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0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hancock passiert war, konnte mir um den Kleinen angst und bange werden.
    Die vierte Türe auf der rechten Seite, so hatte mir Helen mitgeteilt. Über den Toten mußte ich hinwegspringen und näherte mich mit gewaltigen Sätzen dem Ziel.
    Ich rechnete stark damit, daß die Tür nicht verschlossen war und rammte sie auf.
    Noch auf der Schwelle blieb ich stehen, weil ich von der Größe des Zimmers überrascht war. Das war schon eine kleine Wohnung.
    Mit Spielzeug und hellen Möbeln vollgestopft. Dazwischen stand das bunt lackierte Bett.
    In ihm lag der Junge. Der Raum besaß vier große Fenster, das hatte ich noch sehen können, dann erreichte ich das Bett und ließ mich vor ihm auf die Knie fallen.
    Doug starrte mich an. Es war ein Blick, der mir weltfremd vorkam, und ich sah auch die knallroten Wangen. An der frischen Luft lag es nicht, sondern am Fieber, das den kleinen Mann durchtoste…
    Auch die Pflaster in seinem Gesicht sah ich und die dunklen Ränder, die bereits über dem Pflasterstoff hervorschauten.
    Ich hätte heulen können, denn mir wurde bewußt, daß ich vielleicht zu spät gekommen war.
    Das erste Pflaster fetzte ich ab, auch das zweite und das dritte.
    Dann lag das kleine Gesicht wieder normal vor mir.
    Aber was hieß in diesem Fall schon normal? Es war einfach furchtbar, denn an drei Stellen verteilt befanden sich die dunkelgrauen Flecken auf der ansonst rosigen Kinderhaut. Mit den Fingerspitzen fühlte ich darüber. Genau an den Stellen hatte sich die Haut verhärtet, sie war auch wärmer, und darunter tuckerte es, als würde das Blut des Jungen kochen.
    Hatte ich noch eine Chance?
    Ich hoffte es, obwohl er eigentlich am meisten hätte mitbekommen müssen, doch ein Kind schien stärkere Widerstandskräfte gegen die Schwarze Magie zu besitzen als ein Erwachsener.
    Wenn ich hier noch etwas retten wollte, dann wiederum mit dem Kreuz. Ich hatte es in der Tasche verschwinden lassen, holte es sofort hervor und brachte die Waffe in die Nähe des Gesichts.
    Meine rechte Hand hatte ich gegen die Wange des Jungen gelegt.
    Auch ich zitterte innerlich und hoffte stark, daß mir ein Erfolgbeschieden war.
    Behutsam legte ich das geweihte Metall gegen die linke Wange des Jungen.
    Hatte Doug bisher die Augen halb geschlossen gehabt und mich staunend angeschaut, so riß er sie jetzt weit auf, und dies zusammen mit seinem Mund, aus dem jedoch nicht ein Laut drang, so daß hier der Vergleich mit einem stummen Schrei durchaus angebracht war.
    Starr blieb er liegen, ich vernahm auch kein Zischen, aber seine Gesichtshaut veränderte sich. Die Stellen, die von den Schnabelhieben des Raben getroffen worden waren, wuchsen und zogen sich zusammen, so daß sie auf die Größe eines normalen Leberflecks zusammenschrumpfte.
    Und der Junge atmete.
    Wenn auch nicht langsam oder gleichmäßig, aber ich erkannte die Bewegungen.
    Und das war gut so.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich sackte zwar nicht gerade zusammen, war aber für den Moment erleichtert und schaute mein Kreuz mit einem dankbaren Blick an.
    Der Teufel oder wer immer hinter dieser Magie steckte, hatte es sich zu einfach vorgestellt. Kinder sind die unschuldigsten Wesen, die es gibt. Sie stehen unter dem Schutz einer höheren Macht. Das hatte mir die Reaktion des kleinen Douglas Watson wieder einmal bewiesen.
    Und ich war froh. Zum erstenmal konnte ich befreit lächeln. Demnach hatte auch dieser Fall etwas Positives an sich.
    Drei Personen waren angegriffen worden. Zwei davon hatte ich retten können, wobei ich mich fragte, was ich mit dem Jungen tun sollte? Ihn in seinem Zimmer ohne Bewachung liegenlassen?
    Nein, das erschien mir zu riskant. Der Rabe und der Reiter konnten zurückkehren und ihre Rache vollenden, da wollte ich Douglas lieber in Sicherheit wissen.
    Was war in diesem Haus sicher?
    Ich wußte es nicht, aber Helen würde mir Auskunft geben können, deshalb mußte sie herkommen.
    Ich drehte mich um. Es war wirklich Zufall und nicht gewollt, daß mein Blick dabei auch die vier Fenster streifte. Zudem waren sie so angelegt, daß ich sie einfach sehen mußte.
    Ein Fenster zerplatzte.
    Es war die Scheibe in der Mitte. Sie wurde auf gestoßen. Scherben flogen in den Raum hinein, das interessierte mich nicht, ich sah vielmehr das Geschöpf, das inmitten der Scherben in das Kinderzimmer hineinflatterte.
    Es war der Rabe mit den roten Augen!
    ***
    Natürlich hatte Suko starke Schmerzen, auch wenn ihn der Tritt nur gestreift hatte. Und natürlich war es einem

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