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036 - Im Verlies der Verdammten

036 - Im Verlies der Verdammten

Titel: 036 - Im Verlies der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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durch die Jean verschwunden war, erreichte wenig später den Erker, den er mit dem Mädchen aufgesucht hatte, raffte die grüne Decke zusammen und wollte das Gebäude verlassen.
    Da gellte ein markerschütternder Schrei an sein Ohr.
    »Jean!« brüllte er, und es riß ihn herum.
    Entsetzt weiteten sich seine Augen.
    Ihr Schrei verstummte, aber er hatte ihm gezeigt, welchen Weg er einschlagen mußte. Aufgeregt warf er die Decke auf den Boden und hetzte los. Die dämmrige Nische fand er auf Anhieb, und er stürmte die Stufen zum Verlies hinunter.
    »Jean!«
    Sein Gesicht überzog sich mit einer ungesunden Blässe. Er fürchtete sich nicht. Er hatte nur Angst um Jean Lightfoot, die er hierher gebracht hatte. Hauste hier ein wahnsinniger Mörder, der vielleicht schon lange von der Polizei gesucht wurde?
    Die verrücktesten Gedanken stürmten auf Mervyn Swift ein, während er über die steinernen Stufen jagte.
    Der Track Driver erreichte eine offene Tür. Hatte Jean sie geöffnet?
    Weiter! Weiter! drängte es ihn, und so gelangte auch er in das Verlies der Verdammten.
    Er keuchte schwer und hob die Fäuste. Jetzt sollte ihm jemand entgegentreten, sich ihm in den Weg stellen! Er würde jedem den Schädel einschlagen, der ihn daran hindern wollte, Jean Lightfoot zu helfen!
    »Jean!« Laut schrie er ihren Namen. »Du bist hier unten! Ich weiß es! Antworte, Jean!« Flehend klang seine Stimme. »So antworte doch!«
    Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut und Verzweiflung. Was war dem Mädchen zugestoßen?
    Er rannte durch das Gewölbe, blickte hinter die Säulen, sah in jede Nische, an der er vorbeikam. Nichts. Keine Spur von Jean.
    Plötzlich stand er vor einer kalten Steinquadermauer, auf der sich eine tiefschwarze, kreisrunde Fläche befand. Was war das?
    Mervyn Swift konnte nicht wissen, daß er vor dem von Pallggar geschaffenen schwarzen Mond stand. Aber die kalte Mondmagie beunruhigte den Truck Driver.
    Er spürte das Böse, das in dieser Schwärze schlummerte. Er fühlte Haß, Gewalt, das Grauen, den Tod. All das schien diese unheimliche Scheibe zu beinhalten.
    Fürchtete er sich immer noch nicht? Doch, jetzt hatte er auf einmal Angst. Angst vor diesem schwarzen Kreis, der sein Unterbewußtsein, seinen Instinkt ansprach.
    Swifts Nackenhärchen sträubten sich. Er wich vor der schwarzen Scheibe, die ihm nicht geheuer war, zurück, und plötzlich glaubte er, jemand würde hinter ihm stehen.
    Er kreiselte herum und sah, daß er sich nicht geirrt hatte.
    Fassungslos blickte er in die glühenden Augenhöhlen zweier Skelette. Römer waren es. Römische, skelettierte Soldaten!
    Endlich Gegner, die ich sehen kann! dachte Mervyn Swift. Er versuchte sich mit der Existenz dieser Horrorgestalten einfach abzufinden. Es fiel ihm nicht leicht, aber es war keine Zeit zum Überlegen.
    Woher die Knochenmänner kamen, welcher Zauber sie geschaffen hatte, wieso sie in diesem Schloß lebten… All diese Fragen verdrängte Swift. Er hatte zwei Gegner vor sich.
    Sie mußten vorhin dem Mädchen begegnet sein, und vielleicht war Jean Lightfoot daraufhin in Ohnmacht gefallen. Nun, diese Freude würde er ihnen nicht machen.
    Er würde kämpfen. Egal, ob er einen Gegner aus Fleisch und Blut vor sich hatte oder ein Skelett.
    Grauenerregend grinsten ihn die knöchernen Totenfratzen an. Ein Knochenmann zog sein Schwert. Swift wartete nicht, bis der Römer ihn angriff, sondern warf sich dem Skelett wie vom Katapult geschleudert entgegen.
    Atemlos stürzte er sich auf den Schwertarm. Der zweite Römer wollte eingreifen. Swift beförderte ihn mit einem kraftvollen Tritt zurück. Dann drehte er sich mit jenem Knochenmann, den er gepackt hatte, und ließ ihn los, als der Schwung groß genug war.
    Das Skelett knallte scheppernd gegen eine Säule. Swift griff sofort wieder zu. Er drehte dem Gegner den Arm auf den Rücken, drückte ihn so fest nach oben, daß es in den Gelenken knackte.
    Gleichzeitig stieß er den knöchernen Römer immer wieder hart gegen die Säule. Knochen splitterten ab. Die Finger des Skeletts öffneten sich. Das Schwert fiel auf den Boden.
    Swift schob die Waffe mit dem Fuß hinter die Säule. Dann hob er den Knochenmann hoch und warf ihn kraftvoll durch das Verlies.
    Krachend landete der Römer auf dem Boden, rollte noch zwei Meter und blieb dann kurze Zeit liegen.
    Sofort wandte sich Swift dem zweiten Knochenmann zu. Der Anfangserfolg gab ihm Auftrieb. Er hieb mit seinen Fäusten auf die Knochengestalt ein, trieb das Horrorwesen mit

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