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0370 - Alptraum-Comic

0370 - Alptraum-Comic

Titel: 0370 - Alptraum-Comic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich gegen, atmete tief auf und starrte gegen die hohe graue Decke des Zimmers.
    68 Jahre war er jetzt genau. So lange hatte es bis zum endgültigen Sieg gedauert. Er schüttelte darüber den Kopf, sagte sich gleichzeitig, daß der Teufel eines besonders viel hatte.
    Das war Zeit.
    Er ließ sich von einem Menschen nichts diktieren. Der Satan war es, der die Dinge selbst in die Hand nahm, sie entweder forcierte oder sie verlangsamte.
    In diesem Fall hatte er sehr lange gebraucht.
    Den Geisterjäger wollte Harold Cecil Painter zunächst einmal für eine Weile vergessen. Sollte der doch versuchen, sich in Dämonia zurechtzufinden; falls er es nicht schaffte, sollte er krepieren. Erst wenn es wirklich interessant wurde, wollte Painter wieder eingreifen.
    Painter rutschte vom Hocker. Seine Knochen waren alt und müde geworden. Vom langen Sitzen auch steif, und so mußte er sich zunächst einmal kräftig recken, um wieder ein wenig Geschmeidigkeit in seine Gelenke zu bekommen. Anders sah es mit seinen Händen aus. All das, was er auf das Papier brachte, war mit Leben erfüllt.
    Den Fingern hatte das Alter nichts anhaben können. Sie waren nach wie vor sehr geschmeidig.
    Die alten Möbel hatte er sich nicht selbst ausgesucht. Sie gehörten der Besitzerin dieses Hauses und waren in den Anfängen des Jahrhunderts hergestellt worden.
    Über eine Vitrine hing ein Spiegel. Immer wenn Painter den Raum betrat, konnte er sich in der Fläche sehen. Auch jetzt entdeckte er sich wieder, schaute in sein Gesicht, sah die bleiche, weich gewordene Haut und die Tränensäcke unter den Augen. Sein weißes Haar ließ sich wieder einmal nicht bändigen. Es hing in die Stirn und bedeckte auch die Ohren. Auf der Kopfplatte dagegen war es dünn geworden und zeigte nur mehr einige zusammengewachsene Strähnen.
    Fast 70 Jahre alt hatte er werden müssen, um einen Erfolg zu erzielen. Und den wollte er mit Hilfe seines großen Beschützers auskosten.
    Ein Rattern schreckte ihn aus seinen Gedanken. Er kannte das Geräusch. Immer wenn die Besitzerin zu ihm kam, fuhr sie mit dem alten Gitteraufzug hoch.
    Wenn es dreimal hintereinander ratterte, wußte Harold, daß der Aufzug sein Ziel erreicht hatte.
    Wie immer zählte er mit, und wie immer hörte er das Schleifen, als die Gittertür aufgezogen wurde. Wenig später vernahm er die Schritte.
    Mrs. Redford hatte die Angewohnheit, nie zu klopfen. Auch jetzt zog sie die Tür einfach auf und krächzte ihr »Guten Morgen, mein Lieber.«
    Painter drehte sich um. »Ja, ich grüße Sie.«
    Die Frau betrat das Zimmer. Sie ging gekrümmt. Die Gicht machte ihr zu schaffen. Das Haar hielt sie zumeist unter einem Kopftuch versteckt. Wenn sie ausging, streifte sie die Perücke über. Ihr Gesicht war eine verkniffene Mischung aus Falten und Muskeln.
    Der gelbliche Ton ihrer Haut ließ auf einen Leberschaden schließen.
    Daraus machte sie sich nichts. Sie mußte man erst totschlagen. Freiwillig verschwand sie nicht von dieser Welt.
    Dicht vor dem großen schrägen Dachfenster blieb sie stehen und schaute in den grauen Himmel. »Es will einfach nicht…« Sie schüttelte den Kopf. »Aber Ihnen macht das wohl nichts aus, wie?«
    »Nein, Mrs. Redford.«
    Die Frau drehte sich kichernd um. Ihr hagerer Finger deutete auf Painters Brust. »Wissen Sie eigentlich, weshalb ich gekommen bin?«
    »Ja, Sie wollen sich die Miete abholen.«
    »Richtig. Wir haben die Monatsmitte, und da wird es Zeit, daß Sie Ihren Wohnzins zahlen!«
    »Sie wissen doch, daß ich Ihnen nichts schuldig bleibe, Mrs. Redford.«
    »Beschwören Sie’s nicht. Ich habe schon öfter auf meine Miete warten müssen.«
    Painter war auf einen Schrank zugegangen. Daneben blieb er gebückt stehen und hob das neue Gemälde hoch, das zuvor an der Schrankecke gelehnt hatte. »Dafür sind die Bilder dann immer besonders gutgewesen.«
    »Das rechne ich Ihnen auch hoch an.«
    Er legte das Bild auf den ovalen Nußbaumtisch. »Haben Sie eigentlich noch Platz, Mrs. Redford?«
    Die Frau reagierte bissig. »Sie wollen wohl nicht mehr malen, wie?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Aber gedacht!« sagte sie krächzend und drohte mit ihrem mageren Finger. »Sie sind auch nicht mehr der Jüngste, zudem ein armer Schlucker. Verderben Sie es sich nicht mit mir!«
    »Wie käme ich dazu?«
    »Dann zeigen Sie mir endlich das Bild!«
    »Sehr gern, Mrs. Redford.« Bisher war das neue Gemälde in ein Tuch eingewickelt gewesen. Da zog er es mit einer heftigen Bewegung ab und schleuderte

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