Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
Vom Netzwerk:
dort, wo er am empfindlichsten war, nämlich an der Kinnspitze. Für die nächsten Minuten würde er im Traumland weilen.
    Der Gorilla hatte sich schon wieder gefangen. Mit einem wütenden Knurren wollte er sich auf mich stürzen. Aber ein Gegner, der sich von seinen Gefühlen leiten lässt, ist nicht mehr gefährlich. Der Knabe vergaß selbst das, was man schon kleinen Jungs bei der ersten Box-Lektion einpaukt.
    Er kam auf mich zu, und ich konnte mir in aller Ruhe die Stellen aussuchen, die ich am besten dafür geeignet hielt, den Muskelprotz auf den Teppich zu schicken. Zunächst tauchte ich unter einem gewaltigen Hieb seiner mächtigen Pranke weg, dann visierte ich ihn an. Mein erster Schlag traf ihn hart.
    Ich ließ ihm keine Zeit, nach Atem zu ringen und setzte nach. An seinem glasigen Blick merkte ich, dass er angeknockt war. Seine Arme fuhren wie, Windmühlenflügel unkontrolliert durch die Gegend. Es genügte noch ein einziger Schlag, um ihm den Rest zu geben.
    Die Beine knickten ihm ein, seinem Mund entfuhr ein dumpfes Röcheln, dann drehte er sich einmal um seine Achse und fiel langsam, wie im Zeitlupentempo, zu Boden. Der Stuhl, den er unter sich begrub, zerbarst krachend. Ich atmete einige Male tief durch, während meine Hände nach meinem misshandelten Ohr tasteten.
    Mit einigen Schnüren und Seilen, die von meinen Fesseln übrig geblieben waren, packte ich die beiden Gangster zusammen. Beide schlummerten friedlich am Boden. Dann suchte ich die Kanone des Gangsters. Ich fand sie unter dem Fenster, begutachtete sie -und fand ein volles Magazin.
    Im Haus schien sich niemand mehr aufzuhalten, denn sonst wäre meine Auseinandersetzung mit meinen Bewachern sicher anders verlaufen. Trotzdem konnte es nicht schaden, wenn ich mir die einzelnen Räume des Hauses einmal genauer ansah.
    Ich musste jedoch vorsichtig sein, denn ich wusste nicht, was die beiden Gangster mit mir vorhatten. Dorothy Simmons konnte ja jederzeit in das Haus zurückkommen. Ich verließ das Zimmer und betrat einen schmalen schlauchartigen Flur. Ich blieb stehen und lauschte, aber in dem Haus rührte sich nichts.
    Auf einem kleinen runden Tisch fand ich ein Telefon. Ich wählte die Nummer des FBI-Distriktgebäudes. Der Kollege in der Zentrale überfiel mich geradezu mit seinen Fragen, als ich mich gemeldet hatte. Die Kollegen, die Mr. High hinter mir hergeschickt hatte, waren unruhig geworden, denn seit einiger Zeit fehlten ja meine vereinbarten Berichte über die Fahrtrichtung der Gangster.
    Mr. High atmete erleichtert auf, als er meine Stimme hörte. Ich gab ihm eine kurze Schilderung der Situation und bat ihn, die Einsatzwagen nach hier zu schicken. Ich nannte ihm die genaue Adresse und legte den Hörer auf.
    ***
    Das Haus war eingeschossig, sodass ich meine Aufmerksamkeit nur den Zimmern zuzuwenden brauchte, die man vom Flur erreichen konnte. Mit entsicherter Pistole stieß ich die erste Tür auf. Nichts!
    Meine Hoffnung, etwas zu finden, sank von Minute zu Minute, Ich war bereits im fünften Zimmer und hatte noch nicht den geringsten Hinweis auf die verbrecherische Tätigkeit der Bewohner des Hauses gefunden.
    Erst an der sechsten Tür wurde ich aufmerksam. Sie war verschlossen. Das Schloss gab nicht nach. Vielleicht half mir einer der beiden Gangster. Ich ging also zurück in den Raum, wo der Gorilla gerade wieder die Augen aufschlug. Meine Schläge mussten ziemlich wirkungsvoll gewesen sein, denn seit unserer Auseinandersetzung waren beinahe zehn Minuten vergangen.
    »Na, Sonnyboy, wieder aufgewacht?« Ich begrüßte ihn, aber er drehte sein Gesicht zur Wand. Seine abwehrende Haltung beeindruckte mich nicht. Ich trat zu ihm, drehte ihn herum und durchsuchte seine Taschen.
    Ich hatte Glück. Er trug in seiner Hosentasche einen kleinen Schlüssel. Ich warf dem Knaben noch einen freundlichen Blick zu, dann verschwand ich aus dem Zimmer.
    Vor der verschlossenen Tür blieb ich stehen. Der Schlüssel fuhr knarrend ins Schloss. Ich drehte ihn zweimal herum und konnte die Tür öffnen.
    Nachdem ich den Lichtschalter betätigt hatte, sah ich mich im Zimmer um. Die Einrichtung entsprach der eines Hotelzimmers, nur mit dem Unterschied, dass die anwesenden Gäste mit zwei übereinander stehenden Betten vorliebnehmen mussten. Es überraschte mich nicht sonderlich, dass sich in diesem Zimmer tatsächlich Gäste auf hielten. In den beiden Betten regte sich etwas. Durch das plötzliche Einschalten des Lichtes waren die Schläfer aus dem Schlummer

Weitere Kostenlose Bücher