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0366 - Das Todeslied der Testpiloten

0366 - Das Todeslied der Testpiloten

Titel: 0366 - Das Todeslied der Testpiloten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Todeslied der Testpiloten
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er ihn. »Der mit dem Hut?«
    »Das ist der Mann, der sich Lawford nennt. Schauen Sie ihn genau an. Vielleicht klebt er im Bilderbuch.«
    »Ehrlich gesagt, viel ist von ihm nicht zu sehen. Es wird schwer sein, ihn auf einem Foto wiederzuerkennen.«
    Ich gab ihm recht.
    »Soll ich Verstärkung schicken, Cotton?«
    »Noch nicht. Vorläufig werde ich allein fertig. Wenn ich jemanden brauche, rufe ich an.«
    Er verschwand genauso lautlos, wie er gekommen war. Nur die Tüte mit dem Hut knisterte.
    Lawford hob gerade das Glas und trank.
    Das Licht ging aus. Das war der Augenblick, wo ich am schärfsten aufpassen mußte, damit er mir nicht entwischte.
    An der Tür blitzte ein Lichtstreifen auf.
    Sofort wurde es auch in dem großen Barraum wieder heller.
    Ich starrte hinüber.
    Der Platz, wo eben noch Lawford gestanden hatte, war jetzt — leer.
    ***
    In meinem Gehirn rasselte ein Wecker. Ich stand schnell, aber nicht überhastet auf und ging an der verchromten Theke entlang, hinter der die schwarzen, blonden und rothaarigen Bardamen standen.
    Die Tür pendelte noch langsam hin und her, als ich das Ende des Barraumes erreichte.
    Ich stieß sie auf und schleuste mich in den dahinterliegenden Gang ein, der durch eine nackte Glühbirne beleuchtet wurde.
    Lawford war nicht zu sehen.
    An der Kopfseite des Ganges, der nach Puder und Kalk roch, klappte gerade eine grünangestrichene Eisentür zu. Sie mußte Lawford benutzt haben.
    Ich eilte nach.
    Vorsichtig zog ich die Tür auf und blickte auf das schwarze Gestänge einer eisernen Wendeltreppe, die sich um einen dicken Eisenpfeiler rankte.
    Wohin war der Gangster gegangen?
    Nach oben oder nach unten?
    Das Klappern seiner Schuhe gab mir auf diese Frage Antwort.
    Er ging hinab.
    Blitzschnell stand ich auf der Treppe und folgte ihm leise.
    Ich blickte über das Geländer, konnte ihn unter mir in dem matt erhellten Treppenhaus erkennen. Anscheinend hatte er mich noch nicht gewittert.
    Als ich aus der Haustür trat, sah ich Lawford in Richtung Fremont Street gehen. Er drehte mir den Rücken zu und marschierte auf einen himmelblauen Ford zu. Zum Glück hatte ich meinen Wagen, den ich von Muroc aus von einem Verleih telefonisch zum Flugplatz beordert hatte, in der Nähe stehen.
    Lawford löste sich aus der Parklücke. Ich wartete, bis er an der Kreuzung der Fremont Street auf die Bremse trat. Seine Heckleuchten glänzten rot wie übergroße Albinoaugen.
    Dann folgte ich ihm. Er verschwand nach rechts. Ich fädelte mich in die Verkehrsschlange auf der breiten Straße ein und entdeckte ihn in der Autoreihe rechts von mir. Bei der nächsten Gelegenheit wechselte ich auch nach rechts, um hinter ihm zu sein, wenn wir uns einordnen mußten.
    Der Verkehr lichtete sich, und die Straßen wurden schmaler. Ich hatte aber Glück und befand mich nie direkt hinter Lawfords Wagen. Doch plötzlich scherten die beiden Wagen vor mir nach rechts aus, so daß der himmelblaue Ford direkt vor mir fuhr.
    Ich nahm den Fuß vom Gaspedal zurück. Der Abstand zwischen mir und Lawfords Wagen vergrößerte sich.
    Las Vegas lag bereits weit hinter uns. Da bemerkte ich, wie Lawford langsamer wurde, ohne daß er auf die Bremse trat.
    Ich behielt meine .Geschwindigkeit bei und näherte mich ihm auf wenige Yard. Umrißartig konnte ich ihn im Wagen sitzen sehen.
    Er fuhr noch langsamer, sah in den Rückspiegel.
    Ich machte keine Anstalten, ihn zu überholen.
    Da gab er plötzlich Gas und stob mit einem Ruck in die Nacht hinein.
    Diese Reaktion sagte mir: Jetzt hat er bemerkt, daß er verfolgt wird. Zumindest rechnet ein Mann wie er, daß ihm irgend jemand im Nacken sitzt.
    Ich ließ ihn vorerst davonziehen. Vielleicht glaubte er dann wieder, in Sicherheit zu sein.
    Es ging leicht bergan. Er raste auf einen Wald aus niedrigen Büschen, Agaven und Kakteen zu. Der Ford glitt in eine Krümmung hinein.
    Im nächsten Augenblick waren die roten Rücklichter verschwunden.
    Da trat ich das Gaspedal durch.
    Ich erreichte den Wald und die Kurve. Dahinter lag eine schnurgerade Strecke, die sich kilometerweit erstreckte.
    Der himmelblaue Ford war verschwunden!
    Ich fuhr weiter und blickte angestrengt nach vorn. Noch glaubte ich an einen Trick. Lawford konnte die Lampen gelöscht haben. Ich beschleunigte das Tempo. Mehrere Kilometer spulten sich unter den Rädern meines Mercury ab. Der Ford tauchte nicht wieder auf. Selbst wenn er ohne Licht fuhr, hätte ich ihn sehen müssen.
    Er konnte sich also nur auf einen Nebenweg abgesetzt

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