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0381 - Die schwebenden Leichen von Prag

0381 - Die schwebenden Leichen von Prag

Titel: 0381 - Die schwebenden Leichen von Prag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich hatte töten wollen. Mit einem Messer, daß in meiner Brust stecken sollte.
    »Ich konnte ihn davon abhalten«, sagte Golenkow.
    »Danke!« keuchte ich, setzte mich auf, ließ mir dabei helfen und spürte die Schmerzen durch meinen Nacken schießen. »Haben Sie ihn wenigstens bekommen?«
    »Nein, er ist entwischt.«
    »Dann werden wir ihn uns holen.« Ich fühlte über die Haut meines Nackens, sie war warm. »Aber sagen Sie mir nur eines. Wie kommen Sie hierher?«
    Wladimir schaute mich schief an. »Raten Sie mal!«
    »Ich weiß nicht.« Das war nicht gelogen. Klar, ich kannte Golenkow und wußte auch, welchen Job er ausübte. Er war das, was man einen hohen Geheimdienst-Offizier nannte. Golenkow arbeitete für den KGB. Er war auch maßgeblich an dem Beschluß beteiligt, Suko und mich um Hilfe zu bitten, damit wir mit dem Zombie-Spuk aufräumten, wobei sich Golenkow an unserer Seite gehalten und eisern mitgekämpft hatte.
    Daß ich ihn hier traf, damit hätte ich im Leben nicht gerechnet.
    Aber ich wußte auch, daß Golenkow nicht ohne Grund gekommen war. Wenn er sich einmischte, brannte es zumeist lichterloh.
    Er würde mir schon sagen, um was es ging, deshalb zielte meine nächste Frage auf Josef Dinek.
    »Er ist verletzt. Die Leichen haben ihn fallen gelassen. Er ist durch das Dach gestürzt und ist verletzt.«
    »Schwer?«
    »Es geht. Ich habe sicherheitshalber einen Hubschrauber angefordert, damit er ihn abtransportieren kann. Sie haben doch nicht mehr abbekommen – oder?«
    »Nein.«
    »Dann ist es gut.«
    Noch saß ich. »Sagen Sie mal, Wladimir, wie haben Sie uns eigentlich gefunden? Und wieso mischen Sie überhaupt mit?«
    Er lachte. »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Die ich trotzdem gern hören möchte.«
    Golenkow nickte. »Sicher, ich habe keinen Grund, Sie Ihnen vorzuenthalten. Natürlich haben auch wir von den schwebenden Leichen erfahren, aber wir wollten uns nicht offiziell einmischen, denn die Tschechen zeigten sich ein wenig verstockt, weil sie den Fall allein lösen wollten. So etwas gefiel uns nicht. Wir mußten eingreifen und gaben zunächst einmal Ratschläge.«
    Ich lachte auf. »Der große Bruder, wie?«
    »So nennen Sie es, Sinclair. Doch es ist wichtig, stets informiert zu sein, denn die Tschechen zeigten sich ratlos. Wir boten indirekt unsere Hilfe an.«
    Ich verstand. »Haben Sie mich praktisch engagiert?«
    »So ist es, John. Die Verantwortlichen schlossen sich kurz. Man erinnerte sich an mich und an unsere ausgezeichnete Zusammenarbeit in Sibirien. Also lag es auf der Hand, so etwas zu wiederholen. Allerdings, das muß ich zugeben, waren nur wenige Tschechen eingeweiht. Josef Dinek nicht, der ihr Kontaktmann hier war. Ich hielt mich im Hintergrund, wußte jedoch stets, was Sie vorhatten. Nur mit dem plötzlichen Start des Ballons haben Sie mich überrascht. Es dauerte eine Weile, bis ich Ihre Spur wieder aufnehmen konnte und auch den verletzten Piloten fand, der mir berichtete, wo Sie zu finden sind. Ich kam gerade noch rechtzeitig, um Ihnen das Leben zu retten. Das ist alles.«
    Ich nickte und bedankte mich noch einmal. Aber so ganz glaubte ich dem Russen nicht. »War das tatsächlich alles?« fragte ich.
    »Ja.«
    Mein Lächeln fiel hintergründig aus. »Golenkow, Sie können mir viel erzählen, aber nicht alles. Der KGB hat immer ein Eisen im Feuer. Auch hier, davon bin ich überzeugt.«
    »Dann wissen Sie mehr als ich, Sinclair.«
    »Sie können mich noch so treu anschauen. Mal ehrlich, Wladimir, was steckt dahinter?«
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Ich weiß es nicht. Tatsächlich, ich habe keine Ahnung. Es kann ungeheuer viel dahinterstecken, aber auch weniger.«
    »Das ist keine Antwort.«
    »Weiß ich selbst.«
    »Wer befehligt die schwebenden Leichen? Wenn Sie sich um den Fall gekümmert haben…«
    »Das haben wir nicht. Ich sah den anderen heute auch zum erstenmal. Und fast nur seinen Rücken. Ich konnte ihm nicht ins Gesicht schauen. Das hätte ich gern, aber so…«
    »Weshalb hat er sich gerade Prag ausgesucht?«
    »Da fragen Sie mich zuviel. Vielleicht sucht er etwas oder will etwas ausprobieren.«
    »Daran denke ich auch.«
    Der Russe lachte. »Ich wette, daß wir es gemeinsam herausbekommen werden. Ab jetzt sind wir zu zweit. Dinek zählt nicht. Er muß in ein Krankenhaus, und wir werden uns um den Fall kümmern.«
    »Helfen Sie mir mal hoch.« ich streckte meinen Arm aus und wurde auf die Beine gezogen.
    Ein wenig wacklig auf den Beinen war ich. Wie schon

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