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0366 - Zigeunerliebe - Zigeunertod

0366 - Zigeunerliebe - Zigeunertod

Titel: 0366 - Zigeunerliebe - Zigeunertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rose Court und der schreiende Arbeiter.«
    Ich hatte mitgezählt. »Das waren erst elf.«
    »Dann gibt es da noch das allerneueste Dorfgespenst. Es hat aber noch keinen Namen. Diesen Informationen nach soll es sich zumeist in einer Kirche aufhalten.«
    »Geister in einer Kirche?«
    »Wenn es nicht gerade Vampire sind«, meinte Shao.
    Ich lachte leise. »Bin sowieso gespannt, was sich an dieser Geschichte tatsächlich herausstellt.«
    Shao zeigte sich ein wenig verwundert. »Du redest so, als würdest du Sukos Angaben nicht trauen.«
    »Das hast du nur in den falschen Hals bekommen. Die meisten Menschen, die über Pluckley sprechen, glauben nicht an die Gespenster. Für sie ist es reiner Nervenkitzel.«
    »Hoffentlich bleibt es das für uns auch«, meinte die Chinesin.
    »Dafür kann ich nicht garantieren.« Ich hob den Arm und deutete auf ein Hinweisschild. »Nur mehr drei Meilen bis zu unserem Gespensterdorf. Mal sehen.«
    Die drei Meilen fuhren wir nicht durch, denn abermals gerieten wir in einen Stau. Diesmal in einer weit geschwungenen Linkskurve. Am Rand der Fahrbahn stand ein Wagen. Nein, berichtigte ich mich, das war kein Auto mehr, nur noch ein Wrack. Feuer hatte das Fahrzeug verwüstet und das Blech zu einem dunklen Kohlehaufen gemacht. Über dem Wrack stand noch eine Rauchfahne, die von der Seite kommender Wind träge zerflatterte. Zwei Polizeiwagen entdeckte ich ebenfalls und sah auch einen offenen Zinksarg. Daneben stand frierend ein Mann im weißen Kittel.
    »Was mag da geschehen sein?« fragte Shao. Sie reckte ihren Kopf vor, um besser sehen zu können.
    Ich hob die Schultern. »Werden wir gleich haben.« Aus der Schlange scherte ich aus und ließ den Bentley dorthin rollen, wo auch die beiden Polizeifahrzeuge standen.
    Dicht dahinter stoppte ich. Der Motor war kaum ausgestellt, als einer der Beamten ein wütendes Gesicht bekam und uns durch Handbewegungen zu verstehen gab, daß wir verschwinden sollten.
    Das Gegenteil davon war der Fall. Wir stiegen aus. Shao nahm noch ihre gefütterte Jacke vom Rücksitz und stülpte über die Haare eine modische Strickmütze, die auch die Ohren wärmte.
    Ich zog ebenfalls die Jacke über, wollte auf den Polizisten zugehen, aber der lief schon wutschnaubend auf uns zu. Bevor er uns erreichen konnte, rutschte er auf einem Eisstück aus. Sein Gesicht nahm dabei einen so dümmlichen Ausdruck an, daß ich mir ein Lachen nicht verkneifen konnte, aber schnell genug war, um den Mann aufzufangen.
    »Danke«, sagte er automatisch und drückte sich an mir hoch. »Es ändert nichts an der Tatsache, daß Sie hier verschwinden müssen. Dies ist eine Polizeiaktion.«
    »Deshalb bin ich hier, mein Lieber.« Bevor er weitere Fragen stellen konnte, zeigte ich ihm den Ausweis.
    »Oh, Scotland Yard.«
    »Genau.«
    »Na, dann.«
    »Wer ist denn der Einsatzleiter.«
    »Sergeant Everton.« Der Polizist deutete auf einen breitschultrigen Mann, der neben dem Kittelträger stand und sich gebückt hatte. Zwei andere trugen soeben die verbrannte Leiche des Autofahrers zu einer Decke, um den Toten darin einzuwickeln.
    Shao hielt sich hinter mir, als ich auf die Männer zuging. Ich hörte sie noch sprechen.
    »Der Wagen ist nicht gerutscht«, bemerkte der Sergeant. »Er fuhr auch nicht in den Graben. Mir kommt es vor, als hätte er während der Explosion sogar gestanden.« Er hörte auf zu sprechen, als er mich und den hochgehobenen Ausweis sah.
    »Was will den Scotland Yard hier?«
    »Zuschauen.«
    Der Mann vor mir rieb seine große Hakennase und nahm die Mütze ab. Er besaß kaum Haare, nur ein paar dunkle Strähnen, die sich wirr auf dem Kopf verteilt hatten. »Ist es Zufall, daß Sie vorbeigekommen sind, Sir?«
    »Fast, wir wollten nach Pluckley.«
    »Dienstlich?«
    »Ja, Gespenster jagen.«
    Der Mann schaute mich an, als hätte ich ihm etwas Verbotenes erzählt. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein.«
    »Lassen wir das. Was ist mit dem Toten! Kennen Sie ihn, konnten Sie ihn überhaupt identifizieren?«
    »Nein. Alles verbrannt. Sämtliche Papiere auch. Wir werden trotzdem anhand des Nummernschildes herausbekommen, auf wen der Wagen zugelassen war.«
    »Kann ich den Toten sehen?«
    »Auf Ihre Verantwortung.«
    »Akzeptiert.«
    Der Mann hob die Schulter. Der Tote lag noch nicht im Zinksarg, nur unter einer Decke. Der Mann im weißen Kittel rollte sie wieder auf, so daß ich auf die Leiche schauen konnte.
    Ich möchte mir eine Beschreibung ersparen.
    Nur eines wunderte, irritierte und störte

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