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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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um. Wasser gab es, doch es war nicht heiß, und wo sollte sie Stoff hernehmen für Bandagen? Sie wandte sich um und wollte zur Tür gehen, doch er griff nach ihrem Arm und hielt sie fest.
    „Bleiben Sie."
    Seine Stimme klang schwach und heiser vor Erschöpfung, doch sein Blick war klar und deutlich auf die gerichtet. „Bleiben Sie, bitte."
    Wie viele Meilen er wohl gelaufen war? „Ich brauche heißes Wasser und Bandagen", sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf. „Ich möchte, dass Sie bleiben."
    Energisch riss sie sich los. „Und ich möchte nicht, dass Sie an einer Infektion sterben!"
    Wütend sah Emeline ihn an, doch sie wusste, dass Angst ihr in den Augen stand.
    Auch ihm schien es nicht zu entgehen, denn trotz ihres harschen Tons und ihrer unerbittlichen Miene lächelte er. „Aber beeilen Sie sich. Und kommen Sie zurück."
    „Natürlich", murmelte sie und ging zur Tür. „Warum sollte ich denn nicht zurückkommen?"
    Sie wartete nicht auf seine Antwort, sondern nahm die Kerze und verließ fast fluchtartig das Zimmer. Draußen blieb sie kurz stehen, vergewisserte sich, dass alles still war und niemand sie sehen würde, dann raffte sie ihre Röcke und eilte geschwind und so lautlos wie möglich in Richtung Küche. Hausgesellschaften waren beliebt und berüchtigt für ihre nächtlichen Umtriebe und heimlichen Verabredungen. Die meisten Gäste würden wohl nichts dabei finden, wenn sie sie in den frühen Morgenstunden durch das Haus huschen sahen, aber warum Anlass zu unnötigem Gerede geben? Zumal sie sich ja überhaupt nichts hatte zuschulden kommen lassen.
    Der Küchentrakt von Hasselthorpe House war riesig und wurde von einem Gewölbe überspannt, das vermutlich noch aus mittelalterlicher Zeit stammte. Erleichtert stellte Emeline fest, dass zumindest die Köchin eine kompetente Person zu sein schien: Das Feuer brannte noch mit schwacher Glut. Emeline eilte zu der großen gemauerten Herdstelle und wäre fast über einen Jungen gestolpert, der davor schlief.
    Wie eine kleine Maus schaute er aus seinen Decken heraus und sah sie verschlafen an. „Madam?"
    „Tut mir leid", flüsterte Emeline. „Ich wollte dich nicht wecken."
    In der Ecke entdeckte sie einen großen irdenen Krug. Sie hob den Deckel, spähte hinein und nickte zufrieden. Er war fast bis zum Rand mit Wasser gefüllt. Als sie etwas davon in einen Kessel kippte, hörte sie hinter sich, wie Bewegung in den Jungen kam.
    „Kann ich Ihnen helfen, Madam?"
    Sie schaute sich kurz um, ehe sie den Kessel über den Herd hängte und in den Kohlen stocherte, um das Feuer anzufachen. Er hatte sich in seinen zerknäulten Decken aufgesetzt, und das dunkle Haar stand ihm in alle Richtungen zu Berge. Sie würde ihn auf Daniels Alter schätzen.
    „Hat die Köchin eine Salbe für Schnittwunden und Verbrennungen?"
    „Ja, hat sie." Der Junge sprang auf und lief zu einem hohen Buffetschrank. Nachdem er eine Weile in den Fächern und Laden gekramt hatte, kam er stolz mit einem kleinen Glas zurück und reichte es ihr.
    Emeline nahm den Deckel ab. Das Glas war mit einer dunklen, fettigen Paste gefüllt, die nach Heilkräutern und Honig roch.
    „Ja, das sollte gehen. Danke." Sie schloss das Glas wieder und lächelte den Jungen an. „Geh jetzt wieder schlafen."
    „Jawohl, Madam." Er legte sich auf seinen Strohsack, zog die Decken über sich und schaute ihr schläfrig zu, wie sie darauf wartete, dass das Wasser kochte, und es dann in einen Zinnkrug goss.
    Auf dem Büffet lag in einem Korb ein Stapel ordentlich gefalteter Küchentücher.
    Emeline nahm sich einige davon und umfasste den heißen Krug mit einem der Tücher. Lächelnd sah sie zu dem Jungen hinüber. „Gute Nacht."
    „Gute Nacht, Madam."
    Sie hatte die Küche noch nicht verlassen, als ihm schon wieder die Augen zufielen.
    Geschwind eilte sie durch die Flure und weiter die Treppe hinauf, den schweren Krug in einer Hand, das Glas mit Salbe in der anderen und die Tücher über dem Arm.
    Die Kerze hatte sie in der Küche zurücklassen müssen, aber sie kannte ja den Weg und fand ihn jetzt auch im Dunkeln.
    Sie hatte damit gerechnet, dass Samuel eingeschlafen wäre, doch sowie sie sein Zimmer betrat, wandte er sich zu ihr um, sagte jedoch kein Wort. So goss auch sie schweigend das heiße Wasser in eine Schüssel, gab etwas von dem kalten Wasser aus dem Krug dazu, der auf seinem Ankleidetisch stand, und trug die Schüssel zu ihm hinüber.
    Als sie zu seinen Füßen niederkniete, runzelte Emeline die Stirn. „Haben

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