0382 - Höllen-Friedhof
geheimnisvolle Kugel standen. Diese wundersamen Gegenstände schützten sich selbst vor Dämonen, und wenn Samaran versuchte, in die Wohnung einzudringen, um den Würfel zu stehlen, würde er sein blaues Wunder erleben, denn der Schrank, in dem die wertvollen Gegenstände standen, war abgesichert worden. Durch eine Alarmanlage, deren Funktion nur die engsten Freunde des Geisterjägers genau kannten.
Dennoch gefiel keinem so richtig diese Lösung. Man wollte sich auch eine bessere einfallen lassen, bisher war sie nur nicht gefunden worden.
Über dieses Thema sprach auch Sir James mit dem Inspektor. Die beiden saßen sich im Büro des Superintendenten gegenüber und warteten auf Vorschläge.
»Also von Ihnen kommt auch nichts«, stellte Sir James sehr richtig fest.
»Leider, Sir.«
»Das ist sehr wenig.«
»Weiß ich.«
Der Superintendent legte die Stirn in Falten. »Nicht nur das«, erklärte er im Tonfall eines Oberlehrers. »Es ist auch ungesetzlich, wenn Sie verstehen, Suko.«
»Nicht direkt.«
Sir James winkte ab. »Sie können in einer Wohnung einfach keine Starkstromanlage eingeschaltet haben. Das muß Ihnen doch der gesunde Menschenverstand sagen.«
»John und ich haben uns darüber auch Gedanken gemacht. Nur, wie sollen wir es ändern?«
»Jedenfalls muß der Würfel raus!«
Sir James blieb hart, auch wenn es Suko gegen den Strich ging.
»Und wohin mit ihm?« fragte der Inspektor ein wenig aggressiv.
»Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Und ich bin zu dem Entschluß gekommen, daß sie ihn herbringen könnten.«
Dem Chinesen lag eine lockere Antwort auf der Zunge. Er verschluckte sie sicherheitshalber. »Sir, das kann nicht Ihr Ernst sein. Ich soll den Würfel jedes Mal mit in das Büro bringen, um…«
»Habe ich das gesagt?«
»Nein…«
»So meinte ich es auch nicht. Wenn ich sage, er soll bei uns bleiben, dann meine ich es auch so. Wir werden ihn in den Panzerschränken des Yard einschließen. Denken Sie noch an die Armee der Unsichtbaren. Dieses Gerät, das konstruiert worden war, um Menschen unsichtbar zu machen? Es liegt dort immer noch, und es bleibt auch dort liegen.«
Suko war überrascht. Er mußte zunächst einige Male schlucken, um die nächste Frage stellen zu können. »Was ist, wenn wir den Würfel benötigen?«
»Dann holen Sie ihn hervor.«
Der Inspektor blieb gelassen und wiegte den Kopf. »Ich kann mich an Fälle erinnern, da mußten wir uns sehr schnell bewaffnen. Ob dann immer die nötige Zeit bleibt, um an den Würfel heranzukommen, wage ich zu bezweifeln.«
»Diesen Einspruch lasse ich sogar gelten. Bis Sie mir aber eine bessere Lösung vorschlagen, die auch ich akzeptiere, bleibt es dabei.«
»Das ist fast Erpressung, Sir. Ich bin wirklich gespannt, was John dazu sagen wird.«
»Er ist in Prag, Suko. Und wenn er zurückkehrt, wird sich der Würfel bereits nicht mehr in seiner Wohnung befinden. Ich stelle ihn vor vollendete Tatsachen.«
»Wenn er sie akzeptiert.«
»Sie sind logisch.«
Jetzt kam er Suko vor wie Mr. Spock aus der Serie »Enterprise«.
Suko kannte seinen Boß. Wenn der sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, ließ er davon nicht los. Das mußte man akzeptieren, und Suko tat dies auch. Möglicherweise war es tatsächlich besser, wenn der Würfel jedem fremden Zugriff entzogen wurde.
»Haben Sie Verbindung mit John gehabt?«
Sir James schüttelte den Kopf. »Nein«, erwiderte er leise. »Möglicherweise wird es nicht einfach für ihn. Prag hat schließlich seine magische Historie, aber das wollen wir mal beiseite lassen. Noch eins, Suko, John arbeitet nicht allein. Ein alter Bekannter ist bei ihm.«
»Und wer?«
»Waren Sie nicht auch mit in Rußland und haben dort die Zombies gejagt?«
»Sicher.« Der Inspektor schlug sich gegen die Stirn. »Meinen Sie etwa Wladimir Golenkow?«
»Genau den.«
»Das ist ein harter Bursche. Er wird zusammen mit John ein gutes Team bilden.«
»Das hoffe ich auch.«
Mit diesem Satz war für Sir James das Gespräch beendet. Auch Suko stand auf. Als er an der Tür war, hörte er die letzten Worte seines Chefs. »Bringen Sie den Würfel morgen früh mit! Okay?«
»Das werde ich, Sir.«
Nicht gerade blendend gelaunt machte sich der Chinese auf den Weg zum Büro.
Glenda Perkins sah es ihm an der Nasenspitze an, daß etwas schiefgelaufen war. »Ärger?« fragte sie ihn.
Suko schaute sie an. Glenda war wieder modisch gekleidet. Sie trug enge Jeans, einen leichten gelben Sommerpulli, der lang fiel,
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