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0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

Titel: 0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grünes Licht im Rauschgift-Club
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wieder nach unten, um den Kasten zu greifen.
    Kurz vorher versuchte er mit einem gewaltigen Tritt Phils Beine wegzureißen, doch hatte der die Absicht des Gegners früh genug erkannt, er sprang zurück, bückte sich blitzschnell, warf den hockenden Weißhaarigen mit einer Hand zu Boden und nahm das Kästchen ' wieder an sich.
    Der Weißhaarige rappelte sich wieder hoch, stieß einen Wutschrei aus und griff unter den Mantel. Aber er kam nicht dazu, seine Pistole zu ziehen, denn eine Schar junger Leute bog in den Zwischengang ein. Sie lachten und sprachen durcheinander.
    Der Mann mit dem Regenmantel sah sich hastig um. Dann schoß er rückwärts durch die Pendeltür zur Toilette davon.
    Phil drängte sich durch die ihm entgegenkommende Flut der Jungen und Mädchen, aber sie machten sich einen Scherz daraus, ihn aufzuhalten.
    Als er durch war und die Tür aufstieß, war es zu spät. Der Mann mit dem weißen Haar war wieder verschwunden.
    Phil streifte die anliegenden Räume ab, suchte in der Mittelhalle und im Wartesaal.
    Ohne Erfolg. Der G-man schimpfte laut vor sich hin. Der Kerl war ihm zum zweiten Male entwischt.
    An einem der Eingänge zur Haupt- . bahnhofshalle stieß Phil auf einen Cop, der mit gelangweiltem Gesicht herumstand und die Hände auf dem Rücken hielt.
    Phil sprach ihn an.
    »Ich bin Decker vom FBI.« Er zeigte seinen Dienstausweis.
    In den Cop kam Bewegung. Er nahm die Hände vom Rücken und grüßte, als ob er mit dem Captain selbst spräche.
    »Ich wurde gerade von einem Mann angegriffen«, sagte Phil und schilderte kurz, was geschehen war.
    »Mir ist er nicht aufgefallen, Mr. Decker«, sagte der Cop, »aber ich stehe noch nicht lange hier.«
    »Es ist möglich«, meinte Phil, »daß er sich schon seit ein paar Stunden in der Nähe der Schließfächer aufgehalten hat. Vielleicht hat ihn dort jemand gesehen.«
    »Es kann sein, daß ein Beamter der Bahnhofspolizei ihn gesehen hat, wenn er sich länger hier aufgehalten haben sollte. Das ließe sich nachprüfen«, meinte der Cop hilfsbereit und dienstbeflissen.
    »Okay, ich werde darauf zurückkommen. Thanks, Sergeant. Ich muß jetzt in die 69. Straße. Der Chef wartet.«
    Mr. High wartete tatsächlich schon. Er hörte Phils Bericht aufmerksam zu und unterbrach die Ausführungen nicht.
    »Dieser Kasten scheint heißer als flüssiges Blei zu sein«, sagte Phil abschließend.
    »Darüber werden wir bald Gewißheit haben«, sagte Mr. High.
    »Ich weiß nicht, Chef, aber ich habe ein komisches Gefühl. Es wäre möglich, daß der Inhalt des Päckchens durch einen Sprengsatz abgesichert ist.«
    Mr. High sah Phil erstaunt an. »Sie könnten recht haben, Phil. Der Sprengsatz kann eingebaut worden sein, um einem Nichteingeweihten das Öffnen zu erschweren.« Mr. High griff zum Telefon. »Ich bin auch daran interessiert, was sich in dem Paket befindet, Phil«, sagte er, als er den Hörer wieder auf die Gabel zurücklegte. »Darum soll es Baldwin hier auf der Stelle öffnen.«
    Al Baldwin war der Cheffeuerwerker. Ein Experte, der sich wie kein anderer mit Sprengstoffen, Zündern und Höllenmaschinen aller Art auskannte.
    Eine Minute später stand er vor dem Schreibtisch von Mr. High. Baldwin wirkte wie eine gedrungene Bombe, auf der ein hochroter Kopf saß. Er sah immer so aus, als habe er gerade fünf Stunden in der Sauna gelegen.
    Mr. High schob ihm das Päckchen zu.
    »Das hat uns Phil mitgebracht«, sagte er dabei.
    Baldwin besaß lange, geschmeidige Finger, die einem Zahnarzt oder Chirurgen gehören konnten. Zu seiner plumpen Gestalt paßten sie genausowenig wie Plattfüße zu einer Schönheitskönigin.
    »Wir haben zwar keine Anhaltspunkte«, meinte Mr. High, »aber es könnte eine Sprengladung eingebaut sein.«
    Phil und der Chef folgten Al ins Labor, wo der Cheffeuerwerker sich in einen weißen Kittel warf, der fast bis auf die Füße reichte. Die Ärmel waren umgeschlagen, weil sie sonst die langen Finger überdeckt hätten.
    Al hob den Kasten hoch, wog ihn auf der Hand, schüttelte ihn leicht und horchte mit einem seiner Waschlappenohren daran.
    Dann brummte er etwas, das weder Mr. High noch Phil verstanden und löste den Knoten des Bindfadens. Papier raschelte. »Dann wollen wir dem Vögelchen mal in den Magen sehen«, sagte er feierlich.
    Eine Zigarrenkiste kam zum Vorschein. In den Deckel war eine klobige Brasil eingebrannt, die unter dem Namen »Freundschaft« den Rauchern offeriert wurde.
    »Freundschaft«, knurrte Phil und dachte an die Tritte,

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