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0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufstand der Henker
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sein. Stan Dorewsky mußte ihn wenige Minuten vorher, bevor ich an der Tür läutete, erschossen haben.
    ***
    Ich ging in das Schlafzimmer zurück, packte den Gorilla, drehte ihn herum und zog ihn hoch.
    Sein Kopf fiel haltlos nach vorn. Ich schüttelte ihn, bis in seine verglasten Augen eine Spur von Bewußtsein aufglomm.
    »Warum hast du Howell erschossen?« schrie ich ihn an. »Wer hat dir das befohlen?«
    Er gab nur ein Grunzen von sich. Ich stellte ihn auf die Füße, mußte ihn aber festhalten, sonst wäre er zusammengesackt.
    »Ich will wissen, wer dir befohlen hat, deinen Boß niederzuschießen?«
    »Niemand..« lallte er. »Ich… selbst. Angst… wollte nicht gehen. Schlug mich wieder.«
    Ich bugsierte ihn in den Arbeitsraum.
    Zehn Schritte von dem toten Howell entfernt stand ein Sessel. Ich zwang Dorewsky, sich hinzusetzen. Der Sessel stand so, daß er es nicht vermeiden konnte, den Toten anzusehen.
    »Hast du mit Tyst gesprochen?« fragte ich. »Hat Tyst dir befohlen, Howell zu erledigen?«
    Er schüttelte den schweren Schädel. Schwerfällig stieß er einen sogar vollständigen Satz hervor:
    »Er wollte mich in den Tod schicken. French und Tyst hätten mich erschossen. Da hab’ ich es ihm besorgt!«
    Bevor ich die nächste Frage stellen konnte, schrillte das Telefon. Zehn Sekunden lang zögerte ich, abzunehmen. Dann griff ich doch nach dem Hörer.
    Tysts Metallstimme schlug an mein Ohr.
    »Bist du das, Howell?«
    »Ja«, sagte ich rasch, aber ich glaube nicht, daß es mir gelang, Howells Tonfall zu treffen.
    Trotzdem schöpfte Tyst noch keinen Verdacht.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Wieder beschränkte ich mich auf ein »Ja«.
    »Gib mir Dorewsky! Ich muß ihm noch ein paar Verhaltungsmaßregeln einpauken.«
    Ich warf einen verzweifelten Blick auf den Gangster. Er schien nicht in dem Zustand, ihn mit Tyst sprechen zu lassen. Aber mir blieb keine Wahl, wenn ich keinen Verdacht erregen wollte.
    »Augenblick!« brummte ich in den Apparat und hielt die Hand vor die Muschel.
    »Sprich mit ihm!« zischte ich Dorewsky ins Ohr. »Kein Wort über das, was hier geschehen ist. Vorwärts!«
    Ich mußte ihn aus dem Sessel hochziehen, wie ich ihn vom Bett gezerrt hatte. Er wankte zum Apparat. Dann stockte er, denn quer vor seinen Füßen lag Howells Leiche, und wenn er den Hörer ergreifen wollte, mußte er einen Schritt über sie hinweg machen.
    »Go on!« flüsterte ich.
    Er wankte. Plötzlich warf er beide Arme hoch und schrie:
    »Nein.« Er drehte sich um, wollte sich losreißen. Ich drückte blitzschnell seinen Arm hoch, und er brach nach vorn in die Knie, nur einen halben Schritt von Howells Körper entfernt.
    »Nein!« brüllte er noch einmal und schnellte nach der Seite weg, so heftig, daß er mich mitzerrte. Ich mußte zuschlagen, um ihn zur Ruhe zu bringen.
    »Hallo! Hallo!« hörte ich Tysts Stimme aus dem Telefonhörer dringen. Ich sprang zum Tisch und nahm ihn auf.
    »Was ist los?« schrie Licksteads Henker.
    Ich holte tief Luft, um meinen Atem zur Ruhe zu zwingen.
    »Nichts von Bedeutung«, sagte ich und, verdammt, es gelang mir nicht, Howells Tonfall auch nur annähernd zu treffen. Ich bin schließlich kein Schauspieler oder Stimmenimitator.
    »Stan hat zuviel Whisky getrunken. Er hat…«
    Tyst lachte gellend auf.
    »Schon gut, G-man!« schrie er. »Deine Stimme kenne ich. Dave hat also doch auf die Polizei gesetzt. Sag’ ihm, daß ihn das mehr als sein Vermögen kosten wird. Es kostet seinen Kopf. Und dich, G-man, erwische ich auch ohne Howells Hilfe an einem schönen Tag, an dem du es bestimmt nicht erwartest.«
    Eine Sekunde später war die Leitung tot.
    Ich drückte die Gabel nieder, ließ sie wieder hochschnellen und wählte die FBI-Nummer.
    »Cotton«, sagte ich. »Versucht Phil zu erreichen und sagt ihm, die Sache am Alley-Park wäre geplatzt. Schickt Wilcox und die Mordgruppe zum Screeton-Boulevard, David Howells Haus.«
    ***
    Eine Stunde später trüg Stan Dorewsky Handschellen an den Gelenken und wurde von zwei Beamten bewacht.
    Wilcox und seine Leute machten die übliche Tatbestandsaufnahme, die nun einmal in jedem Mordfall notwendig ist, auch wenn der Täter feststeht und sich in den Händen der Polizei befindet.
    Der Arzt, der zur Gruppe gehörte, hatte Dorewsky flüchtig untersucht und ihm eine Spritze gegeben.
    Danach kam er zu Phil und mir.
    »Ich glaube nicht, daß dieser Mann voll zurechnungsfähig ist«, sagte er. »Zumindest scheint er sich in einem Zustand hochgradiger Erregung zu

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