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0387 - Die magische Jagd

0387 - Die magische Jagd

Titel: 0387 - Die magische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schlimm sehen Sie doch gar nicht aus, Mister.«
    »Erfreulicherweise sehen Sie nicht viel von meinem Gesicht«, sagte Norr und tastete nach seiner Sonnenbrille. Er trug sie immer noch. Den Hut hatte er während des Fallschirmsturzes verloren. Aber wichtig war, daß seine großen, runden Augen von der Sonnenbrille verdeckt wurden. Der leicht äffisch vorgestülpte Mund und die runden Nasenlöcher ließen sich halbwegs ertragen. Reek Norr hielt den Kopf zusätzlich etwas gesenkt, daß hauptsächlich sein kahler Schädel zu sehen war.
    Die aufdringlich hilfsbereite Frau gab Gas. Der alte Wagen beschleunigte wie ein moderner Sportwagen. Vom Beschleunigungsruck wurden die beiden Fahrgäste gegen die Rückenlehne gepreßt.
    »Die fährt so rasant wie Ted«, murmelte Teri.
    »Oh? Ich dachte, das sei normal?« wunderte sich der Sauroide.
    Das Dorf kam schnell näher. Teri entsann sich, daß auf englischen Straßen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von rund sechzig Meilen galt; die Tachonadel bewegte sich bereits so kurz nach dem Start auf die achtzig zu und kletterte ständig weiter.
    Eine Kurve…
    Der Wagen raste darauf zu…
    Eiskalt lief es Teri über den Rücken. Das roch nach einer Falle! Sie riß am Türgriff, wollte die Tür trotz des hohen und immer noch steigenden Tempos aufstoßen. Aber es gelang ihr nicht. Der Griff ließ sich nicht bewegen. Auch die Fensterkurbel saß bombenfest.
    Die Frau am Lenkrad lachte spöttisch.
    Reek Norrs Hände schossen vor und umklammerten plötzlich den Hals der Frau. »Nein!« schrie Teri. Wenn die Frau das Lenkrad verriß, gab es einen garantiert tödlichen Unfall!
    Aber es kam noch schlimmer.
    Unter Norrs Händen löste sich die Unheimliche in Nichts auf.
    Und steuerlos jagte der Wagen jetzt in die Kurve hinein — geradeaus… in Graben und Hecke…
    Teri schrie in Todesangst. Aber ihr Schrei konnte das Inferno nicht mehr stoppen.
    ***
    Diesmal hatte Astardis seinem Doppelkörper das Aussehen einer Frau verliehen. Nach den bisherigen Feindbildern würden weder die Druidin noch der Sauroide in einer Frau eine Bedrohung sehen. Ihnen war ja nicht klar, mit wem sie es wirklich zu tun hatten. In dem Dämon, der ihnen nachstellte, sahen sie garantiert ein rein männliches Wesen. Von einer Frau mußten sie sich täuschen lassen. So wurde der Dämon in seiner Doppelkörper-Existenz zur Abwechslung wieder einmal zu einer Dämonin. Es fiel ihr nicht schwer, von einem einzelnen Bauernhof in der Nähe das Auto zu stehlen. Harmlos bot sie den beiden Fußgängern an, sie mitzunehmen, und als sie sich lange genug aufgedrängt hatte, stiegen die beiden tatsächlich ein.
    Die Falle schlug zu.
    Die Dämonin verriegelte Türen und Fenster mit Magie, jagte den Wagen mit hoher Geschwindigkeit über die Straße dem Tod entgegen. Als der Sauroide endlich begriff, daß es eine Falle war und die Fallenstellerin anzugreifen versuchte, war es bereits zu spät.
    Die Dämonin verließ lachend den Wagen, indem Astardis den Doppelkörper im Auto auflöste und am Straßenrand neu entstehen ließ. Die Dämonin lachte immer noch, als der Wagen über den Straßenrand aus der Kurve getragen wurde, eine Hecke durchbrach und mit der vorderen Stoßstange in die Grabenböschung knallte. Das Heck flog hoch. Der Wagen überschlug sich nach vorn. Das Dach wurde eingedrückt. Dann jagte eine Stichflamme empor, als die Benzinleitung riß und ein Funke übersprang. Das Fahrzeug verwandelte sich in einen explodierenden Feuerball.
    Ungerührt blieb die Dämonin im Trümmerhagel stehen. Die glühenden Teile des zerrissenen Wagens konnten sie nicht verletzen. Sie lachte noch immer. Dieses Inferno überstand weder ein Sauroide noch ein Druide.
    Astardis hatte es geschafft.
    Reek Norr konnte nichts mehr verraten. Er war tot, verbrannte jetzt in den Trümmern zu Asche. Und mit ihm starb die Druidin Teri Rheken. Das war ein neuer harter Schlag für den Dämonenjäger Zamorra, den Erzfeind der Hölle.
    Aus dem Dorf näherten sich Neugierige, die der Krach der Explosion und dann das Flammenspektakel aufmerksam gemacht hatte. Einer trug sogar einen Feuerlöscher. Aber damit ließ sich nichts mehr retten. Im Gluthauch vergingen zwei Wesen, die schlußendlich doch noch in die Falle des Dämons getappt waren.
    Astardis triumphierte.
    ***
    »Bei Put Stanachias Ziegengehörn«, knurrte Sid Amos überrascht. »Was geht denn da unten jetzt schon wieder vor?«
    Eine Explosion, eine neuerliche Entfaltung der fremden Magie… aber auch eine

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