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0382 - Höllen-Friedhof

0382 - Höllen-Friedhof

Titel: 0382 - Höllen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schock wie ich.
    Wie angewurzelt blieb er stehen. Mich sah er nicht. Ich schaute von der Seite her gegen sein Profil, sah das Zucken seiner Lippen, ohne daß ein Wort aus dem Mund drang und hörte wenig später sein tiefes Stöhnen, als ihm bewußt wurde, was er da sah.
    Erklären wollte Kopanek nichts mehr. Das brauchte er auch nicht, den Beweis hielt er in seiner rechten Hand, und auch die beiden Helfer wußten, was sie zu tun hatten.
    Ich spürte den kalten Hauch, der mich streifte und sich anders anfühlte als normaler Durchzug.
    Sofort drehte ich den Kopf.
    Sie glitten über die Schwelle, blieben dabei dicht zusammen und hatten auch an Höhe verloren, denn an meiner Schulter schwebten sie lautlos vorbei und in das Innere der Leichenhalle.
    Sie würden alles aus dem Weg schaffen, was ihnen hinderlich erschien, das Gefühl hatte ich. Und ein Hindernis bildete mein Partner Golenkow für sie.
    Rasch griff ich ein. Bevor eine der beiden Leichen ihn berühren konnte, jagte ich meinen rechten Arm vor und traf ihn völlig überraschend. Er konnte den Stoß nicht mehr ausgleichen, wurde zu Boden geschmettert, schrie noch überrascht auf und blieb für einen Moment auf den matten Steinen liegen.
    So konnten die beiden Leichen tiefer in den unheimlichen Raum hineinschweben, denn kein Hindernis stellte sich ihnen mehr in den Weg.
    Wladimir drehte sich. Er starrte mich an, sah meine Handbewegung und verstand.
    Er kam wieder hoch.
    Seine Augen hatten einen für mich fremden Ausdruck bekommen. Der Blick irrlichterte, ich erkannte, daß der Russe einen regelrechten Schock bekommen hatte. Das war nicht verwunderlich, nach allem, was hier vorgefallen war.
    Zufällig schaute ich auf mein Kreuz. An den Seiten sah ich die kleinen Lichtexplosionen, die Wolken glichen und wieder ineinanderfielen. Inzwischen hatten die Leichen freie Bahn.
    Sie blieben noch immer dicht beieinander und visierten das Sechseck des Druidensterns an.
    Ihr magisches Ziel!
    Inmitten dieser von unheimlichen Kräften beeinflußten geometrischen Figur stand unser Gegner. Er hatte den rechten Arm sinken lassen. Der Homunkulus in seiner Faust befand sich ungefähr in Höhe der Hüfte. Er zappelte auch nicht mehr und machte auf mich den Eindruck einer erstarrten Puppe.
    Erstarrt war auch die gesamte Szenerie. Ein jeder von uns wartete auf das Ereignis, das man mir schon angekündigt hatte.
    Der Russe erhob sich. Er kam mit zögernd wirkenden Bewegungen auf mich zu. Sein Gesicht zeigte leichtes Entsetzen, als er den Kopf schüttelte und scharf flüsterte: »Verdammt, John Sinclair! Weshalb tust du nichts? Warum greifst du nicht ein?«
    Eine gute Frage, auf die ich selbst keine Antwort wußte.
    Golenkow drehte sich und seinen jetzt ausgestreckten Arm mit, so daß er auf den Druidenstern deuten konnte. »Da mußt du hinschauen, John. Da passiert es.«
    Ich nickte. Bestimmt hätte ich schon früher eingreifen sollen, aber da war ich einfach zu überrascht gewesen. Jetzt stand ich auf dem Fleck, und es kostete mich Überwindung, mich zu bewegen.
    Konnte ich überhaupt gehen?
    Als mir dieser Gedanke kam, hatten die beiden Leichen den Rand des Sechsecks erreicht und veränderten dies.
    Der Tscheche hatte mir ja erklärt, daß die Seiten nicht aufgemalt worden waren, sondern aus dem Blut eines Menschen bestanden.
    Dies zusammen, gefüllt mit einer Schwarzen Magie, sorgte für die entsprechende Reaktion des Druidensterns.
    Das Blut in den kleinen Kanälen veränderte sich nicht. Aber es wurde heiß.
    Es kochte…
    Plötzlich sahen wir die Schwaden, die aus den Umrissen des Druidensterns in die Höhe stiegen und auf mich so wirkten wie blutigrote Nebelstreifen.
    Sie bildeten eine regelrechte Mauer, als sie lautlos und irgendwie gespenstisch in die Höhe stiegen, wobei sie den Körper des im Innern des Sterns stehenden Tschechen umschmeichelten wie hauchdünne Tücher.
    Seine Gestalt sahen wir längst nicht mehr so klar. Die Umrisse verschwammen ebenso wie die der beiden Leichen. Sie hatten ebenfalls die Mitte der magischen Figur erreicht und sich rechts und links des Mannes aufgebaut. Allmählich sanken sie nach unten.
    Allerdings nicht so flach, wie sie in der Luft gelegen hatten, sie streckten ihre Beine aus, die auch dicht zusammenlagen, so daß sie schließlich mit den Füßen den Boden berührten und so stehenbleiben konnten.
    Als Leibwächter oder Begleiter rahmten sie ihren Herrn und Meister ein. Leichenstarr blieben auch ihre alten Gesichter. Das Licht der sechs

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