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0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
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das hier vor.«
    »Hübsche Geschichte.« Ich starrte ihn wütend an. »Wollen Sie mir nicht sagen, wer Sie in Wirklichkeit sind?«
    Er grinste wieder unverschämt und holte einen Ausweis aus der Brieftasche. Ich ging näher und las: »Matthew Riley, Inspektor der Northern American Versicherung.«
    Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Ich hatte vor Jahren einmal mit der Northern zu tun gehabt. Damals war er ein kleiner Anfänger gewesen. Trotzdem, die Narbe…
    »Tja, Mister Riley«, sagte ich langsam, »Sie werden mir jetzt einen steifen doppelten Highball mixen. Dort ist die Bar. Ich werde inzwischen eine kleine Schönheitskur durchmachen.« Ich schnappte mir von der herumliegenden Wäsche ein frisches Hemd, nahm einen Anzug aus dem Schrank und begab mich ins Bad.
    Als ich mich im Spiegel sah, verstand ich, weshalb Riley so gegrinst hatte.
    ***
    Riley hatte nicht nur einen erstklassigen Highball gemixt, er hatte sogar das Chaos in meiner Bude völlig weggezaubert.
    »Sie sind engagiert«, sagte ich.
    »Als Barmixer?«, fragte Riley und gab mir meinen Drink.
    »Als Haushälterin.« Wir lachten und hockten uns dann etwas bequemer hin.
    »Also, schießen Sie los, Riley.« Ich dehnte mich wohlig in den trockenen Kleidern.
    »Da gibt es nicht viel zu schießen. Ich bin von der Northern beauftragt worden, Doktor Biggs nicht aus den Augen zu verlieren. Nachdem es sich in diesem Fall um ein so wertvolles Objekt zu handeln scheint, wurde ich auf seine Spur gesetzt. Es hat nicht geklappt. Und zwar, weil ich nicht rechtzeitig ein Taxi erwischt habe. Ihr seid heute Nachmittag alle urplötzlich abgesaust, sodass ich den Anschluss verlor. Nicht mal richtig essen konnte ich.«
    »Trinken wir noch einen, das hilft gegen Hunger«, sagte ich, und Riley mixte uns noch zwei Highballs. Allmählich ging mir es wieder besser.
    »Also kam ich zu spät und sah gerade noch, wie ihr alle abfuhrt. Und dann habe ich noch diese sonderbaren Gestalten gesehen.«
    »Wen?«, fragte ich, plötzlich hellwach.
    »Zwei Kerle, die mir gar nicht in die Umgebung zu passen schienen. Sie waren relativ jung. Schwarze Lederjacken, hohe Stiefel. Sie drückten sich an dem hinteren Zaun herum, wo die Barackengrundstücke auf die kleine Gasse münden.«
    »Genau da habe ich die Bewegung im Gebüsch entdeckt. Aber als ich der Sache nachgehen wollte, hörte ich den Schrei von Miss Howard, und wir sausten hinein.«
    »Ich bin dann auch wieder zurück in die Kongresshalle gefahren, dort ist nichts weiter passiert, nur dass 'Ihr Freund Phil Decker immer nervöser auf die Tür schaute.«
    »Und weiter?«
    »Ich habe mich mit ihm in Verbindung gesetzt, und wir beschlossen, Sie zu suchen. Er ist zu Warrens Pension gefahren, und dann wollten wir uns hier treffen.«
    Genau in dem Moment surrte meine Wohnungsklingel. Ich öffnete.
    »Mensch, du schläfst hier, und wir suchen dich in ganz New York«, grunzte Phil und stiefelte zur Bar, »Und was war hier los?«, fragte ich Riley.
    »Ich stand hier vor der Tür, als die beiden Lederjacken wieder herauskamen. Und jetzt kommt das Tollste, die beiden warteten einen Moment auf der Straße, dann kam ein Auto und nahm sie mit.«
    »Was ist so toll daran?«, meinte Phil gelangweilt.
    »Dass es sich um einen Krankentransporter mit Blaulicht handelte.«
    Phil pfiff durch die Zähne, vergaß aber seinen Drink nicht.
    Dann erzählte ich meine Story.
    »Und ich spiele Steward bei den Chemie-Professoren«, meinte Phil kopfschüttelnd.
    Als Nächstes rief ich beim FBI an, um zu fragen, ob sie dort schon etwas über den toten Gangster herausgefunden hatten.
    Sie hatten. Es handelte sich um einen gewissen Jefferson Bartow, mehrmals vorbestraft wegen bewaffneten Raubüberfalls, Schlägereien und ähnlichen Delikten. Interessant war, dass er sich im Zuchthaus immer zu medizinischen Versuchen zur Verfügung gestellt hatte. Wahrscheinlich hatte er besonderes Interesse für Medizin oder Chemie, zwei Gebiete, die ja ein wenig miteinander verwandt waren.
    Sollte das eine Spur sein?
    Wir überlegten eine halbe Stunde lang gingen alle Facts und Ereignisse noch einmal durch und stellten zum Schluss fest: »Wir haben noch immer keine Ahnung, mit wem und mit wie vielen wir es zu tun haben.«
    »Da gibt es erstens die Bande, die ich heute kennengelernt habe. Sie hat das hochexplosive Zwischenprodukt erwischt, der Boss'hat Angst, dass ich ihn kenne. Zwei seiner Gehilfen kenne ich tatsächlich, Dick und Bob. Der dritte ist bereits tot. Erschossen von

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