Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
038 - Der Rächer

038 - Der Rächer

Titel: 038 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
sprang auf der anderen Seite hinunter. Dann bracht er, so gut es ging, seine Sachen in Ordnung und lief an der Mauer entlang bis zum Parktor von Griff Towers, Kühn ging er auf das Haus zu und pfiff vor sich hin.
    Als er über den freien Platz vor dem Haus kam, konnte er niemanden sehen. Er ging zu der Stelle zurück, wo er aus dem Fenster gesprungen war, und fand nach kurzem Suchen seine Pistole.
    Er wollte sich nicht eher entfernen, als bis er Stella Mendoza in Sicherheit wusste. Eben hatte er gesehen, dass ihr Auto auf der Straße wartete. Schon hob er die Hand, um zu klingeln, als er in der Halle Fußtritte hörte. Er lauschte angestrengt. Zweifellos war Stella Mendoza eine der beiden Personen, die sprachen. Er trat hinter die Hecke zurück, um sich zu verstecken. Sie kam heraus, und hinter ihr erschien Sir Gregory. Dem Ton ihrer Unterhaltung hätte ein Fremder, der mit den genauen Umständen nicht vertraut war, nichts Besonderes entnehmen können.
    »Gute Nacht, Gregory«, sagte sie mit freundlicher Stimme. »Ich werde dich morgen wieder besuchen.«
    »Komm zum Essen«, hörte er Pennes Stimme, »und bring deinen Freund mit. Soll ich dich zu deinem Wagen begleiten?« »Danke, nein«, sagte sie hastig.
    Brixan schaute ihr nach, bis er sie nicht mehr sehen konnte. Das schwere Tor von Griff Towers war inzwischen zugemacht worden, und das Rasseln der Ketten sagte ihm, dass es für heute endgültig geschlossen war.
    Wo mochte Foß sein? Er musste eher weggegangen sein, wenn er wirklich hier gewesen war. Brixan wartete noch, bis alles ruhig war, dann schlich er sich auf Zehenspitzen über den Kiesweg und folgte Stella. Er hielt noch Ausschau nach dem braunen Mann, aber er konnte ihn nirgends entdecken. Plötzlich erinnerte er sich, dass er die Leiter vergessen hatte. Er kehrte noch einmal zurück, um sie mitzunehmen, und fand sie noch an derselben Stelle, wo er sie gelassen hatte. Sie wurde auseinandergenommen und in den Rucksack gepackt. Zehn Minuten später holte er sein Motorrad wieder aus dem Versteck.
    Ein gelbliches Licht kam aus dem Speisezimmer von Mr. Longvale. Beinahe wäre Mike noch zu ihm gegangen. Jedenfalls hätte der alte Herr ihm noch verschiedenes über das Mädchen mit dem ovalen Gesicht erzählen können, das sich in dem obersten Turmgeschoss aufhielt. Aber er entschloss sich, nach Hause zu gehen. Diese kleine nächtliche Untersuchung befriedigte ihn noch nicht. Der Turm hatte ihm kein grauenvolles Geheimnis enthüllt, wenigstens nicht das, was er erwartet hatte. Offenbar wurde dort ein Mädchen gefangengehalten. Sie war für Gregory Penne geraubt worden, und er hatte sie auf seiner Jacht nach England gebracht. So etwas kam vor. Vor einigen Monaten war vor Gericht ein ganz ähnlicher Fall verhandelt worden. Diese Sache war aber nicht wert, dass man deswegen seine Nachtruhe opferte.
    Er nahm ein heißes Bad und machte sich selbst eine Tasse Schokolade. Bevor er sich zur Ruhe legte, überdachte er noch einmal alles, was sich an diesem Tag ereignet hatte. Nach seinen letzten Erfahrungen war er nicht mehr so sehr davon überzeugt, dass sich das Rätsel des Kopfjägers so leicht lösen ließe, wie er zuerst annahm. Je länger er darüber nachsann, desto unbefriedigter wurde er. Schließlich war er so ärgerlich über seine eigene Unschlüssigkeit, dass er das Licht ausmachte und sich zu Bett legte.
    Er schlief gesund und ruhig bis in den späten Morgen hinein.
    Erst ein unerwarteter Besuch weckte ihn. Mike setzte sich im Bett aufrecht und rieb sich die Augen.
    »Entweder sehe ich Gespenster - oder es ist Staines«, sagte er erstaunt.
    Major Staines lächelte freundlich. »Sie sind wach und bei gesunden Sinnen«, erwiderte er.
    »Hat sich irgend etwas ereignet?« fragte Mike und sprang aus dem Bett.
    »Nichts Besonderes. Gestern Abend war ein Tanzvergnügen, das sich bis spät in die Nacht hineinzog, und heute morgen fuhr in aller Frühe ein Eisenbahnzug hierher. Da entschloss ich mich, für mein leichtsinniges Leben Buße zu tun, um einmal nachzusehen, wie weit Sie mit der Aufklärung des Falles Eimer gekommen sind.« »Fall Eimer?« Mike legte die Stirn in Falten. »Großer Gott, ich hätte Eimer beinahe vergessen!«
    »Ich habe Ihnen etwas mitgebracht«, sagte Staines. Er holte aus seiner Tasche einen Zeitungsausschnitt. Mike nahm ihn und las:
    Sind Ihre geistigen und körperlichen Beschwerden unheilbar? Zögern Sie noch am Rande des Abgrundes? Fehlt Ihnen Mut? Schreiben Sie dem Wohltäter. Fach

Weitere Kostenlose Bücher