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0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

Titel: 0363 - Der Gnom mit den sieben Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stärker«, flüsterte Jane. Sie hatte sich nach hinten in die Polster gedrückt und ihre Handflächen gegen die Schläfen gedrückt. Sehr konzentriert wirkte sie in diesem Augenblick, und auch Bill Conolly mußte achtgeben, daß er den Ford richtig lenkte, da es sehr schwierig geworden war, über den schneeglatten Untergrund zu fahren.
    Suko hatte Spuren entdeckt. »Hier ist schon vor uns jemand hergefahren«, meldete er.
    Ich schaute nach draußen. Tatsächlich hatten sich im Schnee Reifenspuren abgezeichnet. Sie sahen mir sogar ziemlich frisch aus.
    »Weiter, Bill!« Janes Stimme zitterte vor innerer Spannung. Ich sah sie schlucken, und sie wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn, wo eine leichte Schweißschicht glänzte.
    »Es geht nicht mehr.«
    In der Tat drehten die Räder durch, da wir keine Schneeketten hatten. Für uns war die Strecke zu steil, und so blieb uns nichts anderes übrig, als auszusteigen.
    Kalt fuhr der Wind gegen unsere Gesichter. Wenn wir nach vorn blickten, schauten wir auf einen weißen, baumlosen Bergrand.
    Das Zuschlagen der Wagentüren unterbrach die majestätische Stille der Bergwelt.
    »Wohin?« fragte Bill.
    »Wir könnten den Spuren nachgehen«, meinte Suko. »Der Wagen ist ja besser vorangekommen.«
    »Oder uns auf Jane verlassen«, schlug ich vor und schaute die Detektivin dabei an.
    Jane zitterte in der Kälte. Ihre Wangen hatten eine rote Farbe angenommen, die Augen hielt sie leicht verengt, die Stirn war in Falten gelegt. »Ja, folgen wir den Spuren.«
    »Und das ist korrekt?« vergewisserte ich mich.
    »Sicher.«
    Wieder bildeten wir eine Reihe. Nur das Knirschen des Schnees und unser heftiges Atmen waren zu hören. Vor unseren Lippen standen graue Hauchwolken, und wenn die Sonne einmal durch die dunkle Wolkenbank drang, sah sie blaß aus. Der Schnee hatte sämtliche Unebenheiten überdeckt, so daß wir uns nur mehr an den Reifenspuren orientieren konnten.
    Jane Collins blieb plötzlich stehen. »Hier«, sagte sie. »Hier genau muß es sein!«
    »Wo?« fragte ich.
    Sie deutete nach rechts. Dort endeten auch die Spuren, und wir sahen einen Wagen.
    Es war ein Toyota. Er stand praktisch in einem breiten Felsspalt.
    Jemand hatte dort den Schnee weggeschaufelt. Vorsichtig näherten wir uns dem Fahrzeug, passierten es und sahen davor den schmalen Weg, nicht mehr als ein Pfad und von hohen Felswänden begrenzt.
    Er führte in die Tiefe.
    »Das muß es sein!« flüsterte Bill, wobei er Jane einen fragenden Blick zuwarf.
    Sie hatte ihre künstliche Ruhe verloren und war plötzlich aufgeregt. »Ja, das ist es, John. Ich spüre, daß wir den Würfel bald gefunden haben.«
    »Kann es Hindernisse geben?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Du glaubst also nicht, daß der Spuk den Würfel geführt und uns in eine Falle gelockt hat?«
    »Nein.«
    »Dann los!«
    Suko und Bill wollten den Anfang machen. Hinter ihnen ging Jane, ich machte den Schluß.
    Wir schoben uns auf den Weg und schritten durch die schmale Schlucht in die Tiefe.
    Tatsächlich ging es tiefer hinab. Zum Teil war der Boden vom Schnee befreit worden, aber Eisbuckel bildeten gefährliche Rutschfallen, so daß wir stark achtgeben mußten.
    Uns schluckte die Tiefe und auch eine drückende Kälte.
    Es gab auch etwas anderes. Eine gewisse Stimmung, die man schlecht erklären konnte. Sie war nicht normal, vielleicht ließ sie sich mit dem Wort Magie umschreiben. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, als wären wir von Feinden umringt, die uns irgendwo auflauerten.
    Im nächsten Augenblick vernahm ich Bills überraschten Ruf. Ihn und Suko sah ich, wie sie sich hektisch bewegten, sich noch festklammern wollten und vor Janes und meinen Augen verschwanden.
    Auch Jane rutschte nach vorn, ich griff zu und hielt sie fest, bevor die Tiefe sie verschlucken konnte.
    Nur wenig Licht fiel in diese handtuchschmale Schlucht. Aber es reichte aus, um das Loch oder die Öffnung im Boden erkennen zu können. Bill und Suko waren hineingerutscht. Wir hörten ihre Stimmen, die unnatürlich hohl klangen, weil sie aus der Tiefe her an unsere Ohren drangen.
    »Keine Panik«, sagte der Reporter. »Wir haben es überstanden.«
    Ich schaute nach vorn. Das Loch war groß genug, weshalb hatten die beiden es nicht entdeckt?
    Danach fragte ich sie.
    »Man hat es abgedeckt!« hörte ich Sukos Stimme.
    »Kommt ihr denn raus?«
    »Nein, die Wände sind zu glatt. Wir hängen hier fest. Aber es gibt einen Stollen, der in die Bergtiefe führt. Mein Vorschlag, John. Geht

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