Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufstand der Henker
Vom Netzwerk:
Schlag aus, der dieses Mal unfehlbar meinen Kopf getroffen hätte, wenn ich ihn nicht mit den hochgerissenen und verschränkten Armen abgefangen hätte.
    Sein Handgelenk knallte gegen meine Unterarme. Bevor er zum dritten Hieb ausholen konnte, hatte ich sein Handgelenk mit einem Doppelgriff erwischt und bog den Arm zur Seite.
    Er spürte, daß ich ihm auf diese Weise das Gelenk brechen konnte, und er versuchte, mich auszuknocken. Er schmetterte mir die linke Faust ins Gesicht, und ich konnte nichts dagegen tun. Sterne sprühten vor meinen Augen, aber ich ließ seinen rechten Arm nicht los. Er stieß einen Schmerzenslaut aus, und während ei mit der linken Faust zum zweitenmal zuschlug, mußten sich die Finger seiner rechten Hand doch öffnen, und der Colt entglitt seinem Griff.
    Blitzschnell stemmte ich ihm die Fäuste unters Kinn und drückte seinen Schädel in den Nacken. Zwar schlug er noch einmal zu, aber es gelang mir, den Kopf zur Seite zu drehen, und er zerschlug sich die Knöchel seiner Hand auf dem Boden.
    Ich drückte ihn von mir weg. Er fühlte, daß er die Partie auf diese Weise nicht mehr gewinnen konnte. Plötzlich gab er nach, rollte sich ab und brachte sich mit einem halben Salto auf die Füße Ich kam in der gleichen Sekunde hoch wie er. Er wollte sich auf den Colt stürzen. Ich war schneller, ein Fußtritt beförderte die Waffe in die Weite des Zimmers. Gleichzeitig krachte mein erster Brocken, von oben nach unten geschlagen, an sein Kinn.
    Es war, als hätte ich gegen einen Holzklotz geschlagen. Dorewsky nahm von dem Hieb keine Notiz. Er konterte trocken, und ich mußte einen Schritt zurückweichen. Er fiel mich an und schlug wie ein Verrückter auf mich ein.
    Ich spürte die Wucht, die hinter seinen Schlägen lag, aber ich wollte ihn austoben lassen, schlug nur wenig zurück und sorgte dafür, daß ich keinen ernsthaften Brocken einfing.
    Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß Schläge, die Vorbeigehen, mehr Kraft kosten als Treffer.
    Nach knapp zwei Minuten begann Dorewsky zu keuchen. In seinem stumpfen Gesicht zeigte sich ein Ausdruck von Verzweiflung. Er sammelte seine Kräfte in einem geradezu tobsüchtigen Angriff und bemühte sich, mich an der Wand festzunageln.
    Ich ließ mich zurückdrängen, und genau in dem Augenblick, in dem er glaubte, mich abschießen zu können, schlug ich den ersten harten Konter.
    Ich habe nicht mit vielen Leuten gekämpft, die mehr einstecken konnten als Stan Dorewsky. Er verdaute ein halbes Dutzend krachender Haken und Uppercuts. Er torkelte unter der Wucht der Hiebe, aber er schlug zurück, wild und immer unkontrollierter, aber immer noch voller Kraft.
    Ich traf ein dutzendmal seine Rippen, und das nahm ihm die Luft. Er versuchte einen gemeinen Fußtritt zu landen. Ich wich aus, traf ihn in dem Augenblick voll, in dem er auf einem Bein stand, und dieser Schlag brachte ihn zum erstenmal von den Füßen.
    Zwar sprang er sofort wieder auf. Ich erwischte ihn zum zweitenmal, bevor er festen Stand gefunden hatte. Er fiel mit dem Rücken gegen den Kleiderschrank und drückte eine Spiegeltür ein.
    Ich nagelte ihn fest. Zwanzig Sekunden später brachte er die Arme nicht mehr hoch. Ich trat einen halben Schritt zurück.
    »Gib auf, Stan!« sagte ich.
    Er stand mit vorgeschobenem Kopf und starrte mich aus Augen an, die zuzuschwellen begannen. Ich war sicher, daß er mich nur noch als Umriß sehen konnte.
    Er stemmte die Fäuste so schwerfällig hoch, als wöge jede hundert Pfund. Er stieß sich vom Schrank ab und wankte auf mich zu.
    Ich nahm den Kopf vor seinem kraftlosen Schwinger zurück und schlug den letzten Haken dieses Kampfes.
    Dorewsky wurde um seine eigene Ache gedreht. Er stolperte nach vorn und fiel der Länge nach hin, mit dem Gesicht auf das Bett. Die Matratzen krachten unter seinem Gewicht.
    Ich wischte mir ein wenig Blut von der aufgeplatzten Unterlippe, durchquerte das Zimmer und hob den Colt auf.
    Ich ließ die Trommel aufschnappen. Alle acht Kugeln waren verfeuert worden, aber auf mich hatte der Gangster nur vier Kugeln verschossen.
    Dorewsky rührte sich nicht. Ich verließ das Schlafzimmer, durchquerte die Diele und betrat den Arbeitsraum, in dem ich heute mittag mit David Howell gesprochen hatte.
    Howell lag vor seinem Chippendale-Schreibtisch auf dem Rücken, und er hatte vier Kugeln in der Brust, die in dem Coltmagazin noch fehlten.
    Ich bückte mich und berührte sein Gesicht. Ich spürte noch einen Hauch von Wärme. Er konnte noch nicht lange tot

Weitere Kostenlose Bücher