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036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm

036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm

Titel: 036 - Der Teufel von der Schönheitsfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Armbeuge.
    »Ist es jetzt soweit, Doktor?« fragte Healey mit zittriger Stimme.
    »Ja, Mr. Healey.« Goddard griff nach der Spritze, die ihm die Schwester reichte. »Ich gebe Ihnen ein kreislaufanregendes Mittel. Für einige Sekunden wird Ihnen schwarz vor den Augen werden, und Sie werden einen Brechreiz verspüren. Dann wird Ihnen heiß. Sie werden glauben, verbrennen zu müssen, aber das ist ganz normal. Geraten Sie nicht in Panik.«
    »Und dann? Was geschieht danach?«
    »Sie werden in einen anderen Behandlungsraum gebracht.« Goddard zog die Spritze auf und stieß sie in Healeys Armbeuge.
    Der Alte zuckte zusammen, wandte den Kopf und beobachtete, wie die glasklare Flüssigkeit in seiner Vene verschwand.
    »Dort handeln Sie ganz genau nach meinen Anweisungen. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja.«
    Das Mittel begann zu wirken. Healey schloß die Augen und glaubte in einen unendlichen Abgrund zu fallen. Undurchdringliche Schwärze war um ihn. Dann glaubte er eine Stimme zu hören, die eindringlich auf ihn einsprach. Er röchelte, stöhnte und warf sich auf dem Tisch hin und her. Ihm wurde übel. Er konnte sich nicht erinnern, daß ihm jemals zuvor so schlecht gewesen war. Doch dieser Zustand war nach wenigen Sekunden vorüber. Nun wurde ihm heiß. Eine Flamme schien sich von seinem Magen aus auszubreiten und seinen ganzen Körper einzuhüllen. Er glaubte zu verbrennen und schrie vor Schmerzen. Dann fiel er in Ohnmacht.
    Als er erwachte, glaubte er zu schweben. Sein Körper war leicht wie eine Feder. Er fühlte sich gelöst und entspannt. Jahre hatte er sich nicht so gut gefühlt. Er war beschwingt, so als hätte er einige Gläser Sekt getrunken.
    Er öffnete die Augen und sah sich um. Anfangs sah er alles wie durch einen Schleier: ein düsterer Raum mit kahlen Wänden, einige Gestalten, die schwarze oder rote Umhänge trugen und sich nicht bewegten. Ein durchdringender Geruch hing in der Luft, der seine Sinne anregte. Leise Musik war zu hören, einschmeichelnde, süße Klänge. Nach einiger Zeit konnte er Einzelheiten erkennen.
    In der Mitte des Raumes stand ein fünfeckiger, roter Gegenstand, der wie eine Stufenpyramide aussah. Er schien von innen her zu leuchten. Aus handgroßen Schlitzen quoll ein milchiger Rauch, der sich rasch in dem großen Raum ausbreitete. Zuerst bedeckte er nur den Boden, doch dann kam er in Bewegung, schwebte zur Decke und füllte das ganze Zimmer aus.
    Healey zählte zwölf Personen im Raum. Die eine Hälfte trug glutrote Umhänge wie er, die andere schwarze. Er erkannte Agathe Barrymore und Robert Wilson, die verzückte Gesichter machten. Einen der Männer, der einen roten Umhang trug, kannte er ebenfalls. Es war einer der Pfleger, die ihn heute betreut hatten.
    Die Musik wurde lauter und die Gestalten in den roten Umhängen bewegten sich. Eine der Gestalten kam auf Healey zu und blieb vor ihm stehen. Es war eine etwa fünfzigjährige Frau. Das lange, schwarze Haar fiel lose auf ihre Schultern. Deutlich waren einige graue Haarsträhnen zu sehen. Ihr Gesicht war aufgedunsen und faltig, die dunklen Augen waren starr. Unter dem roten Umhang zeichneten sich üppige Formen ab.
    Die Lippen der Frau bewegten sich. »Ich bin Maria«, sagte sie leise. Der Ausdruck der Augen veränderte sich nicht.
    Healey blickte sich um. Zu jeder Gestalt im schwarzen Umhang hatte sich eine im roten Umhang gesellt. Er war gespannt, wie es weitergehen würde. Er wartete auf Goddards Erscheinen, doch der Arzt ließ sich nicht sehen. Noch immer quoll Rauch aus dem seltsamen Gebilde in der Mitte des Raumes. Er wurde immer dichter und hüllte das Paar ein.
    Maria kam näher. Mit beiden Händen schob sie den Umhang über ihre Schultern. Für einen kurzen Augenblick sah Healey die prallen Brüste, dann waren Marias Hände an seinem Körper. Sie zog seinen Umhang auseinander und drängte sich gegen ihn. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, und er spürte die Wärme ihres Körpers. Der Rauch war nun so dicht geworden, daß Healey kaum etwas sehen konnte. Die Frau schien immer heißer zu werden, und ihre Hitze sprang auf seinen Körper über.
    Healey atmete rascher. Es war schon endlos lange her, seit er eine nackte Frau im Arm gehalten hatte. Sein Verlangen war vor vielen Jahren erloschen.
    Die Musik war verstummt, dafür war jetzt eine sanfte Stimme zu hören, die von allen Seiten zu kommen schien. Sie sprach in einer unbekannten Sprache, wurde immer lauter, und der Rauch änderte die Farbe; er wurde dunkelblau und

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