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0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
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zusammen und drückte die Klinke.
    Sein bärtiges Gesicht lugte vorsichtig um die Ecke, zum sofortigen Rückzug bereit, falls der allgewaltige Polizeichef böse reagieren sollte.
    Doch Reading war schon zu müde, um sich aufzuregen. Er sah nur verblüfft auf die abgewetzte Erscheinung. Und ich war in meinen Gedanken vertieft.
    »Störe ich?«, fragte Gap bescheiden.
    »Wenn du nicht etwas sehr Dringendes auf dem Herzen hast, ja«, sagte Reading knapp.
    »Ich wollte nur eine Beobachtung melden, Sheriff, die Ihnen vielleicht helfen kann«, sagte Gap und trat ins Büro.
    Er hatte die abwartende Haltung eines Hundes, der auf einen Knochen wartet.
    »Also?«, fragte Reading ungeduldig.
    »Es ist wegen der Leute, die da vorhin geschossen haben,«
    »Erzählen Sie«, mischte ich mich ein und bot dem Tramp eine Zigarette an. »Haben Sie einen der Leute erkannt?«
    »Das nicht. Aber ich schlief ganz in der Nähe auf einer Bank.«
    »Weiter«, sagte ich gespannt.
    »Da hielt in meiner Nähe ein Lieferwagen. Es war so ein altmodischer Dreivierteltonner, ganz dunkel. Vier Männer stiegen aus und verschwanden.«
    »Können Sie eine Beschreibung geben?«
    »Nein, Sir. Ich dachte mir auch nichts weiter dabei. Erst als ich das Schießen hörte, wurde ich stutzig. Ich kam dann etwas näher und konnte mich gerade noch verstecken, als drei wieder zu dem Wagen rannten und davonfuhren.«
    »Haben die Männer etwas gesprochen?«, forschte ich weiter.
    »Einer schimpfte fortwährend. Es ging alles ganz schnell. Ich habe mir aber die Nummer gemerkt.«
    »Und die lautet?«
    »NY 27-4321«, sagte Gap, sichtlich stolz auf seine Beobachtung.
    »Zulassung aus Poughkeepsie«, sagte Reading sofort. »Demnach ist dort ihr Schlupfwinkel.«
    »Kriege ich auch eine Belohnung, wenn Sie die Leute festnehmen?«, fragte Gap.
    »Bestimmt«, grinste ich. Ich rollte eine Fünfdollarnote zusammen und steckte sie ihm zu.
    »Hier, das ist ein Vorschuss. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, geben Sie uns Bescheid.«
    Er bedankte sich und verschwand lautlos, wie er gekommen war. Seine Regel schien zu sein, nie unangenehm aufzufallen.
    Phil war schon zur großen Wandkarte getreten. Er verfolgte die Fluchtlinie von Millbrook bis zur Kiesgrube. Dort hatten die Gangster den Wagen gewechselt. Wahrscheinlich waren sie schon am Mittag mit der Lieferkutsche durch die Straßensperren gekommen.
    »Es gibt zwei Möglichkeiten, von hier nach Poughkeepsie zu gelangen«, sagte Phil, »auf jeden Fall mussten sie durch Millbrook. Von hier aus konnten sie über die Straße 82 oder 44 zu ihrem Ziel fahren.«
    Reading nahm sofort die Einsatzliste aus seinem Schreibtisch. Er suchte die Namen der Streifenwagen, die zur fraglichen Zeit die Straßen im Ort bewacht hatten.
    »Geben Sie mir den Namen des Beamten, der die nach Millbrook einfahrenden Wagen kontrolliert hat«, sagte ich.
    Ich steckte den Zettel ein.
    »Sollen wir nach der Wagennummer suchen lassen?«, fragte Reading.
    »Geben Sie die Beschreibung an alle Polizeistellen des County durch«, sagte ich, »obwohl ich nicht glaube, dass die Brüder länger als eine halbe Stunde mit dem Wagen unterwegs sind. Sie müssen irgendwo in der Nähe ihr Versteck haben.«
    Während Reading noch die Nachricht absetzte, zogen wir uns endgültig zurück. Hoffentlich würden wir nicht noch einmal gestört in dieser Nacht.
    Ein paar Stunden Schlaf hatten wir dringend notwendig.
    ***
    Um Punkt acht Uhr am nächsten Morgen schrillte das Zimmertelefon. Noch verschlafen nahm ich den Hörer ab und brummte ,Hallo’.
    »Ein Gespräch für Sie aus New York, Sir«, meldete sich der Portier.
    »Okay, stellen Sie durch.«
    Die Stimme meines Chefs machte mich sofort hellwach.
    »Hallo, Jerry, wie sieht es aus?«, fragte er zur Einleitung.
    Ich gab Mr. High einen detaillierten Bericht der letzten Ereignisse.
    »Wir haben diesen Flint L. Neil in unserem Archiv registriert«, sagte der Chef dann, als ich fertig war. »Er ist ein mittelschweres Kaliber abei bis jetzt noch nicht mit so großen Coups beschäftigt gewesen. Sein Stammsitz ist New York. Zuletzt wohnte er in der Bowery.«
    »Haben Sie die Wohnung schon durchsuchen lassen?«, fragte ich.
    »Ja, aber ohne großen Erfolg. Als einzigen Hinweis fanden wir eine herausgerissene Telefonbuchseite. Darin war hinter einem Namen ein Kreuz. Es handelt sich um einen Rechtsanwalt in Poughkeepsie.«
    »Das könnte genau auf der Linie liegen«, sagte ich munter. »Ich werde dort mal vorbeischauen.«
    Ich notierte Namen

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