0361 - Satans Trucker
da vieles zusammenkam. Ein Krachen, Bersten, Splittern, Kreischen und Schreien.
Das Blech der Wagen verbog sich, als der Truck beide Streifenwagen gleichzeitig auf die Hörner nahm und durch die Luft schleuderte, als wären sie nur mehr Spielzeugautos. Ihre gesamte Technik und Konstruktion wurde zu einem Opfer des gewaltigen Rammbocks, der einfach nicht zu stoppen war.
Auch diese Wagen flogen seitlich weg. Sie überschlugen sich in der Luft, krachten auf dem Gelände neben der Straße zu Boden und wurden so leicht zusammengepreßt wie Pappschachteln.
Glaskrümel flogen wie große, durchsichtige Schneeflocken umher. Sie blitzten im Sonnenschein, der einen Augenblick später eine andere Farbe bekam und blutrot wurde, denn einer der Wagen explodierte vor den Augen der schreckensstarren Polizisten.
Eine gewaltige Feuerlohe, eingehüllt in schwarzen, beißenden Qualm, stieg himmelan. Verfolgt von brennenden, glühenden Blechteilen, als hätten sie die Hand eines Riesen verlassen.
Schreiend rannten die Polizisten in Deckung. Sie fanden auf demflachen Gelände keine und warfen sich einfach so zu Boden.
Einen der MPi-Träger erwischte es trotzdem. Ein Kotflügel flog schräg herbei. Der Mann sah es zu spät, und das glühende Teil traf ihn voll.
Er schrie verzweifelt, stemmte sich mit beiden Armen in eine Liegestützhaltung und starrte aus tränenden Augen dem Truck nach, von dem er nur mehr die Rücklichter sah, die urplötzlich aufglühten und von den Männern als teuflischer Gruß empfunden wurden.
Und das sagte auch einer der schreckensbleichen Highway-Polizisten. »Verdammt, das war er. Das muß er einfach gewesen sein. Das war der Teufel, Freunde…«
***
Professor Prescott hatte nach uns suchen lassen, wir waren zu ihm gekommen und saßen ihm nun in seinem komfortabel eingerichteten Büro gegenüber. Prescott hatte ein ernstes Gesicht aufgesetzt, und mir schwante bereits Böses.
»Ich habe die ersten Untersuchungen abschließen können«, erklärte er.
»Und?« unterbrach ich ihn.
Tief holte er Luft und schaute bei seiner Antwort aus dem breiten Fenster nach draußen, wo der Park in Sportanlagen überging. So konnte er die vier Tennisplätze, die Pools und auch den Anfang des Golffeldessehen. »Vom medizinischen Standpunkt aus gesehen, dürfte diese Frau überhaupt nicht mehr am Leben sein. Ohne Herz kann man nicht existieren. Was sie dort bei sich trägt und sie am Leben erhält, das ist für mich ein Rätsel, um nicht zu sagen ein Wunder.«
»Magie«, sagte Suko, »reine Magie.«
»Fast fange ich an, daran zu glauben.«
»Ist denn sonst alles klar?« wollte ich wissen.
»Die übrigen Organe funktionieren normal«, erwiderte er nickend und hob gleichzeitig die Schultern. »Was ich mir auch nicht erklären kann. Ich komme mir wirklich vor wie ein Student, der anfängt, Medizin zu studieren.«
»Besteht ein Erfolg?« fragte Bill.
»Ich will es hoffen. Ich will es wirklich hoffen.«
»Wann beginnen Sie?«
Der Professor sah auf mich und dann auf seine Uhr. »Ich würde sagen, in einer Stunde.«
»Gut.«
»Ich habe Sie nur hergebeten, damit Sie Bescheid wissen und sich auf die Wartezeit einstellen können.«
»Kann man zuschauen?« fragte ich.
Fast hätte diese Frage den Professor vom Stuhl gerissen. »Ja sind Sie denn des Wahnsinns. Sie können doch nicht bei einer so schweren Operation zuschauen, Mr. Sinclair.«
»Ich muß es aber.«
»Nein, nein…«
»Doch, Professor.«
Der Arzt wurde nachdenklich. »Wenn Sie so entschieden reden, müssen Sie einen Grund haben.«
»Den habe ich auch.«
»Ich bin von Ihnen viel gewohnt, Gentlemen. Bitte, ich höre zu. Reden Sie!«
Er hatte zwar in der Mehrzahl gesprochen, aber ich war es, der die Antwort übernahm. »Also gut, Professor. Es geht mir primär natürlich um die Frau, aber ich habe da noch ein großes Problem, und das ist eben dieser Würfel, durch dessen Kraft Jane Collins am Leben erhalten wird. Professor!« Meine Stimme nahm einen eindringlichen Tonfall an. »Um diesen Würfel geht es. Er ist eine Zeitbombe, das muß ich Ihnen verraten. Dieser Würfel ist in der Lage, eine Welt zu zerstören oder aufzubauen, je nachdem… Und wenn er den Kontakt mit Jane Collins verliert, wird sie sterben! Der Würfel muß also immer bei ihr bleiben auch während der Operation. Um das überwachen zu können, möchte ich gern dabei sein. Ist das zuviel verlangt?«
Professor Prescott war bei meinen Worten immer blasser geworden. Ich stellte auch fest daß
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