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0387 - Die magische Jagd

0387 - Die magische Jagd

Titel: 0387 - Die magische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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deshalb fast gestorben wären…?«
    »Das ist deine Theorie. Ich bin mir da noch nicht völlig sicher.«
    »Hör zu«, sagte Norr. »Ich kenne dieses Caermardhin nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es völlig ungeschützt ist. Und zu einem wirksamen Schutz gehört auch eine ebenso wirksame Überwachung der näheren Umgebung. Leuchtet dir das ein?«
    »Du meinst, wir werden beobachtet?«
    Norr nickte. »Ich bin sicher.«
    »Das ist möglich«, gab sie zu. »Merlin hat tausendundeine Beobachtungsmöglichkeit. Allerdings habe ich auch oft erlebt, daß er Caermardhin verließ, um direkt vor Ort zu kundschaften. Hier, in der Umgebung. Alles scheint sein System also auch nicht zu erfassen.«
    »Aber es erfaßt bestimmt magische Erscheinungen.«
    »Davon sollte man ausgehen.« Die Druidin lächelte. »Worauf willst du hinaus? Meinst du, daß man uns sieht und uns ein Taxi schickt, das uns abholt?«
    »Unsinn. Man holt uns nicht ab. Man wird uns als Feinde einstufen.«
    »Ich gehöre zu Caermardhin…«
    »Ja! Du! Aber nicht ich. Meine Magie ist fremdartig. Sie wurde gestern schon einmal abgestoßen. Ich halte es daher für möglich, daß man uns als Feinde ansieht und Abwehrmaßnahmen ergreift. Teri, ich habe meine Magie eingesetzt, um den Sturz zu bremsen. Ich bin sicher, daß das bemerkt worden ist.«
    Teri schüttelte den Kopf.
    »Selbst wenn, wird Sid Amos feststellen, daß ich dabei bin. Außerdem ändert das alles nichts daran, daß wir Caermardhin aufsuchen und betreten werden. So oder so. Komm jetzt endlich, oder willst du hier Wurzeln schlagen?«
    »Wir müssen wachsam sein und mit einem Angriff oder einer Falle rechnen. Denke an meine Worte.«
    »Ich denke dran, wenn ich ein paar Minuten Zeit habe. Komm. Der Weg ist noch weit, und er wird nicht dadurch kürzer, daß wir hier herumstehen.«
    »Da kommt etwas«, sagte Norr. Er streckte den Arm aus.
    Teri sah in die angegebene Richtung. Überrascht erkannte sie ein Fahrzeug, das sich Cwm Duad auf der Straße zwischen Berg und Tal näherte. Es entpuppte sich als ein betagter Vauxhall Victor, ein Modell, das schon seit ein paar Jahren nicht mehr gebaut wurde. Es zeigte diverse Rostspuren und wurde wahrscheinlich nur noch vom guten Willen seines Besitzers zusammengehalten.
    Seiner Besitzerin, genauer gesagt.
    Der Wagen näherte sich, wurde langsamer und hielt schließlich an. Reek Norr hatte sich vorsichtshalber abgewandt und stand, den Mantelkragen hochgeschlagen, mit dem Rücken zur Straße. Er verzichtete darauf, sich vorübergehend unsichtbar werden zu lassen; erstens war er garantiert längst gesehen worden, und zweitens wollte er vermeiden, vorerst noch einmal Magie wirksam werden zu lassen.
    Die Fahrerin des Wagens kurbelte die Fensterscheibe herunter.
    »Hallo in der Morgenstunde. Sie sind fremd hier, wie? Was machen Sie so allein hier an der Straße? Kann ich Sie mitnehmen?«
    Teri überlegte. »Wir sind zu zweit«, sagte sie. »Hält das ihr Wagen überhaupt aus? Vielen Dank für das Angebot, aber wir gehen lieber zu Fuß…«
    »Aber nein, ich nehme Sie gern mit«, bot die Fahrerin an. »Nun kommen Sie schon, steigen Sie ein…«
    »Sie werden über das Aussehen meines Begleiters erschrecken«, sagte Teri warnend. »Er leidet an einer seltsamen Krankheit…«
    »Ich auch: an meiner krankhaften Hilfsbereitschaft. Kommen Sie schon. Wenn’s keine Beulenpest ist, ist es doch nicht so schlimm.«
    »Nein«, wehrte Teri ab. Sie hatte plötzlich ein ganz eigenartiges Gefühl. Hier stimmte etwas nicht. Die Hilfsbereitschaft dieser fremden Frau war zu aufdringlich. Teri faßte nach Reek Norrs Hand und ging los.
    Der Wagen rollte langsam neben ihnen her.
    Nun verschwinde doch schon, dachte Teri verdrossen. Hau endlich ab und laß uns hier weitergehen…
    Aber die Frau tat ihr den Gefallen nicht. Sie lenkte den Vauxhall sogar auf Teris Straßenseite herüber. »Es ist ein langer Weg zum Dorf…«
    Reek Norr ergriff plötzlich die Initiative. Ihm schien der Geduldsfaden zu reißen. »Na gut«, sagte er abgehackt. »Wir fahren mit. Aber nur bis meine Begleierin ›halt‹ sagt.«
    »Einverstanden.«
    Norr öffnete die Fondtür des rostigen Wagens und glitt auf die Rückbank. Er rutschte zur anderen Seite durch. Teri stieg etwas widerwillig zu ihm. Die Tür fiel klappernd ins Schloß..
    »Was soll das?« flüsterte die Druidin wütend. »Bist du wahnsinnig geworden, Reek? Wenn sie…«
    Ihre Blicke trafen sich im Rückspiegel. Die Fahrerin lächelte. »So

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