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0368 - Samarans Todeswasser

0368 - Samarans Todeswasser

Titel: 0368 - Samarans Todeswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Taschenlampe hatte McDuff noch mitgenommen. Sie war ziemlich lichtstark, leuchtete zwar nicht die gesamte Breite des Hohlwegs aus, aber sie konnten viel mehr sehen als zuvor.
    Nur ihre Schritte waren zu hören. Der junge Crispin schaute zu Boden und schüttelte den Kopf.
    »Bei diesem Felsgestein werden Sie wohl keine Spuren finden«, sagte McDuff.
    »Das stimmt, Sir.«
    Der Hohlweg führte tatsächlich in einem Zickzack-Muster weiter.
    Ihre Sicht reichte immer nur bis zur nächsten Kurve.
    »Wenn Sie den Weg kennen, Tom, wissen Sie auch, wo er aufhört?«
    »Natürlich. Das ist eine kleine Insel oder Lichtung. Besser kann ich das nicht…«
    »Ruhig!«
    Der Sergeant hatte die Worte scharf ausgestoßen, und sofort hielt sein jüngerer Begleiter den Mund. Auch er lauschte angestrengt, aber nur das leise Raunen des Windes war zu vernehmen.
    »Ich habe nichts gehört, Sir.«
    »Aber ich.«
    »Und was?«
    »Das war ein Schrei.«
    »Sind Sie sicher, Sir?«
    »Fast.« McDuff löste die Klappe der Pistolentasche. »Wir werden jetzt sehr vorsichtig sein müssen. Ich gehe voran, bleiben Sie immer dicht hinter mir.«
    »Okay, Sir.« Tom versuchte, seiner Stimme einen normalen Klang zu geben.
    Es fiel ihm schwer, denn dies hier war in der Tat sein erster gefährlicher Einsatz.
    Er wußte auch, daß der Sergeant ein sehr gutes Gehör besaß. Er hatte sich bestimmt nicht geirrt. Tom Crispin richtete sich nach den Angaben seines Vorgesetzten und blieb stets in dessen Schatten.
    McDuff wollte nicht sofort auffallen. Aus diesem Grunde hatte er auch den Kegel der Lampe mit der linken Handfläche abgedeckt.
    Nur hin und wieder ließ er dem Licht ein wenig Spiel.
    Die beiden achteten auch sehr darauf, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Auf Zehenspitzen schritten sie voran, erfüllt waren sie von einer inneren Spannung und nahmen die nächsten Kehren, ohne daß etwas passierte oder sie irgend etwas entdeckt hätten.
    Dann war es soweit. Und selbst der eisenharte Sergeant, den nichts so leicht erschüttern konnte, blieb vor Überraschung steif stehen. Sie hatten das Ende des Hohlwegs fast erreicht, und der nur mehr kaum abgedeckte Lampenschein traf ein Ziel.
    Es war ein Wohnmobil!
    Automatisch drückten sich die beiden Polizisten in den Schatten der Felswand, und McDuff löschte auch sofort die Lampe. Dann drehte er den Kopf und brachte seine Lippen nahe an Crispins Ohr.
    »Ich glaube, wir haben genug gesehen.«
    »Meine ich auch, Sir.«
    »Kennen Sie den Wagen?«
    »Nein, Sergeant, den habe ich in Lauder noch nicht gesehen.«
    McDuff nickte. »Und ich auch nicht!« wisperte er.
    »Dann hätten wir sie also?«
    McDuff holte tief Luft. Für einen Moment zogen sich seine Augenbrauen zusammen. »Es deutet zumindest alles darauf hin. Die haben wir und werden sie auch nicht mehr loslassen.«
    »Wollen Sie den Wagen stürmen, Sir?«
    »Vergessen Sie mal die Agentenfilme, die Sie gesehen haben. Hier wird auf Nummer Sicher gegangen. Ich nähere mich dem Wagen, während Sie mir nur langsam folgen und mir dabei Rückendeckung geben. Klar?«
    Crispin nickte.
    »Nicht so verbissen, junger Freund. Wir schaukeln die Sache schon. Sie müssen nur die Nerven behalten.«
    »Ich versuche es, Sir.«
    McDuff nickte dem anderen noch einmal zu und setzte sich in Bewegung. So leise wie möglich versuchte er zu gehen. An den Hohlweg schloß sich tatsächlich eine kleine Insel inmitten des Felsens an.
    Sie war umgeben von zerrissenen Wänden, die erst hangartig, später steil in die Höhe führten. Weit darüber spannte sich der dunkle Nachthimmel, an dem die Sterne leuchteten.
    Aus den Fenstern des Wohnmobils drang nur mehr ein schwacher Lichtschein nach draußen. Von innen waren die Scheiben durch Vorhänge verdeckt worden. Der Lichtschein stand matt und auch zerfasernd vor den Außenscheiben.
    McDuff konzentrierte sich voll und ganz auf das Wohnmobil. An seinen jungen Kollegen dachte er nicht mehr.
    Das änderte sich, als er seine Stimme vernahm. Sie klang ächzend, bitter und ängstlich.
    »Ser… geant …«
    McDuff rieselte es kalt über den Rücken. Er hatte Angst, sich umzuwenden, tat es dann doch und befand sich noch nicht in der anderen Stellung, als aus einer Nische in der Felswand ein Lichtstrahl stach.
    Gerade, genau und treffsicher »klebte« er förmlich auf dem angstverzerrten Gesicht des jungen Crispin. Der hinter ihm stehende Typ war nur mehr zu ahnen, als zu sehen. Er hatte den Kopf des Polizisten nach hinten gerissen und ihm mit

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