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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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Seitenstraßen auszuweichen. Inzwischen hatte Dorothy Simmons den Cathedral Parkway erreicht und bog links ab. Hier in der 5. Avenue herrschte mehr Verkehr. Ich brauchte mich nun nicht mehr allzu sehr darauf zu konzentrieren, den Gangstern nicht aufzufallen. In diesem dichten Gewirr von Fahrzeugen, die oft in schnellem Wechseln die günstigste Spur suchten, tauchte ich völlig unter. Wenn ich nun den etwa hundert Yards vor mir fahrenden Wagen im Auge behielt, konnte mir eigentlich nichts passieren.
    Ich beschloss, die kleine Atempause nutzbringend zu verwenden. Ich griff zum Sprechfunkgerät und rief die Zentrale im FBI-Distriktgebäude.
    Der Kollege verband mich direkt mit der Privatwohnung unseres Chefs. Es dauerte zwei Minuten, dann hatte ich Mr. High an der Strippe.
    Ich schilderte ihm in knappen Sätzen die Situation, in der ich mich befand. Er schaltete sofört. Er versprach mir, sofort Phil aus den Federn zu holen. Darüber hinaus sollten sich drei Einsatzwagen mit je zwei Kollegen auf den Weg machen. Ich sollte alle zwei Minuten meinen Standort durchgeben, damit die Kollegen in meine Nähe kommen konnten.
    Ich musste mein Gespräch mit Mr. High schnell beenden, weil Dorothys Wagen seine Geschwindigkeit verlangsamte. Wir waren inzwischen in die Nähe des Morris Parks gekommen.
    Wenn die Gangster hier in dieser Gegend ihren Schlupfwinkel hatten, stand mir einiges bevor.
    Das Gelände war geradezu ideal für Leute, die möglichst ungestört ihre Tage verleben wollten. Vorherrschend waren hier kleine, in parkartigen Gärten verborgene Bungalows. Schmale Straßen verbanden die einzelnen Gebäude miteinander und machten es mir schwer, ungesehen meinen Klienten auf den Fersen zu bleiben.
    Nachdem ich der Zentrale meinen neuen Standort durchgegeben hatte, schaltete ich den Motor zurück. Die Entfernung zwischen Dorothy und mir betrug jetzt mindestens zweihundertfünfzig Yards.
    Als ich plötzlich Bremslichter aufleuchten sah, stoppte ich ebenfalls. Ich ließ den Jaguar an die Seite rollen und stieg leise aus. Ich drückte mich in den Schatten einer Hecke und lauschte angestrengt nach vorn. Ich hörte zuerst eine, dann eine zweite Tür zuschlagen. Vorsichtig, immer im Schatten der Hecken bleibend, schlich ich mich näher an den Wagen heran.
    Kein Laut war zu hören. Wo war Dorothy mit ihrem Gorilla? Ich sah auf meine Uhr und wartete zehn Minuten. Dann ging ich, die 38er in meiner Hand, bis auf zwanzig Schritte an den Gangsterwagen heran. Ich sah zu dem Haus, in dem Dorothy Simmons sein musste. Das Haus lag in einem kleinen Park. Im Vorgarten standen wahllos angeordnete Büsche, die dunkle Schatten warfen. Wenn ich mich nicht allzu ungeschickt anstellte, musste ich im Schatteh dieser Büsche ziemlich dicht an das Haus herankommen. Ich musste den Alleingang versuchen, denn das Aufgebot der G-men und Einsatzwagen hätte auffallen können. Phil würde meinen Jaguar sehen und auch den Gangsterwagen, dessen Nummer ich Mr. High mitgeteilt hatte.
    Ich gab mir einen Ruck und betrat vom Garten des Nebenhauses aus das Grundstück, auf dem sich der Schlupfwinkel der Gangster befand. Der weiche Rasen dämpfte meine ohnehin schon leisen Schritte völlig. Ich blickte zu dem lang gestreckten Bungalow hinüber. Zwei Fenster an seiner rechten Seite waren erleuchtet, alle übrigen lagen in tiefer Dunkelheit. Ich schlich mich bis dicht an die Hauswand heran und befand mich nur noch wenige Schritte vom ersten Fenster entfernt. Noch einmal sicherte ich nach allen Seiten, dann trat ich dicht an das Fenster heran.
    Es war mit dichten Vorhängen verhangen, sodass mir jegliche Sicht verwehrt wurde. Vorsichtig legte ich mein Ohr an die Scheibe. Ich vernahm dumpfes, monotones Gemurmel. Enttäuscht wollte ich mich abwenden, um eine Möglichkeit zu suchen, in das Haus hineinzukommen, als ich plötzlich hinter mir ein leises schleifendes Geräusch hörte. Ich wollte blitzartig auf dem Absatz herumschnellen, aber bevor ich meine Absicht in die Tat umsetzen konnte, traf mich ein dumpfer Schlag.
    Ich hatte sofort Sendepause. Vor meinen Augen tanzten feurige Kreise. Ich glaubte in einen riesigen Berg weicher Watte zu versinken.
    ***
    Dorothy Simmons hatte, nachdem sie in ihren Wagen gestiegen war, ihrem Gorilla befohlen, erst dann abzufahren, wenn sie die Anweisung dazu gegeben hätte.
    Sie starrte mit zusammengekniffenen Augen zu dem Eingang hinüber.
    »Hat doch alles keinen Zweck«, brummte der Gorilla, »der Schnüffler wird es bestimmt nicht

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