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0387 - Die magische Jagd

0387 - Die magische Jagd

Titel: 0387 - Die magische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gemerkt haben.«
    »Na dann…«
    Die rasende Fahrt durch die Nacht ging weiter.
    ***
    In den Tiefen der Hölle hatten sich die Gemüter noch längst nicht beruhigt. Das Tribunal gegen Satans Ministerpräsidenten hatte Aufsehen erregt. Und so mancher Dämon und so mancher Teufel rätselte jetzt darüber, wer diese Position nun einnehmen würde. Viele begannen bereits damit, ihre Klauen nach dem Thron des Höllenfürsten auszustrecken, Intrigen zu spinnen und Machtkämpfe vorzubereiten.
    Der Tod von Magnus Friedensreich Eysenbeiß war zu schnell und zu überraschend gekommen. Noch ehe jemand so richtig mitbekam, was sich hier abspielte, war schon alles vorbei gewesen.
    Satans Ministerpräsident Eysenbeiß war tot.
    Keiner der Dämonen hatte ihn gemocht, keiner hatte sich mit ihm abfinden wollen, und doch war ihnen nichts anderes übriggeblien, denn LUZIFER hatte stillschweigend geduldet, daß ein Sterblicher, ein Mensch, als LUZIFERs Stellvertreter die Hölle regierte. Erst, als sich Beweise fanden, daß Eysenbeiß zum Verräter an der Hölle geworden war und mit dem ärgsten Feind paktierte, war ein Tribunal eröffnet und das Todesurteil gefällt worden.
    Eine kurze Ära war beendet.
    Der Thron war jetzt frei. Wer würde ihn in Besitz nehmen? Astaroth war einer der aussichtsreichsten Kandidaten, aber Astaroth hatte keinen Ehrgeiz. Er blieb lieber im Hintergrund.
    Vielleicht Leonardo deMontagne, der Fürst der Finsternis… Immerhin trug Leonardo, der kaum weniger unbeliebt war als Eysenbeiß, aber doch immerhin dämonischer Natur, jetzt eine Waffe, die Eysenbeiß bei sich gehabt hatte: eines der Amulette, die Merlin einst geschaffen hatte. Einen der sieben Sterne von Myrrian-ey-Llyrana. Doch Eysenbeiß hatte diese magische Wunderwaffe ebensowenig helfen können wie der Ju-Ju-Stab, dessen Anwesenheit in der Hölle die Dämonen verblüfft hatte. Jener hölzerne, geschnitzte Stab, in dem eine furchtbare, dämonenvernichtende Kraft wohnte.
    Auch dem letzten Augenzeugen von Eysenbeißens Tod war jetzt klar, daß das der letzte Trumpf des Verurteilten hätte sein sollen. Der Stab, der kompromißlos jeden Dämon vernichtete… und den nur ein Mensch hatte tragen können.
    Um so überraschender war es, daß Astardis ihn berühren konnte, ohne davon vernichtet zu werden.
    Der Dämon Astardis, der dem Tribunal ebenfalls angehört hatte, hatte den Ju-Ju-Stab nun an sich genommen und den anderen versprochen, ihn zu versiegeln und für alle Zeiten unberührbar zu machen.
    In Wirklichkeit hatte Astardis alles andere vor, aber nicht das. Für ihn war diese seltsame Wunderwaffe ein Geschenk der… nun, der Götter bestimmt nicht. Astardis war nicht gewillt, diese Superwaffe jemals wieder abzugeben. Was er in versiegelter und unschädlich gemachter Form den anderen Dämonen vorführen würde, würde lediglich eine Kopie sein. Die mußte nur noch angefertigt werden. Das Original selbst wollte er auf jeden Fall behalten.
    Es verlieh ihm Macht und Sicherheit.
    Jahrtausendelang hatte Astardis zurückgezogen gelebt und selten einmal in das Geschehen eingegriffen. Es hatte ihm gereicht, halbwegs vergessen zu sein und in seinem Versteck in den unergründlichen Tiefen der Hölle zu leben. Er verließ dieses Versteck niemals selbst. Sein Sicherheitsbedürfnis war zu groß. Er hatte es auch gar nicht nötig, es einmal zu verlassen. Denn er besaß die Fähigkeit, einen Astralkörper von sich abzuspalten, eine Art Projektion feinstofflicher Art, die an seiner Stelle überall agieren und verschiedene Gestalten annehmen konnte. Mal trat er als Mann auf, mal als Frau. Und in Wirklichkeit war er nur ein Abbild seiner selbst, und noch dazu kein exaktes. Niemand, selbst die Erzdämonen der Hölle nicht, wußten, wie Astardis wirklich aussah und was er konnte. Man wußte nur, daß er uralt war und zurückgezogen lebte. Deshalb war bei der Auswahl der Richter für das Tribunal die Wahl auch auf ihn gefallen; er war neutral.
    Und nun besaß er den Ju-Ju-Stab.
    Aber er hatte nicht nur den Stab, sondern auch ein Problem.
    Sein Astralkörper hatte die Sauroiden Choash und Norr in die Hölle geholt. Heimlich. Denn noch bevor das Tribunal eingesetzt wurde, um über Eysenbeiß zu richten, hatte Astardis den Plan gefaßt, Eysenbeiß heimlich zu beseitigen. Niemand würde jemals daraufkommen, daß ausgerechnet er es war, der sich doch in nichts einmischte. Das war seine Sicherheit und seine Stärke. Und er hatte Eysenbeiß auch nicht selbst töten wollen. Das

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