Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0378 - Masken-Terror

0378 - Masken-Terror

Titel: 0378 - Masken-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihr der Kopf von den Schultern gerissen worden, bevor sie zu Boden sackte und in den tiefen Schacht der Bewußtlosigkeit fiel.
    James Watt hatte freie Bahn. Um die Schwester kümmerte er sich nicht weiter, ging in die Hocke, öffnete die Tüte und verstreute das rötliche Pulver auf dem Boden.
    Streichhölzer steckten in seiner Jackentasche. Er zündete eines an, schirmte die Flamme ab, bevor er die Hand senkte und das flackernde Licht in die unmittelbare Nähe des Pulvers brachte, das sofort und nach dem ersten Kontakt Feuer fing.
    Kleine Flammen zuckten auf. Sie waren nur fingerhoch und blutrot. Schnell wurden sie größer, schufen Schatten, die schwarzrot über die Wände, das Bett und den Schrank tanzten, wobei die an sich toten Gegenstände ein eigenes Leben bekamen.
    So etwas wie der Odem einer anderen Welt erfüllte das Krankenzimmer. Es war unheimlich geworden. Das Feuer blieb auf einen Punkt beschränkt und bildete praktisch einen oben offenen Kelch.
    Noch wartete James Watt. Seine Zungenspitze huschte über die Lippen, er bemerkte die Trockenheit in seinem Hals, und er fragte sich plötzlich, ob er alles richtig gemacht hatte.
    Ja, das hatte er… Und er konnte sich auf den verlassen, der ihn vor Jahren einmal besucht hatte.
    Das Feuer brannte weiter, die Flammen schlugen höher. Als würden sie geleitet, so näherten sie sich auch dem Kopf des Mannes, der dieses Zeichen genau verstand und sein Gesicht dem Feuer entgegensenkte.
    Jetzt kam der große Augenblick!
    Es war keine Selbstverbrennung, wie es den Anschein hatte, sondern eine Erneuerung, das hatte man ihm deutlich genug gesagt und ihm jegliche Furcht genommen.
    Er drückte sein Gesicht in die Flammen.
    Freiwillig tat er es, und sogar mit einem Lächeln auf den Zügen, das sich einen Moment später verzerrte, als er einen beißenden Schmerz spürte, der ihn fast brüllen ließ, aber so rasch wieder verschwand, wie er aufgeflammt war.
    Das erste Hindernis war überwunden. Jetzt rahmten die Flammen seinen Kopf vollständig ein wie eine rote, blutende Haube, und sie begannen mit ihrem zerstörerischen Werk.
    Das Feuer löste die Haut ab!
    Es war ein unheimlicher Prozeß, sogar ein Zuschauer hätte beim Hinsehen Schmerzen bekommen können, nur James Watt spürte nichts davon. Alles lief schmerzlos ab, auch das Zusammenziehen der Haut, das an der Stirn seinen Anfang nahm und das gesamte Gesicht erfaßte. Es wirkte zunächst wie eine Gummimaske, die jemand zusammengeschoben hatte, dann löste sie sich auf. Wie Teig rann die gelöste Haut von der Stirn und den beiden Wangen her nach unten, näherte sich dem Kinn, pellte auch die Nase ab, ließ die Lippen verschmelzen, so daß dieses Gesicht zu einem grauenhaften Klumpen wurde, der nicht einmal einen Tropfen Blut verlor.
    James Watt blieb in seiner gebückten Haltung und bot seinen Kopf dem Feuer dar.
    Innerlich war er aufgepeitscht. Er hatte das Gefühl, ein anderer zu werden und daß irgendeine für ihn nicht erklär- und faßbare Kraft dabei war, auch seine Seele auszutauschen.
    Der Spuk wartete, er gehörte jetzt ihm, und sein Gesicht begann sich zu regenerieren.
    Diesmal startete der Vorgang am Kinn. Als hätte jemand eine neue Haut geholt, so schob sie sich an dem aufwärts, was einmal sein Gesicht gewesen war.
    Das Gesicht hatte jetzt eine dreieckige Form und ähnelte stark einer Maske. Sie war rot wie das Blut eines Menschen, dabei von innen her glühend und schaurig anzusehen. Furchtbar in seinem äußeren Erscheinungsbild, dabei auf der oberen Seite matt glänzend und ebenfalls mit den Schlitzen für die Augen und den Mund versehen.
    Die Maske blieb nicht auf den vorderen Teil des Kopfes beschränkt. Sie breitete sich aus, verdeckte auch die Haare des Mannes oder brannte sie weg, das war so genau nicht zu erkennen, aber die dicke Flüssigkeit rann an der Rückseite des Schädels nach unten und dem Hals entgegen, während sie vorn schon allmählich eintrocknete.
    Sie wirkte dort wie ein dicker Blutschwamm, war auch nicht völlig glatt, denn sie zeigte Erhöhungen und auch Vertiefungen, die wie Wellen wirkten.
    Der Mann im Krankenzimmer war zu einer Gestalt des Schreckens geworden. Nur noch der Körper erinnerte an den, der er einmal gewesen war. Das Gesicht nicht mehr. Menschliche Züge waren ihm genommen und durch eine schreckliche, blutrote Maske ersetzt worden.
    Ein schauriger Anblick, der kaum einem Menschen zugemutet werden konnte.
    Aber das Spiel war noch nicht beendet. Mit beiden Händen

Weitere Kostenlose Bücher