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0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

Titel: 0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Worte hervor: »Willkommen in der Marterhölle, mein Lieber. Auf so etwas wie dich habe ich noch gewartet.«
    Heinz Gerber, sonst wirklich nicht auf den Mund gefallen, wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Sein Gegenüber schien verrückt zu sein. Ein wahnsinniger Hüne, der mit einem Messer bewaffnet war.
    »Wer sind Sie?« fragte Heinz.
    Im Herumdrehen gab der Mann die Antwort. »Ich bin Kamikaze!«
    Damit konnte der Deutsche nichts anfangen. Wer sich so nannte, mußte nicht ganz richtig im Kopf sein, aber Kamikaze sprach noch weiter. »Und ich werde dich töten.« Seine Augen leuchteten dabei entschlossen auf, so daß Gerber ein Schauer über den Rücken lief.
    »Wieso töten? Was habe ich dir getan?«
    Kamikaze ging einen Schritt vor, Heinz einen zurück. »Weil du hier bist«, flüsterte der Mann mit dem langen Haar. »Allein deswegen!« Dann bewegte er seinen rechten Arm. Die Klinge war blitzschnell und blieb unter Gebers Kinn zitternd stehen!
    Heinz Gerber hielt die Luft an, während Kamikaze fast stöhnend ausatmete.
    »Du befindest dich in meiner Gewalt. Ich brauche die Klinge nur nach vorn zu stoßen und dann…«
    »Das… das wollen Sie doch nicht machen …« Vor Angst verfiel Heinz Gerber in seine Heimatsprache.
    »Wie sagst du?«
    Gerber sprach wieder englisch. »Nein, das ist unmöglich. Sie dürfen doch nicht…«
    »Und ob ich darf. Ich darf nämlich alles, weil ich der Stärkere bin. Ich habe das Messer. Ich bin es, der hier diktiert.«
    Heinz Gerber spürte die nagende Angst, die immer höher kroch und von ihm Besitz ergriff. Begreifen konnte er das alles aber nicht.
    Kamikaze, der Killer mit dem knöchernen Gesicht, befahl: »Dreh dich um!«
    Heinz schüttelte den Kopf. Er hatte zwar riesige Angst, wollte aber Kamikaze im Auge behalten. Doch der kannte kein Pardon. Er brachte das Messer ein Stück vor, und Heinz Gerber spürte die kalte Klinge an seiner Kehle.
    Das reichte. Gerber gehorchte. Er drehte sich um und fragte sich, wie es wohl sein würde, wenn er den Stahl im Rücken spürte. Ob er überhaupt noch etwas spürte.
    »Ja, so ist es gut«, hörte er den Killer flüstern. »Bleib so stehen, leicht geduckt!«
    Heinz schluckte. Er dachte an seine Familie, die auf ihn wartete und sich fürchten würde, wenn der Vater nicht zurückkam. Hätte es die drei nicht gegeben, er hätte es versucht, obwohl ihm der andere an Kräften und Bewaffnung überlegen war.
    Kamikaze griff zu. Rücksichtslos und ohne irgendwie auf den Gegner einzugehen. Er hatte den rechten Arm des Mannes am Gelenk umklammert, schraubte ihn zwischen seinen Fingern fest und bog ihn dann blitzschnell nach hinten, so daß er den Deutschen in den Polizeigriff nehmen konnte.
    Heinz Gerber schrie!
    Die Schmerzen stachen bis hinein in seine Schulter. Tränen schossen ihm in die Augen, er spürte die Nässe, in seinen Ohren klopfte es, und er hörte auch die Stimme des anderen.
    »Wenn du dich rührst, breche ich dir den Arm!«
    »Nein!« ächzte Gerber. »Ich werde nichts tun.« Der Druck ließ ein wenig nach.
    Es verstrichen einige Sekunden, bis der nächste Befehl erklang.
    »Geh langsam vor und dann den Weg zurück, den du gekommen bist.«
    Heinz dachte an seine Familie. Er würde genau auf die stoßen, wenn er dem Befehl nachkam. Abschlagen konnte er ihn aber auch nicht. So fragte er nur: »Weshalb soll ich…«
    Kamikaze hatte den Hebel wieder verstärkt, und Heinz Gerber nickte in seiner geduckt stehenden Haltung.
    »Ja, schon gut. Ich werde alles machen, was du willst.«
    »Das ist gut.«
    Der Deutsche ließ sich vorschieben. In seinen Augen schimmerten noch immer die Tränen. Jetzt wußte er endgültig, daß sie in eine teuflische Falle hineingeraten waren, und daß die anderen auch seine Familie mit hineingezogen hatten.
    War dieser Henker allein, oder besaß er noch Unterstützung? Daran dachte Heinz Gerber, als er Schritt für Schritt den Weg ging, den man ihm befohlen hatte.
    Für seine Umwelt hatte er keinen Blick mehr. Daß er sich in der Gewalt dieses schrecklichen Menschen befand, war für ihn Horror genug, und seine Füße schleiften über den Boden.
    Er sah sie nicht, er hörte sie. Es war Edda, die seinen Namen rief, und ihre Stimme klang so, als litte sie unter Qualen.
    Heinz hob den Kopf. Er hatte sich nicht getäuscht. In der Tat befand sich seine Tochter in der Gewalt eines zweiten Mannes, der einen Arm um ihre Kehle gelegt hatte, und über dem Stoff des Anzugsärmels schaute das tränennasse Gesicht der

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