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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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wagen, uns zu folgen. Er weiß doch, was mit den Bengels dann geschieht.«
    »Überlass das gefälligst mir«, fuhr ihn seine Chefin an, ohne ihre Augen von der Tür abzuwenden, »wenn ich deinen Rat brauche, dann werde ich dich fragen. So lange hältst du deinen Mund, verstanden?«
    Der Gangster grunzte undeutlich vor sich hin.
    Nach einer Weile, als sich in dem Haus noch immer nichts gerührt hatte, gab sie dem Mann neben ihr ein Zeichen zur Abfahrt.
    Erleichtert lehnte sie sich in die Polster ihres Sitzes zurück.
    Von Zeit zu Zeit blickte sie durch die hintere Scheibe und musterte die ihrem Wagen folgenden Fahrzeuge. Sie fuhren schon auf der Fifth Avenue, als sie plötzlich, wie von einen Tarantel gestochen, zusammenzuckte.
    »Verdammt«, knirschte sie, »wir werden verfolgt! Den Jaguar hinter uns sehe ich nun schon zum dritten Male. Wenn ich mich nicht täusche, dann ist es dieser Cotton. Conolly sprach einmal davon, dass dieser Schnüffler einen Jaguar fährt. Pass jetzt genau auf, was ich dir sage. Schließlich hängt auch die Sicherheit deines Kopfes davon ab, ob mein Plan gelingt.«
    Der Gorilla nickte. Als sie ihm mit schnell gesprochenen Sätzen ihren Plan schilderte, glitt ein zufriedenes Grinsen über seine ungehobelten Züge.
    »Lass die Ratte nur kommen«, grunzte er, »ich werde ihr schon einen schönen Empfang bereiten.«
    Er nickte, als wollte er schon von vornherein die Richtigkeit seiner Worte unterstreichen.
    Während Dorothy Simmons sich noch einmal nach hinten umdrehte und angestrengt in die Dunkelheit spähte, ließ der Gorilla mit einem harten Schlenker den Wagen an der rechten Straßenseite ausrollen. Dorothy und der Gangster stiegen aus und entfernten sich. Für den Empfang ihres unausbleiblichen Besuches mussten noch einige Vorbereitungen getroffen werden.
    ***
    Als ich aufwachte, musste ich mich eisern beherrschen, um nicht laut aufzustöhnen. In meinem Schädel schien eine ganze Kolonne mit mitteilschweren Bohrern nach irgendwelchen Schätzen zu suchen.
    Es dauerte nach meiner Schätzung mindestens eine Viertelstunde, bis ich meine Gedanken wieder unter Kontrolle bekam. Nun erinnerte ich mich auch daran, wie ich in diese verteufelte Situation geraten war. Der oder die Gangster mussten von meiner Anwesenheit Wind bekommen haben, und ich Trottel hatte natürlich nichts anderes zu tun, als völlig ahnungslos in die aufgestellte Falle zu tappen.
    Aber nun half alles Fluchen nichts. Ich musste versuchen, aus dieser unangenehmen Lage wieder herauszukommen. Ich wollte es nicht erneut auf eine Fahrt an die Stadtgrenze mit irgendwelchen Leuten aus Dorothy Simmons Gang ankommen lassen.
    »Die Laus kommt wieder zu sich, Glen, helfen wir ihm doch dabei.«
    Ich öffnete nun meine Augen und sah mich um. In dem behaglich eingerichteten Zimmer befanden sich außer mir zwei Männer. Den einen kannte ich,. Es war Dorothys Gorilla. Den anderen, ein schmaler, vielleicht zwanzigjähriger Bursche, kannte ich nicht. Aber ein Blick in sein Gesicht genügte mir zu seiner Beurteilung.
    Die unsteten Augen, der verkniffene Mund, seine graue, pickelige Haut deuteten an, dass er keinesfalls zu den Spitzen der New Yorker Gesellschaft zählte. Wenn er zu Dorothy Simmons’ Leuten gehörte, dann war er in der richtigen Branche. Er war der Typ des kleinen schmierigen Vorstadt-Ganoven.
    Der Gorilla saß links neben mir an einem Tisch. Vor ihm lag eine großkalibrige Kanone, die er nun, da ich die Augen öffnete, in die Hand nahm. Der Jüngling saß neben der Tür in einem Sessel und betrachtete seine Fingernägel.
    Ich selbst saß auf einer Couch, den Kopf gegen die Wand gelehnt. Meine Hände waren auf dem Rücken verschnürt. Ich richtete mich auf und sah dem Gangster, der über seine Kanone strich, ins Gesicht.
    »Was soll der Quatsch«, fuhr ich ihn an, »vielleicht bindet ihr mich bald los, sonst wird euch Dorothy Beine machen!«
    Ich wusste, wie sinnlos meine Worte waren, aber vielleicht gelang es mir, die Burschen ein wenig auf die Palme zu bringen. Aber meine Kontrahenten waren keine Amateure. Der Gorilla sah mich nicht einmal an.
    Ich ließ nicht locker.
    »Willst du ungehobelter Kerl mir wohl erklären, was das ganze Theater hier zu bedeuten hat? Oder hat Dorothy'euch verboten, mit mir zu sprechen? Tolle Kerle seid ihr, das muss ich schon sagen. Tanzt nach der Pfeife eines kleinen Barmädchens.«
    Nun drehte sich der Gorilla zu mir um.
    »Halt deinen Rand«, grunzte er noch einmal, »sonst werde ich ihn dir

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