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0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
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Jetzt haben’s die Bullen leicht, unsere Spur zu verfolgen. Sie werden groß hinausposaunen: ,Gangsterboss schießt auf die eigenen Leute!’ Du wirst keinen lahmen Hund mehr dazu bringen, für dich zu arbeiten. Wenn es sich herumgesprochen hat, dass du mit Blei bezahlst, putzt dir keiner mehr die Schuhe!«
    »Schluss jetzt!«, schrie Harvey. Die Pistole in seiner Hand und die Tatsache, dass er eben einen Mann erschossen hatte, gab ihm ein Gefühl der Überlegenheit.
    »Gib die Flugkarte raus!«, forderte er Mike auf.
    Der grinste nur.
    »Gib sie raus«, wiederholte der Boss seine Aufforderung. Die Mündung der Pistole berührte Burnett unter der Achselhöhle.
    »Du kannst es ja probieren«, schlug Mike vor. »Aber ich würde es dir nicht raten. Du hast wohl den Brief vergessen, den ich erwähnte? Außerdem ist es wirklich nicht gut, bei diesem Tempo an eine Hauswand zu rasen. Stell dir vor, du kämst heil aus diesem Blechhaufen raus! Dann müsstest du zu Fuß nach Hause gehen. Denk an die vielen Cops, die auf dein Gesicht warten!«
    Zähneknirschend steckte der Boss die Waffe wieder zurück. Dieser elende Burnett war wieder einmal Sieger geblieben. Harvey tröstete sich mit dem Gedanken an den Tag, an dem er es ihm heimzahlen würde.
    »Wir tauschen unsere Flugkarten aus«, schlug Harvey vor. »Ich habe auf deinen Namen einen Platz gebucht. Du gibst mir meinen Flugschein zurück, und du kriegst deinen!«
    »Kein Interesse!«, knurrte Mike boshaft.
    Er hatte seine eigenen Ansichten darüber, wie er zu einem Flugschein kommen konnte, ohne seine eigenen Bucks angreifen zu müssen.
    Schließlich hatte Harvey den Platz ja schon bezahlt. Warum sollte er selbst dafür Geld ausgeben?
    »Es wird Zeit zum Umsteigen«, fing Mike wieder an, nachdem sie einige Minuten lang geschwiegen hatten. »Der Chrysler dürfte inzwischen allen Cops in dieser Stadt ein Begriff sein.«
    Mike fuhr den Wagen rechts heran. Die Zündschlüssel ließ er stecken.
    »Du hast nichts liegen lassen?«
    »Doch«, sagte Harvey wütend über die Zurechtweisung, die in Mikes Worten lag. »Mein Zigarrenetui.« Er riss noch mal den Wagenschlag auf und griff in den Handschuhkasten.
    »Das hättest du auch drin lassen können. Solltest du noch auf die Idee kommen, Prints abwischen zu wollen, kannst du dir die Mühe sparen. Schließlich hat der Cop am Hoboken Terminal dein Gesicht deutlich genug gesehen.«
    »Überleg dir lieber, wie wir nach Hause kommen. Dein Gerede fängt an, lästig zu werden.«
    »Du wirst alt«, sagte Mike brutal. »Du hast noch nicht einmal eine Ahnung davon, wie wir über den Hudson kommen. Und so was will einen Zweihunderttausend-Dollar-Coup landen!«
    Burnett war auf der Hut. Er schlug Harvey die Pistole aus der Hand, noch ehe dieser sie richtig aus der Tasche hatte. Gleichmütig nahm Mike sie auf und steckte sie in die Tasche.
    »Hör mal zu«, sagte er dann, »du bist nicht der Mann für so etwas. Ich hatte geglaubt, du wärst vernünftig genug, das einzusehen. Wenn ich nicht wäre, sähst du ja die Außenwelt schon seit zwei Tagen durch ein Zellengitter.« Burnett ließ Harvey stehen und ging auf eine Telefonzelle zu. Nach knapp drei Minuten kam er wieder heraus.
    »Wir brauchen nur ein paar Minuten zu warten«, erklärte er. »Jas wird uns dann abholen.«
    Harvey marschierte wütend auf und ab. Am liebsten hätte er diesem Burnett eine Kugel in den Bauch gejagt. Aber noch einen Tag brauchte er diesen Besserwisser. Er trug sich mit dem Gedanken, Mike vorher erledigen zu lassen, aber er wusste nicht, wem er diese Aufgabe übertragen konnte. Eddie fiel ihm ein, der Mann, der die beiden Limericks erledigt hatte. Er würde den Auftrag ausführen, ohne mit der Wimper zu zucken, aber der Killer saß in einer stickigen Bude in China Town ohne Telefon.
    Jas kam mit dem Mercury an. »Steigt ein«, sagte er fröhlich. »Im Kofferraum liegen zwar ein paar Knallbonbons, aber das wird euch ja nicht weiter stören.«
    Als sie schon unterwegs waren, fiel ihm die Schweigsamkeit der beiden Männer auf.
    »Was ist denn los mit euch?«, fragte er unbekümmert.
    »Schnauze«, bellte Harvey. Jas schaute ihn verdutzt an. Von dieser Seite kannte er den Boss noch nicht.
    »Nimm’s nicht tragisch«, besänftigte Mike.
    Die Fahrt verlief von da an schweigend. Keiner der drei Gangster sprach ein Wort. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
    Harvey dachte wieder an den Killer Eddie. »Ich komme nicht mit«, sagte er, als Jas vor dem Haus stoppte. »Geh

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