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0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

Titel: 0363 - Der Gnom mit den sieben Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr weiter, wir nehmen den Stollen. Vielleicht treffen wir uns wieder.«
    Ich war einverstanden. Wenn Suko so etwas sagte, wußte er genau, was er tat.
    »Dann viel Glück!« rief ich hinunter.
    »Danke!« schallte es zurück.
    Jane räusperte sich. Sie schaute sich ängstlich um. Wohl war ihr nicht, das merkte ich sehr deutlich. »Ich weiß nicht«, flüsterte sie, »das riecht mir zu sehr nach einer Falle.«
    Mein Blick wurde hart. »Der Spuk?«
    »Nein, John. Ein anderer.« Sie hob die Schultern. »Ich weiß auch nicht, ob er mit dem Spuk in Verbindung steht. Das ist alles so verdammt seltsam und komisch.«
    »Wir halten die Augen noch besser auf!«
    Sie lächelte. Vorsichtig umgingen wir die tückische Schachtfalle.
    Ich aber blieb noch einmal stehen und leuchtete in die Tiefe.
    Der Strahl verlor sich nicht. Er stach in die Tiefe und fand ein Ziel auf dem Grund des Schachts. Zwar waren die Wände nicht mit Diamanten bestückt, dennoch glitzerten sie. Im Licht der kleinen Lampe leuchteten die Eiskristalle blauweiß.
    »Wie tief ist der Schacht denn?« fragte Jane.
    Ich hob die Schultern. »Nicht allzu tief. Nur eben sehr eng. Ohne Seil kommen die da nicht wieder raus.«
    »Wenn ich nur wüßte, wer die Falle aufgebaut hat«, erklärte sie bebend. »Dann wäre mir wohler.«
    »Mal sehen.«
    Da es sehr düster war, hatte ich die Lampe eingeschaltet gelassen und leuchtete nach vorn. Sehr eng war der Pfad. Die Wände rückten noch näher zusammen, daß der Weg in eine Kurve führte und ich nicht hindurchsehen konnte.
    Sehr langsam ging ich weiter. Immer wieder mußte ich aufpassen, um nicht auszurutschen. Mit einer Hand stützte ich mich an der linken Wand ab. Mal glitten meine Finger über kalten Fels, dann wieder über glatte in den Spalten wachsende Eisklumpen.
    »Es ist nicht mehr weit«, hauchte Jane. »Verdammt, es ist nicht mehr weit.«
    Sie hatte recht.
    Urplötzlich kam ich mir vor wie im Märchen. So märchenhaft war für mich die Existenz der Holztür inmitten der Felswand auf der rechten Seite.
    Vor der Tür blieben wir stehen. Sie war primitiv angebracht worden, schloß nicht fugendicht ab, und ich überlegte, was dahinter liegen konnte.
    Jane beschäftigte sich mit den gleichen Gedanken. »John, dort können wir den Würfel finden.«
    »Du bist dir sicher?«
    »Ja.«
    »All right.« Ich lächelte hart. »Dann öffnen wir die Tür mal.« Ich hoffte, daß sie nicht verschlossen war.
    Sie war es nicht.
    Und so konnte ich sie langsam nach außen ziehen. Mit jeder Vergrößerung des Spalts verstärkte sich in meinem Innern das Gefühl der Spannung…
    ***
    Die Gestalt auf der Feuerleiter vollführte eine artistische Leistung.
    Der Gnom, auf Kissen hinter dem Steuer hockend, sah sie nicht, da er sich auf die schmale Ausfahrt konzentrieren mußte. Es war nur mehr ein Schlauch innerhalb der Häuser, gerade so breit, daß der Toyota hindurchpaßte.
    Und die Gestalt fiel.
    Einen Salto drehte sie noch in der Luft. Dabei überschlug sie sich derart, daß sie mit den Füßen zuerst dicht vor der Feuerleiter entlangglitt und rasendschnell zu Boden fiel.
    Kurz vor dem Aufschlag breitete der Springer die Arme aus, bekam Kontakt und fiel zusammen. Er wirkte im ersten Moment so, als würde er liegenbleiben, doch wie eine Sprungfeder jagte er wieder in die Höhe und schaute in die Einfahrt hinein.
    Dort fuhr der Wagen durch. Mit der Kühlerschnauze hatte er bereits das Ende erreicht. Auf den Gehsteig schoben sich die Vorderräder, als der Gnom einen Blick in den Innenspiegel warf.
    Er sah die Gestalt!
    Das Gesicht des Zwergs war verwüstet. Gefühle zeichneten sich dort selten ab, da er so gut wie keine Angst kannte. Doch als er den Mann in der Spiegelfläche entdeckte, riß er die Augen auf, und der heiße Schreck fuhr durch seinen Körper..
    Della merkte, daß etwas mit ihrem Vater nicht stimmte. »Was hast du?« fragte sie.
    »Nichts, verdammt.«
    Della drehte sich um. Sie wußte, daß etwas geschehen war, sonst hätte ihr Vater nicht so erschreckt reagiert.
    Sie sah den anderen.
    Woher er gekommen war, wußte sie nicht. Jedenfalls war er kein Freund von ihnen, denn er versuchte, den anfahrenden Wagen mit gewaltigen Schritten einzuholen.
    Es waren Sprünge, wie sie ein guter Weitspringer als Anlauf nahm, und der Mann holte auf.
    Das hatte auch der Gnom entdeckt. Ohne Rücksicht auf die Fußgänger und den herrschenden Autoverkehr gab er Gas. Auch wenn Verletzte zurückbleiben sollten, das machte ihm nichts. Für ihn war

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