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0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

Titel: 0371 - Der Satan füttert sie mit Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan füttert sie mit Gift
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fragen.«
    Hicks nickte zustimmend.
    »Das ist nett von euch.«
    »Sollen wir Ihnen diesen Morton in Ihr Büro bringen?«
    »Das wäre nett von euch«, sagte Hicks. »Ich muß mich mit ihm unterhalten. Seine Fingerabdrücke waren an dem einen Bourbonglas, und dafür wird er mir eine Erklärung zu liefern haben. Hoffentlich hält er eine bereit, sonst sitzt er bis zum Halse in den größten Schwierigkeiten, die er je hatte.«
    Wir gingen. Eigentlich war dies nicht unser Fall, denn Mord fällt in den Zuständigkeitsbereich der örtlichen Polizeiorgane, aber noch bestand der dringende Verdacht, daß der Professor im Zusammenhang mit der Rauschgiftgeschichte umgebracht worden war, und dann war es doch unser Fall. Jedenfalls wollten wir am Ball bleiben, bis die Zusammenhänge klarer zu erkennen waren.
    Das College gehörte zu den kleineren Privatschulen, die nur eine begrenzte Anzahl von Schülerinnen und Schülern aufnehmen. Es bestand im Grunde aus einer Vereinigung von vier kleinen Mietshäusern, die für die schulischen Zwecke umgebaut worden waren. Durch das Zusammenlegen der vier Grundstücke war genug Platz entstanden, um Grünflächen anzulegen.
    Als wir ausgestiegen waren, stellten wir uns unter das ein wenig vor dem Regen schützende Blätterdach einer weit ausladenden Kastanie. Wir brauchten uns nur einmal flüchtig umzusehen, da kam Ben Rickwich, einer der Kollegen aus der Beobachtungsabteilung, auf uns zu Sein Trenchcoat war völlig durchnäßt, und das Regenwasser lief ihm aus der Hutkrempe den Rücken hinab.
    »Was passiert?« fragte er, als er uns erreicht hatte.
    »Ein College-Professor ist umgebracht worden«, antwortete Phil. »Der Skandal wird spätestens ab morgen früh nicht mehr zu vertuschen sein. Bisher konnten wir die Morphiumsache mit größter Diskretion bearbeiten. Jetzt ist daran nicht mehr zu denken. Spätestens morgen früh wird es hier in dieser Gegend von Reportern wimmeln.«
    »Was bedeutet das für uns?«
    »Daß ihr besonders scharf aufpassen müßt. Claudia Deeps weiß ja nicht, daß sich das FBI offiziell eingeschaltet hat und sie überwachen läßt. Aber ich fürchte, wir werden es ihr heute im Laufe des Tages mitteilen müssen. Morgen früh geht es in der Schule mit Sicherheit drunter und drüber, da wäre es für ein paar raffinierte Gangster nicht allzu schwierig, das Mädchen zu kidnappen.«
    Rickwich pfiff leise.
    »Wenn das so ist«, dehnte er, »dann muß die Kleine erfahren, daß wir versuchen, sie zu schützen.«
    Ich nickte.
    »Wir werden es ihr sagen, Ben. Wenn ich den Stundenplan richtig gelernt habe, müßte sie heute um vier Uhr fünfzehn ’rauskommen. Stimmt das?«
    »Ja, das ist richtig. Da vorn kommen schon die ersten.«
    »Hat es bei euch etwas Neues gegeben?«
    Rickwich schüttelte den Kopf.
    »Bis jetzt nicht. Wir standen völlig nutzlos ira Regen.«
    Ab und zu schwappte von oben eine Ladung Wasser herab, wenn der Wind ins Geäst fuhr.
    Dann sagte Rickwich plötzlich:
    »Da hinten kommt sie. Das Mädchen mit dem knallroten Schirm.«
    Die etwa zwanzig Mädchen, die das Gebäude verließen, hatten jetzt den Weg vom Portal bis zur Einmündung an der Straße zurückgelegt. Gruppenweise trennten sie sich und liefen auf die nächsten Bus- oder U-Bahn-Haltestellen zu. Nur Claudia Deeps blieb zögernd stehen und sah sich um. Wir waren ungefähr fünfundzwanzig Yard von der Stelle entfernt, wo der Weg auf die Straße mündete.
    »Aufpassen«, murmelte Phil. »Es sieht aus, als ob sie auf jemanden wartete.«
    »Behalt’ sie im Auge, Ben«, sagte ich schnell. »Wir setzen uns in den Jaguar. Falls sie mit einem Wagen abgeholt wird, möchte ich am Mann bleiben.« Rickwich nickte.
    Wir spurteten durch den Regen zurück zu der Stelle, wo ich den Jaguar am Straßenrand geparkt hatte. Claudia Deeps sah uns nach, aber bei diesem Unwetter konnte es nicht auf fallen, wenn zwei Männer ohne Mäntel zu ihrem Auto rannten.
    »Da kommt ein schwarzer Mercury aus der Seitenstraße«, keuchte Phil, als wir noch ein paar Yards von meinem Wagen entfernt waren.
    »Tempo!« trieb ich an. Atemlos sprangen wir in den Jaguar.
    »Sie steigt ein!« rief Phil. »Und Rickwich winkt uns!«
    Ich drehte den Zündschlüssel, ließ die Kupplung kommen und gab Gas. Mit leisem Schnurren setzte sich der Jaguar in Bewegung. Phil hatte das Fenster auf seiner Seite geöffnet und schob den Kopf hinaus. Als ich langsam an dem Kollegen von der Überwachungsabteilung vorbeirollte, rief Phil ihm zu:
    »Fahr

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