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0386 - Die Hölle war schon angeheizt

0386 - Die Hölle war schon angeheizt

Titel: 0386 - Die Hölle war schon angeheizt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Hölle war schon angeheizt
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Seinen eigenen Wagen untersucht auf Prints. Anschließend lasst ihr ihn laufen. Wir haben nicht genügend Material gegen ihn in der Hand, um ihn festzuhalten. Ruft Matt Stamper an, ob er oder sein Preisboxer Anzeige erstatten will.«
    »Okay, Jerry! Wird erledigt.«
    Am Abend saßen wir in der Tavern. Phil hatte doch darauf verzichtet, sich groß in Schale zu werfen. Die ganze Trauergemeinde von gestern Nachmittag war versammelt, bis auf Matt Stamper. Man spürte, dass etwas in der Luft lag.
    Rosie Steffen, das Zigarettengirl, fehlte auch.
    An der Bar lehnte Frank Wyman, neben ihm Rex Lower. Heute blickten Lowers Augen nüchtern und klar, doch das konnte sich ändern. Es war noch früh.
    Phil suchte den Raum ab. Natürlich erwartete er, Gloria Turk hier zu finden.
    »Ich bin mir gar nicht sicher, ob sie überhaupt kommt«, meinte ich. »Schließlich kann sie über ihr Erbe noch nicht verfügen.«
    Phil sah ein bisschen enttäuscht drein. In einer Nische fanden wir Platz. Wir bestellten uns etwas zu essen und harrten der Dinge, die da kommen sollten.
    Lewie Birth, der Manager des Lokals, tauchte auf.
    »Ich brauche Zigaretten, Birth«, sagte ich ihm. »Wo ist denn das Girl, das sonst immer hier rumlief?«
    »Keine Ahnung, Cotton! Vielleicht ist sie krank, aber sie hat sich nicht mal entschuldigt. Dann hätte ich wenigstens eine Aushilfe einstellen können. Aber an der Bar kriegen Sie sicher welche.«
    Ich stand auf und marschierte hinüber. Phil folgte mir.
    »Einen Whisky vor dem Essen und eine Schachtel Camel!«, verlangte ich.
    »Hallo, Cotton!«, begrüßte mich Wyman. »Sie sind jetzt so oft hier, dass Ihnen Lewie Prozente einräumen könnte. Oder zahlt das Ihre Spesenkasse?«
    »Wenn ich dienstlich hier bin, ja!«
    »Na, denn Prost!«, sagte Wyman und hob mir sein Glas entgegen.
    Um die Spannung einem neuen Höhepunkt entgegenzutreiben, erschien Giulio Manzini, der das Abenteuer von heute Nachmittag ausgiebig begossen hatte.
    Als er sich an der Bar auf baute, rückten die anderen von ihm ab. Er nahm es grinsend zur Kenntnis und verzog sich in eine Nische. Wie bei unserm letzten Besuch, lag sie auch diesmal der unseren genau gegenüber. Als das Essen serviert wurde, setzte sich Wyman an unseren Tisch.
    »Ihr lasst euch viel Zeit«, sagte er »Mit dem Mörder, meine ich. Gestern ist Leo beerdigt worden, und ich wette ihr habt noch nicht einmal einen Verdacht.«
    »Kein Wunder, wenn man sich mit lauter Taubstummen unterhalten muss«, schoss ich zurück. »Ich kann mich nicht erinnern, dass Sie sehr gesprächig gewesen wären. Oder Lower. Schließlich sind Sie mit Turk besser bekannt gewesen als ich. Warum reden Sie nicht offen? Wir sind auf Ihre Mithilfe angewiesen. Solange Sie sich dazu nicht bereitfinden, lassen Sie Ihre Kritik lieber unausgesprochen!«
    »Mit Ihnen ist heute nicht gut Kirschen essen«, seufzte er. »Ich will Ihnen ja helfen, aber ich kann es nicht. Warum sehen Sie sich nicht einmal diesen Manzini-Sprössling an?«
    »Das haben wir schon getan«, knurrte ich. »Aber der ist genauso unvernünftig wie der ganze Verein, der hier verkehrt. Der macht nur den Mund auf, um auf seine Bürgerrechte zu pochen.«
    Wyman zupfte seine Krawatte zurecht. Im Lokal war es plötzlich merkwürdig still geworden.
    In der Tür stand Gloria Turk. Nach echt, englischer Sitte war sie in Begleitung einer Anstandsdame, einer älteren Frau mit Nickelbrille, scharf geschnittener Habichtsnase und schlotterndem Kattunkleid, das von dem faltigen Hals und den mageren Schultern fast bis auf die Knöchel hing.
    So eine Erscheinung war wahrscheinlich in der Tavern noch nie aufgetaucht, und jeder drehte sich zur Tür. Wenn ein steinzeitlicher Höhlenbewohner auf der Jagd nach einem Mastodon hereingeplatzt wäre, hätte die Wirkung nicht durchschlagender sein können. Dann setzte sich die Erscheinung Gloria Turks durch. Die Leute vergaßen das viktorianische Relikt an ihrer Seite und starrten nur noch sie an.
    Das Mädchen fühlte, dass sie die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog, und wurde unsicher. Phil war schneller auf den Beinen, als sich eine Atlas-Rakete von der Startrampe hebt. Und er brachte es fertig, beide an unseren Tisch zu lotsen.
    »Ich bin so froh, dass Sie hier sind«, sagte Miss Turk, nachdem sie Platz genommen hatte. »Sie sind die einzigen Bekannten, wenn ich Sie so nennen darf.«
    »Gute alte Bekannte«, bestätigte Phil. »Bei uns sind Sie gut aufgehoben, Miss!«
    Ihre Begleiterin spitzte die dünnen Lippen

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