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0382 - Höllen-Friedhof

0382 - Höllen-Friedhof

Titel: 0382 - Höllen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zehrte an den Kräften des Dämons ohne Gestalt. So mußte er weiterhin nach Tricks suchen, um seine Gegner zu überlisten.
    Das schoß Suko durch den Kopf, als er vor dem offenen Schrank stehenblieb, beide Arme ausstreckte und den Würfel an sich nahm.
    Es war ein gutes Gefühl, ihn endlich zwischen den Fingern halten zu können. Irgendwie fühlte er sich sicherer. Wenn er daran dachte, daß er ihn manipulieren konnte, war ihm bewußt, welch eine Waffe ihm da in die Hand gegeben worden war.
    Der Chinese schloß die Schranktür. Mit dem Schlüssel drehte er die Sicherheitsschlösser wieder fest, schaute sich noch einmal um und verließ die Wohnung seines Freundes.
    Auch jetzt hielt ihn keiner auf. Im Flur begegnete ihm eine Frau, die ebenfalls in der Nähe wohnte. Sie kamen aus dem Fahrstuhl.
    Ihre tizianrote Haarmähne hielt sie mit einem Stirnband zusammen.
    Sie war sehr groß, hatte ein breites Gesicht, trug enge Sportkleidung und strahlte einen sehr offenen Sex aus.
    Suko begrüßte sie mit einem Kopfnicken. Der Chinese wußte, daß die Frau am Ende des Ganges allein in ihrem Apartment wohnte und ein sehr bewegtes Leben führte.
    Für den Chinesen hatte sie kaum einen Blick übrig. Sie erwiderte den Gruß auch nicht.
    Suko war es egal. Er sah, wie die Frau in ihrer Wohnung verschwand und wollte auch seine Tür aufschließen, als er schräg hinter sich ein typisches Geräusch vernahm, das entsteht, wenn die Tür eines Fahrstuhls zur Seite gleitet.
    Er hatte eigentlich keinen Grund dafür gehabt, noch einmal über die Schulter zu schauen. Suko tat es mehr aus Gewohnheit.
    Und er war froh, so gehandelt zu haben, denn aus dem Lift schob sich eine gewaltige Gestalt. Kamikaze!
    ***
    Die Magie hatte uns voll erwischt. Ein Karussell des Schreckens nahm uns voll ein. Es schleuderte uns durch die Dimensionen oder Zeiten hinein in andere Welten und Dimensionen.
    Ich hatte mein Denken eingestellt. Es brachte einfach nichts, wenn ich mich zu sehr auf die Reise konzentrierte. Für meinen russischen Begleiter mußte das anders sein, er erlebte so etwas zum erstenmal in seinem Leben, und würde sich bestimmt wundern über die herbeihuschenden und wieder schnell vergehenden Schatten, die aus allen Richtungen auf uns zukamen, wobei rot und schwarz überwogen.
    Plötzlich lag sie hinter uns. Ich hatte nicht einmal darüber nachdenken können, wie lange die Reise gedauert hatte, jedenfalls war alles anders, so normal.
    Wir fühlten unter unseren Füßen den festen Boden, konnten tief durchatmen und stellten beide zur gleichen Zeit fest, daß sich die Luft verändert hatte.
    Sie war besser geworden.
    Klarer, reiner…
    Dennoch stöhnte mein russischer Partner auf, und ich sah, daß er eine Hand gegen die Stirn gepreßt hielt.
    »Was hast du?« fragte ich ihn.
    Er antwortete mit einer Gegenfrage. »Was haben wir hinter uns?«
    »Eine magische Zeitreise.«
    Er schaute mich an, als hätte ich ihm ein Märchen erzählt, mein überzeugtes zweimaliges Nicken nahm schließlich das Staunen aus seinem Gesicht. »Gibt es das denn?«
    »Leider oder zum Glück. Es kommt auf den Standpunkt an«, erwiderte ich lächelnd.
    »Ja, natürlich, ich glaube dir inzwischen alles, John. Nur, wenn wir eine Reise hinter uns haben, müssen wir bei einem Ziel angekommen sein, nicht wahr?«
    »Das sind wir.«
    »Wo?«
    »Wahrscheinlich befinden wir uns noch an dem Ort, von dem wir auch abgereist sind. Also in Prag, auf dem Friedhof, nur um einige Hundert Jahre versetzt. Vielleicht inmitten des Dreißigjährigen Krieges oder kurz vor dessen Ausbruch. Wer kann das sagen?«
    »Klar, wer kann das sagen…« Der Russe nickte. »Dreißigjähriger Krieg, Gustav Adolf, der Schwedenkönig, dann Wallenstein …« Er hörte plötzlich auf. »Was hast du da gesagt? Ein paar Hundert Jahre zurück?« Erst jetzt kam ihm die Bedeutung meiner Worte zu Bewußtsein, und er schnappte nach Luft wie ein Fisch, den man an Land geworfen hatte.
    »So sehe ich es.«
    Golenkow holte tief Luft. Das mehrere Male hintereinander. »Sag mal, John, woher weißt du das alles, und wie ist so etwas überhaupt möglich?«
    »Schwarze Magie!«
    »Mehr sagst du nicht dazu?«
    »Nein, was sollte ich auch? Es stimmt, Wladimir. Wir müssen uns mit den Tatsachen abfinden. Denk daran, daß sich dieser Petar Kopanek als Erbe des Rabbi Loew angesehen hat und auf der Suche nach dessen magischer Quelle ist. Das heißt, er will die Kräfte der Vergangenheit in die Gegenwart zurückholen.«
    »Und das geht

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