.« Er fragte mich: »Was hast du auf dem Kerbholz?«
    Ich grinste unverschämt: »Eine ganze Menge, von der aber nur ich was weiß. Bisher war ich immer Einzelgänger, verstehst du? Das ist gut. Mich haben sie niemals erwischt. Man muss Köpfchen haben.«
    Der Gangsterboss meinte: »Dann haben wir eines gemeinsam, denn mich hat bisher auch noch keiner erwischt.«
    »Na ja, das kann ja noch kommen, wenn du dich weiter mit solchen Nullen abgibst«, warf ich ein.
    Das war zu viel für Loy und Alby. Bevor Clarke es verhindern konnte, war Loy heran. Aber sein Schwinger traf Alby, weil ich vom Sessel aus meine Beine arbeiten ließ. Im Fallen schlug Loy seinen Freund Alby nahezu k. o. Dann ging er auf mich los. Im Nu war ich auf den Beinen, setzte nach und gab Loy, der nicht schnell genug reagierte, einen Schwinger. Er ging seufzend zu Boden.
    Clarke staunte. »Du schreibst eine gute Handschrift, mein Junge!«
    »Ja,«, erwiderte ich ungerührt, »wer sie lesen will, muss fühlen.«
    ***
    Als die beiden sich wieder wutschnaubend aufrichteten, hatte Clarke direkt eine menschliche Regung. Er steckte mir eine Zigarette zwischen die Lippen und gab mir eigenhändig Feuer. Dann fragte er: »Wenn ich dir einen Job gebe, welche Garantien gibst du mir, dass du auch nicht singst, falls etwas schief gfehen sollte?«
    »Was sollte schief gehen?«
    »Nun, wir haben einen einträglichen, aber schwierigen Job. In letzter Zeit haperte es etwas an Facharbeit, verstehst du…« Er unterbrach sich, sah seine Gorillas wütend an und schrie: »Macht, dass ihr rauskommt, ihr Versager. Erledigt die Sache mit dem Truck und mit Moore. Mit dem hier werde ich allein fertig!«
    »Boss, ich hab dir doch gesagt, dass Haller Nick Short zusammengeschlagen hat. Lass dir das eine Warnung sein.«
    Clarke wurde nun richtig böse: »Nick hat wegen seiner Trinkerei und Prügeleien schon längst eine gehörige Abreibung verdient, und wenn Haller ihn erwischt hat, dann ist er mein Mann! Haut jetzt ab, sonst mach ich euch Beine!«
    In meinem Gehirn ging es zu wie in der Zentrale der größten Telefongesellschaft. Der Truck, der Fahrer Jack Moore… das war doch der Fahrer des zuletzt von der Versicherung gemeldeten überfälligen Trucks. Der Truck sollte also verschwinden und Moore ebenfalls.
    Clarke herrschte mich an: »He, träumst du?«
    Ich stand auf und reckte mich: »Ja, von vielen schönen Bucks!« Ich sah ihn an und griente: »Steck deine Pistole ruhig ein, ich hab ein viel zu dickes Fell.«
    Der Gangster sah mich verdutzt an und knurrte: »Das wird sich noch heraussteilen.«
    Nun setzte ich alles auf eine Karte. Ich dachte an Moore. Wenn es mir nicht gelang, sofort einzugreifen, dann war der Junge wahrscheinlich in einer Stunde tot. Ich bat Clarke um eine Zigarette und sagte fordernd »Wenn du mich nehmen willst, dann sofort. Ich habe das Gefühl, dass deine Gorillas schräge Leute sind. Sie bellen und beißen, aber sie denken nicht nach. Gib dir und mir die Chance und lass mich heute Nacht mitmachen.«
    »Du bist mehr als forsch, mein Junge«, sagte Clarke gedehnt. »Welche Garantien gibst du mir also?«
    »Mich… und das sollte genügen!« In diesem Augenblick hörte ich einen Summton. Clarke drehte sich hastig um, sah mich unschlüssig an und sagte schließlich entschlossen: »Jetzt ist es sowieso für dich zu spät, auszusteigen. Warum, das wirst du gleich

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