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0368 - Samarans Todeswasser

0368 - Samarans Todeswasser

Titel: 0368 - Samarans Todeswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hauptquartier, möglicherweise auch nicht weit von London entfernt, denn dort hatte er gelebt, als ich ihn kennenlernte. In dieser alten Bude hatte er auch seine Experimente durchgeführt, und die waren grausam genug gewesen.
    Lebende Wachspuppen, die ihm gehorchten und alles taten, was er verlangte. [3]
    Ich horchte auf, als seine Schritte verstummten. Das mußte einen Grund haben, umsonst blieb er nicht einfach stehen. Ich stellte mich dicht vor die Innenseite und preßte meine Stirn gegen die Wand, um sie so nah wie möglich vor Augen zu haben.
    Leider sah ich nur mehr einen relativ weit entfernt stehenden Schatten, der sich auch nach einer Seite hin bewegte, und abermals drangen die Schritte an meine Ohren.
    Diesmal von mehreren Personen. Dazwischen vernahm ich Samarans Lachen und seine Frage: »Habt ihr ihn?«
    »Ja.«
    »Gab es Schwierigkeiten?«
    »Keine. Außerdem verstehen wir unser Handwerk.«
    »Das habe ich vorausgesetzt, als ich euch engagierte. Man sagte mir, ihr wäret gut.«
    »Haben wir das nicht bewiesen?«
    »Okay, schafft ihn her!«
    Ich wußte noch immer nicht, von wem sie sprachen. Weiterhin preßte ich mein Gesicht gegen die Innenwand. Die Schatten hatten sich vermehrt. Ich vernahm auch stolpernde und gleichzeitig schleppende Tritte einer weiteren Person.
    »Setzt ihn dahin!«
    »Okay, Boß. Sollen wir ihm auch die Binde abnehmen oder ihn noch schmoren lassen.«
    »Er soll schmoren!«
    Samaran machte es spannend. Obwohl ich ihn nicht sah, hörte ich, daß er nervös geworden war. Er ging hin und her. Erst nach einer Weile war er wieder zu hören, als er sich an seine Helfer wandte.
    »Ihr könnt jetzt gehen«, erklärte er ihnen.
    »Wohin?«
    »Bleibt in der Nähe, wie abgesprochen. Es kann sein, daß sie nach ihm suchen.«
    »Das werden sie ganz sicherlich.«
    »Haltet euch noch zurück. Erst wenn es keine andere Chance mehr gibt, sagt mir Bescheid.«
    »Sollen wir nicht selbst…«
    »Nein, ihr macht, was ich sage. Außerdem werdet ihr von mir bezahlt. Das dürft ihr nicht vergessen.«
    »Ist gut, Boß.«
    Ich hörte ihre Schritte verklingen und glaubte auch, das Schlagen einer Tür zu vernehmen, aber da konnte ich mich auch getäuscht haben.
    Zurück blieben Samaran und ich.
    Als kleiner Gefangener steckte ich im Würfel, ein Zwerg unter Riesen, denn als solche sah ich die Menschen mittlerweile an. Wenn Akim Samaran etwas unternehmen wollte, mußte er sich jetzt entscheiden, aber er tat noch nichts.
    Zwar vernahm ich in meiner Nähe seine Schritte, auch der Schatten wurde deutlicher, bevor er den Würfel allerdings erreichte, drehte er nach links ab und wandte sich an die Person, die von den beiden Helfern gebracht worden war.
    Samaran sprach flüsternd mit dem anderen. Ich konnte ihn nicht verstehen, ebensowenig die Antwort der zweiten Person. Es wurde nur flüsternd gesprochen.
    Nur soviel stand fest.
    Die zweite Person war ein Mann.
    Für einen Menschen wie mich ist es schlimm, so inaktiv zu sein und darauf warten zu müssen, daß andere etwas unternehmen.
    Akim Samaran kam in meine Nähe. Diesmal würde er mich aus dem Würfel hervorholen, dessen war ich mir plötzlich sicher. Ich hatte es einfach im Gefühl, ohne allerdings den richtigen Beweis dafür zu besitzen.
    Vor dem Würfel blieb er stehen. Dann ging er in die Knie. Ich sah, wie sich sein Schatten veränderte. Sein Gesicht glich bald einer weißlichen schwammigen Fläche.
    Wieder sprach er zu mir. »So, Sinclair, so«, sagte er. »Ich habe mir für dich einiges ausgedacht. Es wird richtig spannend werden, das steht für mich fest. Auf diese Sekunde habe ich verdammt lange warten müssen!«
    Ich wußte nicht, wie er es anstellen wollte, mich aus dem Würfel zu holen.
    Unwillkürlich war ich einen Schritt zur Seite getreten und hatte kaum gestoppt, als ich abermals etwas von der magischen Kraft des Würfels zu spüren bekam.
    Er spielte mit mir.
    Auf den Beinen halten konnte ich mich nicht. Da war eine Kraft, die mich in die Höhe drückte, wobei ich das Gefühl bekam, daß sie mich durch die obere Würfelkante katapultieren wollte.
    Und das geschah auch.
    Nichts hielt mich mehr auf. Kein Hindernis, keine Wand, ich schoß hindurch.
    Plötzlich schwebte ich über dem Quader!
    Endlich frei!
    Dieses Gefühl überkam mich, ich schlug mit meinen kleinen Armen, als ich merkte, daß ich wieder fallen würde, aber jemand erschien als kompakter Schatten, der sich um meinen Körper schloß.
    Es war eine Hand.
    Fünf Finger umschlossen meine

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