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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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anbeißen…«
    »Im übertragenen Sinne«, sagte Zamorra. »Vorerst sollten wir allerdings, wie schon angekündigt, Ihr Zimmer ab…«
    Er verstummte.
    Etwas drängte sich in seine Gedanken. Eine lautlose Botschaft, die das Amulett ihm zuzusenden schien, denn woher sonst sollten die Gedanken kommen, die in Zamorra aufklangen?
    Da ist ein Artverwandter! Gefahr…
    ***
    Eysenbeiß fuhr herum. Er starrte die Frau an, die unvermittelt hinter ihm aufgetaucht war. Sie war silberblond, und ihre Augen funkelten im Schockgrün der Druiden vom Silbermond. Ihre Gesichtszüge wirkten asiatisch.
    Eysenbeiß kannte sie nicht.
    Er wunderte sich, wie sie hereingekommen war. Hatte sie vielleicht sogar bereits hier auf ihn gewartet und alles so lanciert, daß er dieses Zimmer bekommen mußte? Aber das konnte nicht sein. Sie war eine Druidin, und somit beherrschte sie auch den zeitlosen Sprung.
    Aber das ergab alles für ihn noch weniger Sinn… Silbermond-Druiden waren weißmagisch… was also konnte diese Frau mit einem Ssacah-Ableger anfangen?
    »Darum solltest du dir keine Gedanken machen«, sagte die Druidin.
    »Wer bist du? Wieso kannst du meine Gedanken lesen?« stieß er hervor. Seine Hand fuhr zur Brust und unter sein Hemd, unter dem er, wie Zamorra, sein Amulett zu tragen pflegte, das er in millionenjähriger Urzeit der Straße der Götter erobert hatte. Er gab dem Amulett den Befehl, ihn abzuschirmen. Fast augenblicklich spürte er den beruhigenden Kraftstrom, der seinen Geist zu umhüllen begann.
    Die Augen der Druidin weiteten sich sekundenlang. Sie spürte wohl die Kraft, die ihn einhüllte. Erkannte sie ihren Ursprung?
    Aber sie ging nicht darauf ein!
    »Gib mir die Schlange«, sagte sie. »Sofort.« Fordernd streckte sie die Hand aus.
    Eysenbeiß verzog das Gesicht. Er sah zur flachen Aktentasche hinüber. Er wußte jetzt, daß er den Ju-Ju-Stab umsonst mitgebracht hatte. Aber er hatte ja nicht ahnen können, daß er es mit einer Druidin zu tun bekommen würde. Bei ihr wirkte der Stab nicht.
    »Verdammt«, murmelte er. »Was willst du mit dem Ableger - wer immer du auch bist?«
    »Nimm an, ich möchte ihn studieren und kopieren«, sagte die Druidin spöttisch lächelnd. »Du glaubst mir das nicht? Was soil’s. Nun gib sie mir. Ich habe nicht vor, hier meine Zeit zu vertrödeln.«
    Eysenbeiß sog scharf die Luft ein. »Du vergißt, mit wem du redest«, sagte er.
    »Mit LUZIFERS Ministerpräsident«, sagte sie leichthin. »Und zwar mit einem, den die ganze Hölle haßt. Wie lange willst du mich noch warten lassen?«
    Er öffnete die Aktentasche und umschloß den Messingkörper der zusammengerollten Kobra. Langsam zog er ihn hervor.
    »Du schuldest mir einige Antworten«, sagte er.
    »Ich weiß. Aber ich bin kreditwürdig«, spöttelte sie. Ihre offene Handfläche streckte sich Eysenbeiß entgegen.
    Der Zorn in ihm wurde immer größer. Diese Druidin glaubte mit ihm spielen zu können. Nun, mit einer Druidin würde er schon noch fertig werden.
    Er wollte Antworten! Er wollte wenigstens wissen, auf welches Spiel er sich hier einlassen mußte, gezwungen durch die Erpressung der DYNASTIE!
    Er schleuderte die Schlange durch die Luft. Gleichzeitig schrie er die Zauberformel, die die magischen Zeichen im Zimmer aktivierten. Was gegen dämonische Kreaturen half, konnte auch die Magie der Druidin beeinbrächtigen. Plötzlich flirrte die Luft. Funken sprühten von überall her. Farbige Feuerschleier zuckten durch den Raum.
    Und hüllten die Druidin ein, hielten sie fest!
    Sie konnte sich nicht mehr so bewegen, wie sie wollte. Sie schaffte es nicht einmal, die Schlange aufzufangen! Der Messingkörper sauste an ihr vorbei und fiel auf den Teppichboden. Eysenbeiß grinste triumphierend. Die Feuerschwaden verbrannten die Druidin nicht, aber sie bannten sie an eine Stelle.
    Und es bedurfte nur eines Zauberwortes, ihre Kraft zu verstärken und der Druidin Schmerzen zuzufügen, sie vielleicht zu töten. Doch das lag nicht in Eysenbeißens Absicht. Er wußte nicht, wie die DYNASTIE reagieren würde, wenn er die Druidin tötete.
    »Aber du wirst mir jetzt die Antworten geben, die ich will«, sagte er. »Dein Kreditantrag ist abgelehnt!«
    ***
    Zamorras Gedanken überschlugen sich. Seit einiger Zeit schon meldete sich Merlins Stern immer wieder mal geistig zu Wort, so als besitze es eine eigene Persönlichkeit. Denn wer sonst als dieses Amulett sollte die telepathischen Hinweise aussenden?
    Ein Artverwandter! Gefahr! Was bedeutete das? Wem

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