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0374 - Der Inka-Henker

0374 - Der Inka-Henker

Titel: 0374 - Der Inka-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdammten Grab gestiegen und jetzt gekommen. Wenn ja, wo steckten der Pfarrer und der Mann aus England?
    Ernesto hatte von Zombies gehört, gesehen und viel gelesen. Er kannte ihren Trieb und konnte sich gut vorstellen, daß die beiden Männer es auf dem Friedhof nicht geschafft hatten. Die aus dem Grab waren eben immer stärker. Sie kannten keine Gnade.
    Und jetzt mußte er an der Tür sein. Er leuchtete sogar.
    Ernesto Lazarro war völlig durcheinander. Eigentlich hätte er jetzt verschwinden müssen, doch er brachte es nicht fertig. Das andere war zu stark. Etwa die Begierde?
    Wieder erschütterten Schläge die Eingangstür. Diesmal jedoch keine Faust oder Körperhiebe.
    Das war etwas anderes.
    In Augenhöhe splitterte das Holz. Ein knirschendes Geräusch erklang, in der Tür entstand eine Lücke und durch die Öffnung schob sich die Klinge einer Axt!
    Auch so war ein Zombie schon gefährlich genug. Hatte er sich aber bewaffnet, so wurde er zu einem noch schlimmeren Monstrum, das wußte Ernesto genau.
    Ein Untoter mit einer Axt!
    Es konnte gar nicht anders sein. Dieses Wesen war das Grauen in Reinkultur, obwohl er noch nichts davon gesehen hatte. Wenn es ihm einmal gelang, in das Haus einzudringen, war er als Mensch verloren.
    Der nächste Schlag dröhnte gegen die Tür. Ebenso wuchtig wie der erste. Dicht neben der Öffnung traf er. Wieder erklang das Splittern. Die Bohlen zitterten erst, bevor sie auseinanderbrachen, in den Flur fielen und auf den Boden krachten und dann vor die der Tür gegenüberliegende Wand hämmerten.
    Und dann kam er ganz!
    Lazarro konnte einen Schrei nicht mehr unterdrücken, als er den »Gast« sah. Das war kein Zombie, das war…
    Die Tür krachte aus den Angeln, fiel in den Flur, und Ernesto sah die Gestalt zum erstenmal in voller Größe.
    Er hatte das Gefühl, inmitten einer märchenhaften, aber sehr gefährlichen Geschichte zu stehen.
    Vor ihm stand eine Figur. Der Inka-Henker!
    ***
    Weder der Pater noch ich wußten, ob wir es rechtzeitig genug schafften, das Haus zu erreichen. Jedenfalls hatten wir eine Abkürzung genommen. Vielleicht wäre ich allein besser weggekommen, aber ich mußte mich nach dem Padre richten, einen schon älteren Mann, der mein Tempo einfach nicht mithalten konnte, schon jetzt schwer atmete und sich nur mühsam weiterschleppte.
    »Ich kann nicht schneller.«
    »Wo ist es denn?«
    »Weiter, dann links.«
    Ich war für einen Moment stehengeblieben und schaute in die angegebene Richtung. Als Orientierungspunkt hatte ich mir den Kirchturm ausgesucht. Okay, der stand links von mir, aber es führten auch zahlreiche Wege und Pfade dorthin, denn die Lücken zwischen den Häusern konnte man durchaus als Wege bezeichnen.
    Die Menschen schliefen. Hin und wieder hatten wir einen Schatten gesehen, auch bellte manchmal ein Hund, oder eine Katze miaute. Ansonsten wirkte der Ort wie ausgestorben.
    Der Geistliche legte mir seine Hand auf die Schulter. »Weiter, Señor, gehen Sie.«
    Ich lief, und auch der Padre setzte sich in Bewegung. Er wollte unbedingt in meiner Nähe bleiben und rang sich jeden Meter, den wir liefen, förmlich ab.
    Ich schaute nie in eine Richtung. Sehr oft blickte ich nach rechts.
    Wenn der Zombie erschien, dann aus dieser Ecke, dessen war ich mir sicher.
    Wir hörten ihn nicht, aber wir sahen etwas anderes. Dieser Vorgang kündigte sich nicht an. Er war plötzlich da, und der Himmel zeigte einen rötlichen Schein.
    Fahl und blaß durchstieß er das Grau des Firmaments. Er war sehr schnell, ich erkannte auch Einzelheiten und teilte sie dem Pfarrer mit.
    »Das ist nicht der Zombie.«
    Padre Dorio war stehengeblieben. »Nein, Señor, nein, das ist kein Zombie…«
    Genau konnte ich den Ankömmling nicht erkennen. Mir gelang es auch nicht, ihn zu identifizieren, aber von der Größe her konnte er mit einem Menschen mithalten.
    Und er war schnell. So schnell, daß er unseren Augen entschwand, bevor wir uns auf ihn eingestellt hatten.
    Der Geistliche fand als erster die Sprache wieder. »Wissen Sie, wo der gelandet ist?«
    »Im Ort.«
    »Genau, Señor, und ich habe das Gefühl, daß er sich in der Nähe der Kirche befindet.«
    »Wie auch der Zombie.«
    »Vielleicht wollte er ihn treffen«, meinte der Pfarrer.
    Ich wußte natürlich nicht, ob das stimmte, wollte die Möglichkeit allerdings nicht ausschließen. »Wir sollten uns beeilen«, sagte ich nur.
    Woher der ältere Mann die Energien nahm, wußte ich nicht. Jedenfalls rannte er vor. Diesmal hatte ich

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