Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0373 - Das Schiff der Bestien

0373 - Das Schiff der Bestien

Titel: 0373 - Das Schiff der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mir vor, aber ich wußte, daß ich in irgendeinem Lagerraum gelandet war. Mit der Atmung hatte ich leichte Schwierigkeiten. Vorsichtig saugte ich die Luft durch die Nase ein, spürte Schmerzen in der Brust und konnte auch ein leises Stöhnen nicht vermeiden.
    Man hatte mich auf verdammt harte, dennoch elegante Weise aus dem Verkehr gezogen. Und die Bestien waren mit den Geiseln allein. Sie hatten freie Bahn.
    Der Gedanke daran ließ mich die eigenen Schmerzen vergessen.
    Eigentlich war nur ich durch den Besitz meiner Waffen in der Lage, die Menschen zu befreien.
    Dieser Gedanke gab mir Kraft. Zum Teufel mit meinen eigenen Schmerzen, ich mußte hier raus.
    Auf die rechte Seite drehte ich mich, weil ich mich so besser abstützen konnte. Bis auf die Knie ließ man mich kommen, als ich aus der Dunkelheit eine Stimme vernahm, die mich höhnisch ansprach.
    »Weshalb willst du dich quälen, Geisterjäger? Bleib so hocken, das ist besser…«
    Ich blieb tatsächlich in der Haltung, denn die verdammte Stimme hatte mich getroffen wie ein Tiefschlag.
    Ich kannte sie.
    Wußte, wer gesprochen hatte. Lupina, die Königin der Wölfe!
    ***
    Sie sahen zu, wie John Sinclair den Treffer mitbekam, ihn nicht wegstecken konnte und fast wie ein Geschoß die Stufen des langen Niedergangs nach unten rollte. Er schlug mit den Schultern gegen die Kanten und verschwand schließlich im Dunkel des Schiffsbauchs.
    Der Werwolf folgte ihm mit rasanten Sprüngen. Aus der Tiefe hörten die Zurückgebliebenen noch die stöhnenden und klatschenden Geräusche, als man den Geisterjäger zusammenschlug.
    Dann wurde es still.
    Auch der Werwolf erschien nicht mehr, aber drei dieser Bestien reichten auch aus.
    Sie hatten die sieben Personen eingekreist und zusammengedrängt wie eine Herde ängstlicher Schafe. Selbst der englische Botschafter hatte seinen Humor verloren. Auf seinem Gesicht lag ebenso eine Gänsehaut, wie auf den Gesichtern der anderen.
    Der Russe stand neben ihm und hatte die Hände geballt. Durch offene Türen und Ritzen pfiff unangenehm kühl der Wind. Er brachte die Kälte der Nacht und des Wassers mit.
    Mittlerweile war der frühe Morgen angebrochen. Allmählich würde auch das Leben in London erwachen. Ein neuer Tag stand vor der Tür. Für die sieben Gefangenen aber konnte er den Tod bedeuten.
    Interessant waren die beiden Botschafter. Anscheinend hatten die Werwölfe genaue Order bekommen, denn ausgerechnet die beiden älteren Männer pickten sie sich aus der Gruppe hervor.
    Bevor sich die Menschen versahen, wurden sie gepackt. Eine Bestie übernahm dies und schleifte sie weg. Wehren konnten sich die Männer nicht. Die Griffe der Kreaturen waren einfach zu hart.
    Die anderen schauten ihnen nach.
    »Wie bei einer Hinrichtung!« flüsterte einer der Sekretäre und schüttelte sich.
    Der andere nickte nur.
    Die dunkelhaarige Frau sagte nur: »Hören Sie doch auf!«
    »Aber es ist doch so.«
    »Dann behalten Sie es wenigstens für sich.«
    »Schon gut.« Der Mann schwieg.
    Wohin die beiden Botschafter geschafft wurden, wußte keiner der Zurückgebliebenen zu sagen. Jedenfalls kamen sie nicht wieder zurück. Die anderen blieben unter Beobachtung der Bestien, die sie schleichend umkreisten.
    Das Tappen ihrer Füße auf den Deckplanken war zu hören. Jeder Laut schien die Menschen einem gewaltsamen Tod näher zu bringen.
    Die Angst saß ihnen im Nacken.
    Sie schauten einander an. Jeder wollte erkennen, wie es dem anderen ging. Ein Ausdruck beherrschte ihre Augen.
    Furcht!
    Angst vor der weiteren Zukunft. Sie erlebten etwas, das es eigentlich nicht geben konnte. Diese Bestien waren wie ein Blitz in ihr Leben getaucht. Wer über Werwölfe ein wenig Bescheid wußte, der konnte sich ausmalen, daß ihnen höchstens noch Minuten blieben, um zu überleben.
    Die Bestie, die die beiden Botschafter abgeführt hatte, kehrte wieder zurück.
    Sofort schaute jeder nach, ob an ihrer Schnauze oder im dichten Fell Blut klebte. Es war nichts zu sehen.
    Der dritte Werwolf schloß den Kreis. Wie die anderen schaute er die Menschen der Reihe nach an.
    Da verlor die dunkelhaarige Sekretärin die Nerven. Sie hieß Linda Long, hatte Familie zu Hause und dachte daran, daß sie erst Jahre alt war. »Ich will nicht sterben!« brüllte sie. »Verdammt noch mal, was wollt ihr von uns, ihr Bestien?«
    Das bekam sie gleich darauf zu spüren.
    Der Werwolf sprang vor.
    Und diesmal packte er richtig zu!
    ***
    Suko kam sich vor wie ein Eisklumpen, als er auf dem Dach des Wagens

Weitere Kostenlose Bücher