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0372 - Werwolf-Omen

0372 - Werwolf-Omen

Titel: 0372 - Werwolf-Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer ahnungslos. Vielleicht rührte sich aus diesen Gründen auch die Werwölfin nicht. Sie stand bewegungslos am Gitter, beide Pranken um die Stäbe gelegt, das Maul geöffnet und darauf wartend, daß etwas passierte.
    Mutter und Tochter rührten sich nicht von der Stelle. Man überließ mir die Initiative.
    Ich hatte einmal in den sauren Apfel gebissen. Zurück konnte ich nicht mehr, deshalb stieg ich die Stufen hoch und wurde dabei von der zurückbleibenden Frau genau beobachtet.
    Weit brauchte ich nicht zu gehen. Schon sehr bald hatte ich die Tür erreicht und stieß sie auf.
    Gleichzeitig, als die Tür nach außen schwang, zog ich meine Beretta hervor, richtete die Mündung in den dunklen Flur und sah mehr Schatten als Helligkeit, denn die Lampe leuchtete ein Stück entfernt.
    Im Türrechteck verhielt ich meinen Schritt. Etwas machte mich mißtrauisch. An den Raubtiergeruch hatte ich mich mittlerweile gewöhnt. Was mich wunderte, war eigentlich die Intensität des Geruchs, der sich auch hier oben ausgebreitet hatte. Ich konnte ihn sogarschmecken.
    Nein, das war bei meinem Gang in den Keller anders gewesen. Da hatte es nicht so gerochen, wenigstens nicht so stark.
    Niemand griff mich an. Leer lag der schmale Flur vor mir. Weit konnte ich ihn wegen der herrschenden Lichtverhältnisse nicht hineinschauen. Ich sah die Umrisse der Küchentür.
    Zur Hälfte stand sie offen.
    Hatte ich sie offen gelassen? Genau wußte ich es nicht, bewegte mich vor und kam auch an der nach oben laufenden Treppe vorbei.
    Blitzschnell drehte ich den Kopf nach rechts.
    Nichts…
    Nur die Düsternis erfüllte das Treppenhaus. Ich spürte dennoch das Kribbeln in den Fingerspitzen. Es signalisierte Gefahr. Auch die Haut in meinem Nacken spannte sich. Alexis Ascot hatte sich verdammt sicher gegeben. Ohne Grund tat sie so etwas bestimmt nicht.
    Ich ging in die Küche.
    Der erste Schritt, der zweite…
    Da hörte ich hinter mir das Poltern. Dem Klang nach zu urteilen, mußte es auf der Treppe aufgeklungen sein. Ich fuhr herum, die Waffe machte diese Bewegung mit, und ich sah auch den Schatten ungefähr auf der Hälfte der Stufen.
    Mensch oder Bestie?
    Diese Frage schoß mir durch den Kopf. Leider konnte ich keine Antwort darauf finden, denn mit einer rasenden Geschwindigkeit flog mir die Küchentür entgegen.
    Den linken Arm bekam ich angewinkelt noch soeben hoch. Das war auch alles, mehr schaffte ich nicht. Der Aufschlag traf mich hart, katapultierte mich zurück, hinein in den Flur, wo ich die Übersicht verlor.
    Das nutzte der Gegner auf der Treppe aus.
    Wie ein Pfeil war er plötzlich über das Geländer hinweggehechtet und jagte auf mich zu…
    Es war leider nicht nur der eine, der ich so kalt erwischen wollte, auch aus der Küche huschte ein Gegner.
    Dabei vernahm ich das Klatschen der Tatzen auf dem blanken Boden, und ich wußte, daß ich es nicht mit Menschen zu tun hatte.
    Es waren Wölfe!
    Hatte die Frau nicht von einem Clan gesprochen? Einer Werwolf-Familie gewissermaßen?
    Sie waren es, ich hörte ihr wildes Fauchen, sie waren bei mir, ich rollte mich herum, weil ich ihren mörderischen Tatzen entgehen wollte, wurde aber genau am rechten Arm erwischt. Der Prankenschlag hätte fast das dicke Leder der Jacke aufgerissen.
    Ich feuerte ins Dunkel hinein, sah im kurzen Aufflammen des Mündungslichts eine offene Schnauze, die so schnell zurückzuckte, daß mein Geschoß fehlte.
    Das Haus war zu einer verdammten Falle geworden. Wie viele Gegner auf mich lauerten, konnte ich nicht sagen, jedenfalls war ich innerhalb der Wände nicht so bewegungsfähig, wie ich es mir gern vorgestellt hatte.
    Als ich in die Höhe schnellte, wurde es dunkel. Jemand hatte die Lampe ausgeschaltet.
    Ich huschte auf die Tür zu. Sicher würden sich mir meine Gegner in den Weg stellen, ich hörte ihr Fauchen, sah auch einen zurückweichenden Schatten, kam aber bis zum Ausgang durch.
    Wuchtig riß ich die Tür auf. Die kühle Nachtluft fuhr gegen mich, ich konnte wieder Luft holen – und erwischte den Treffer.
    Im toten Winkel mußte jemand gelauert haben. Und der besaß einen harten Gegenstand.
    In meinem Nacken explodierten drei Sterne auf einmal.
    Der Boden raste auf mich zu. Irgendwie spürte ich auch den Aufprall, aber das lag so unendlich weit zurück…
    ***
    Alexis Ascot wurde von ihren Gefühlen überwältigt. Sie war hin-und hergerissen, denn als Mensch befand sie sich gewissermaßen zwischen zwei Welten.
    Normalerweise mußte sie sich auf die Seite der

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