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0361 - Satans Trucker

0361 - Satans Trucker

Titel: 0361 - Satans Trucker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich, Chuck erinnerte es an das Brüllen aus der Hölle.
    Aus dem linken Augenwinkel nahm Chuck noch die überraschten Gesichter der beiden Polizisten wahr und hämmerte die Tür zu.
    Dann startete er.
    Selbst durch das Brüllen des Motors vernahm er noch die Schreie der wütenden Männer. So etwas war ihnen noch nie passiert. Da jagte einer mit dem Laster davon. Das war nicht möglich, das konnte einfach nicht sein, und der Sprecher der beiden Highway-Polizisten wurde plötzlich sehr aktiv.
    Bevor der Wagen noch richtig in Fahrt war, startete er schon und stellte sich dem gewaltigen Ungeheuer in den Weg. Seine Waffe hatte er auch gezogen, und wenn der andere nicht stoppen wollte, würde er schießen.
    Chuck lachte.
    Er hatte es überhaupt nicht gewollt, es drang einfach aus ihm hervor, denn ein anderer, der Teufel, diktierte seine Handlungen. Er lachte laut, verzog das Gesicht und sah den Polizisten breitbeinig in einer leeren Parktasche stehen.
    In der rechten Hand hielt der Mann seinen Revolver. Die Sonnenbrille war ein wenig verrutscht, so daß der Kerl lächerlich wirkte.
    Mit der linken Hand wedelte er. Ein Zeichen, daß Chuck stoppen sollte.
    Das tat er nicht.
    Voll hielt er drauf!
    Und er sah plötzlich das Erschrecken auf dem Gesicht des Polizisten. Es war eine Mimik, die nicht allein dadurch entstanden war, daß der Wagen auf ihn zurollte, nein, dieses Entsetzen mußte noch einen anderen Grund haben.
    Und den sah Chuck für den Bruchteil eines Augenblicks, als er sein Gesicht im Innenspiegel entdeckte.
    Es hatte sich verändert.
    Wieder wuchs ein gelblicher Totenschädel auf seinem Hals, und den mußte auch der Mann gesehen haben, wenn nicht noch mehr.
    Nur noch wenige Yards trennten den Truck von dem Highway-Polizisten. Der hatte sein Entsetzen noch nicht überwunden, schrie etwas, das wohl nur er verstand, und schoß.
    Er drückte mehrmals hintereinander ab. Chuck sah vor der Mündung die kleinen Flämmchen tanzen und bekam auch den Einschlag der Kugeln mit. Der Polizist zielte auf die breite Frontscheibe und damit auch auf den Fahrer.
    Wie hatte man ihm gesagt?
    Weder Kugeln, Panzer noch eine Rakete können dich stoppen.
    Und erst recht keine Geschosse aus einem Revolver. Chuck mußte lachen, denn er bekam genau mit, wie die Kugeln gegen die Scheibe schlugen, sie aber nicht zerstörten, sondern abprallten und als deformierte Querschläger aus Blei durch die Gegend sirrten, um irgendwo anders einzuschlagen.
    Das letzte, was Chuck noch von dem schießenden Polizisten sah, war dessen verzerrtes Gesicht, dann verschwand der Mann unter den breiten Reifen des Trucks, und Everett spürte das Hindernis nicht einmal. Er raste weiter, hielt das Lenkrad umklammert, lachte, lachte und lachte. Sein gellendes Gelächter erfüllte das Führerhaus, und der schwere Wagen wurde von seinem Fahrer direkt in die große Scheibe der Sonne gesteuert. So jedenfalls sah es aus.
    Er fuhr, und er warf auch einen Blick in den Rückspiegel, um zu sehen, was hinter ihm los war.
    Dort herrschte das Chaos. Von dem überfahrenen toten Polizisten sah er nichts mehr. Die ihn umstehenden Personen nahmen dem Trucker jegliche Sicht auf den Toten. Der zweite Polizist rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn zu seinem Wagen.
    Everett wußte genau, was er tun würde. Der Kerl gab Alarm, würde die Nummer durchgeben, und in halb Texas bekamen die Kollegen Bescheid, wen sie zu jagen hatten.
    »Sollen sie ruhig!« knirschte der Trucker. »Satans Rammbock schafft sie alle. Ja, alle!«
    Dann gab er Gas…
    ***
    Ich hatte selten bei einem Menschen ein so besorgtes und auch verständnisloses Gesicht gesehen wie bei Professor Prescott nach unserem Gespräch.
    Er konnte es einfach nicht fassen, als er uns drei zur Seite genommen hatte. Jane Collins wurde bereits zur Operation vorbereitet. Nie würde ich ihren letzten Blick vergessen, den sie mir beim Abschied und auf der fahrbaren Trage liegend, zugeworfen hatte.
    Auch in meinem Hals hatte ein Kloß gesessen. Ich brachte keinen Ton heraus.
    Es hatte uns große Überzeugungskraft gekostet, um den Professor für eine schnelle Operation zu gewinnen. Zudem mußten wir dann ein Schreiben unterzeichnen, das den Mann von jeglicher Verantwortung unterband, falls es schiefgehen sollte.
    Er hatte nicht begreifen können, daß eine Person ohne Herz und nur durch magische Kräfte am Leben geblieben war, und er hatte auch gefragt, weshalb sie nicht so weiterleben wollte, von uns aber nurausweichende Antworten bekommen,

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