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0387 - Die magische Jagd

0387 - Die magische Jagd

Titel: 0387 - Die magische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sollten. Zwei Mädchen mit telepathischer Gabe, die aber nur dann wirkte, wenn diese beiden Mädchen nicht weit voneinander entfernt waren. Sollten diese beiden hier, die Nackte und die andere im geblümten Kleid, dieses Zwillingspaar sein?
    Es lag nahe.
    Astardis bleckte die Zähne, das war ja noch prächtiger. So konnte er der Zamorra-Crew einen noch empfindlicheren Schlag versetzen. Er fürchtete nicht, daß die Telepathinnen seine Gedanken wahrnehmen konnten. Er war abgeschirmt und zudem magisch neutral. Niemand würde in ihm einen Dämon erkennen können.
    Plötzlich wurde die Druidin auf ihn aufmerksam. Natürlich erkannte sie ihn nicht. In dieser Gestalt eines bärtigen jungen Mannes hatte sie ihn noch nicht gesehen.
    »Rob, wer ist das? Weiterer Besuch?«
    Tendyke wandte den Kopf.
    Und dann ging alles unglaublich schnell.
    ***
    Schon seit zwei oder drei Minuten hatte Rob Tendyke das Gefühl, daß da jemand war und die Gesprächsrunde beobachtete. Aber das konnte nicht sein. Scarth hatte mit der Zubereitung des Abendessens zu tun, und der Gärtner genoß seine freien Abendstunden irgendwo. Es kam einfach nicht vor, daß der Mann sich unaufgefordert näherte. Tendyke’s Home war groß genug, daß das Personal sich in eine eigene Privatsphäre zurückziehen konnte.
    So schob Tendyke sein Gefühl ausnahmsweise auf eine Überreizung zurück. Das Erspüren des magischen Potentials vom Nachmittag, das sich als der Sauroide Reek Norr entpuppt hatte, dann das unverkennbare Etwas im Gesträuch, schließlich die überraschende Art der Begegnung zwischen Norr und Uschi Peters… das waren eine Menge Eindrücke gewesen, deren Schatten vielleicht jetzt noch nachwirkten.
    Aber dann sah Teri auf, deutete zur Glastür der Eingangshalle, die sich quer durch den Bungalow zog, und fragte: »Rob, wer ist das? Weiterer Besuch?«
    Tendyke wandte sich um.
    Er starrte den jungen Mann an, den er noch nie in seinem Leben gesehen hatte, und trotzdem wußte er, daß er ihm schon einmal begegnet war — heute. - Vor ein paar Stunden erst. Draußen in den Sümpfen.
    Sein Gefühl, beobachtet zu werden, hatte ihn also nicht getrogen. Er hätte sofort darauf achten sollen. Aber er hatte sich einer Selbsttäuschung hingegeben.
    Dieser Mann war draußen in den Everglades gewesen. Er hatte in den Sträuchern gesteckt.
    Und Tendyke sah noch mehr.
    Dieser Mann war nicht echt! Er war vorhanden, aber irgendwie nicht wirklich. Er war ein Schatten seiner selbst, eine Projektion. Der eigentliche Fremde steckte ganz woanders, weit entfernt…
    Tendyke verzichtete darauf, die anderen vor dem Angriff zu warnen, den er in diesem Moment befürchtete — warum sonst sollte sich jemand auf diese Weise nähern, anstatt selbst zu erscheinen? Die Warnung würde die Mädchen und Norr nur verwirren.
    Tendyke sprang auf, drehte sich, und in der Drehung packte er seinen Stuhl, riß ihn hoch und schleuderte ihn durch die Luft auf den Fremden zu. Der reagierte einen Sekundenbruchteil zu spät. Der Stuhl traf ihn und schleuderte ihn ins Haus.
    »Was zum…«, hörte Tendyke Uschie ausrufen.
    Er spurtete schon los.
    Er hatte die Tür fast erreicht, als er sah, wie der Fremde sich drinnen wieder aufraffte und einen Revolver in die Hand nahm.
    Avalon! dachte Tendyke erschrocken. Zu kurz, die Zeitspanne, wenn er trifft…
    Aber der Unheimliche, aus dem plötzlich ein Schwall schwarzmagischer Energie hervorzuströmen schien, war nicht schnell genug. Er hatte den Finger noch nicht am Abzug, weil er die Waffe in der Hektik seines Sturzes falsch gepackt hatte, und mußte erst nachgreifen.
    Tendyke ließ ihm nicht die Zeit dazu.
    Er warf sich auf ihn und schlug ihm die Waffe aus der Hand, dabei spürte er, wie der Unheimliche ihn hypnotisch zu beinflussen versuchte. »Das klappt nicht, Freundchen«, keuchte er. »Wer hat dich hierher projiziert?«
    Da löste der Unheimliche sich unter seinen Händen auf!
    ***
    Astardis floh.
    Er löste seinen Doppelkörper auf. Erschrocken zog er sich in sich selbst zurück, in die Höllen-Tiefe. Was war da geschehen? Wieso hatte Tendyke ihn so durchschauen können?
    Wer hat dich hierher projiziert?
    Tendyke hatte gewußt, daß der Doppelkörper nur eine feinstoffliche Erscheinung war! Aber woher? Wie war das möglich?
    Astardis war hochgradig verwirrt. Noch niemals hatte es jemand fertiggebracht, die Projektion zu durchschauen. Das war einfach unmöglich. Sie war fest und körperlich. Nicht einmal Dämonen vermochten ohne besondere Mühen und

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