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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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erkundigte sich nach seiner Schwester.
    „Miss Hartley hat das Haus soeben verlassen, Sir", erwiderte der Butler.
    „Ach ja?" Sam runzelte die Stirn. Hatte sie vor ihrer Abreise noch ein paar letzte Erledigungen machen wollen? „Wann genau?"
    „Vor einer halben Stunde, Sir. Sie fuhr mit Lady Emeline und Mr. Thornton davon."
    Der Butler wandte sich ab, um Hut und Mantel aufzuhängen, und merkte nicht, welche Wirkung seine Worte hatten. Sam starrte ihn an, und ihm wurde heiß und kalt bei der Vorstellung, dass seine Schwester und seine Liebste freiwillig zu einem Mörder und Vergewaltiger in die Kutsche gestiegen waren. Aber natürlich konnte es nicht freiwillig geschehen sein. Zwar hatte er Rebecca nichts von seinem Verdacht erzählt, aber Emeline wusste über Thornton Bescheid. Warum sollte sie mit diesem Mann davonfahren, wenn sie doch wusste ...
    „Was haben Sie mit ihr angestellt?", ertönte es auf einmal hinter ihm.
    Sam fuhr herum und wurde unsanft gegen die Wand gedrängt. Ein Bild krachte zu Boden, und Vale starrte ihn aus seinem schrecklich zugerichteten Gesicht an. „Emmie ist vor über einer Stunde hergekommen. Wo ist sie?"
    Sam widerstand dem Drang, dem anderen einfach eine reinzuhauen. Das hatte er schon zur Genüge getan, und es hatte sich nicht gerade als der Situation zuträglich erwiesen. Zudem hing auch Vale an Emeline, und seine Sorge war berechtigt.
    „Emeline und Rebecca sind mit Thornton weggefahren", sagte Sam.
    Vale schnaubte verächtlich. „So ein Quatsch. Was hat Emeline mit diesem Geck zu tun? Sie haben sie hier irgendwo versteckt." Er riss sich von Sam los und begann lauthals zu rufen: „Emmie! Hörst du mich, Emmie? Komm sofort her!"
    Na, wunderbar. Sein einziger Verbündeter war ein hoffnungsloser Idiot.
    Kopfschüttelnd wandte Sam sich ab und ging zur Tür. Er hatte jetzt keine Zeit, Vale zu erklären, was hier gerade geschehen war.
    Doch eine weitere Stimme ließ ihn innehalten. „Es stimmt, Mylord."
    Als er sich umdrehte, sah er, wie Vale den Diener O'Hare auf dessen Worte hin mit belustigter Miene musterte. „Wer, zum Teufel, sind Sie denn?"
    „Gil O'Hare, Sir." O'Hare verbeugte sich so flüchtig, dass es schon despektierlich war.
    „Miss Hartley und Lady Emeline sind vor einer halben Stunde in Mr. Thorntons Kutsche gestiegen." Er schaute an Vale vorbei zu Sam. „Mir hat nicht gefallen, wie nah er bei Miss Hartley stand, Sir. Ich glaube, da stimmt was nicht."
    Sam machte sich nicht die Mühe, O'Hare zu fragen, warum er Thornton nicht aufgehalten hatte. Die Frage erübrigte sich. In diesem unseligen Land konnte ein Diener für eine solche Anmaßung ohne Referenz herausgeworfen werden - wenn nicht gar Schlimmeres. „Wissen Sie zufällig, wohin sie wollten?"
    „Ja, Sir. Zur Princess Wharf in Wapping. Ich habe gehört, wie Mr. Thornton dem Kutscher Anweisung gab."
    Vale sah überrascht drein. „Nach Wapping? Was will Thornton denn mit ihnen am Hafen?"
    „Vielleicht an Bord eines Schiffes gehen."
    Vales Brauen schössen in die Höhe. „Sie meinen, er will sie entführen?"
    „Das weiß nur Gott", erwiderte Sam. „Doch uns bleibt keine Zeit, hier noch länger herumzustehen und Mutmaßungen anzustellen. Kommen Sie, wir nehmen Ihre Kutsche."
    „Moment." Vale packte ihn beim Arm. „Nicht so schnell. Woher will ich denn wissen, dass Sie Emeline nicht doch hier versteckt halten? Oder..."
    Ungehalten riss Sam sich los. „Weil Thornton der Verräter ist und irgendwie erfahren haben muss, dass ich ihm auf die Schliche gekommen bin."
    Vale zog die buschigen Brauen zusammen. „Aber ..."
    „Ich habe Ihnen eben gesagt, uns bleibt keine Zeit", unterbrach ihn Sam. „O'Hare, wollen Sie mitkommen?"
    Der junge Mann zögerte nicht einen Augenblick. „Ja, Sir!"
    „Dann los." Sam eilte zur Tür hinaus und die Stufen hinunter, ohne Vales Antwort abzuwarten. Wenn der andere lieber zurückbleiben und erst alle Eventualitäten klären wollte, würde er sich seiner Kutsche auch ohne ihn bedienen.
    Doch noch ehe er unten angekommen war, hatte Vale ihn auch schon eingeholt.
    „Princess Wharf, Wapping", rief der Viscount seinem Kutscher zu. „So schnell Sie können."
    Die drei Männer drängten sich in die Kutsche.
    „So", sagte Vale, als er Sam und O'Hare gegenüber Platz genommen hatte. „Ich höre."

    Sam hielt den Blick auf die Straße gerichtet. Obwohl Thornton ihnen längst weit voraus war, hielt er wider alle Vernunft noch immer Ausschau nach seinem Wagen.
    „MacDonald ist

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