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0387 - Die magische Jagd

0387 - Die magische Jagd

Titel: 0387 - Die magische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sollten die beiden Sauroiden für ihn erledigen. Er hatte im direkten Kräftevergleich zwischen Mensch und Sauroide die unerhörten magischen Kräfte der Echsenwesen erkannt und wollte sie sich zunutze machen; ein Sauroide war in der Lage, selbst einem Erzdämon der Hölle Paroli zu bieten. Und Eysenbeiß war ›nur‹ ein Mensch gewesen…
    Aber Astardis hatte sich geirrt. In der Hölle wirkten die Kräfte der beiden Sauroiden nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Choash hatte versagt. Nun war er tot und konnte nicht mehr befragt werden. Er konnte nicht mehr aussagen, wer ihn als Attentäter hierher geholt hatte.
    Reek Norr dagegen lebte noch. Aber Norr war geflohen. Er war entwichen, noch ehe Astardis ihn zum Attentäter machen konnte. Er hatte sich der entsprechenden geistigen Behandlung entzogen. Und ausgerechnet dieser Professor Zamorra hatte ihn befreit und war mit ihm mit unbekanntem Ziel verschwunden.
    Jetzt befanden sie sich in der Welt der Menschen.
    Bloß wo, wußte niemand. Auch der Fürst der Finsternis nicht, der versucht hatte, Zamorra in eine Falle zu locken. Die Spuren der Flucht waren verwischt; niemand konnte sie finden.
    Dennoch war Astardis besorgt.
    Denn solange Reek Norr nicht tot war, konnte er reden.
    Astardis mußte davon ausgehen, daß auch Leonardo de Montagne und vielleicht sogar LUZIFER selbst nach Norr suchen ließ, um herauszufinden, wer ihn in die Hölle eingeschmuggelt hatte. Denn es war mit der Absicht, Eysenbeiß zu töten, geschehen, noch ehe das Tribunal zusammengerufen wurde. Also war die Aktion gesetzwidrig gewesen — ein Verstoß gegen die klaren, eindeutigen ungeschriebenen Gesetze der Hölle. Wenn Reek Norr gefaßt und zum Reden gezwungen wurde, konnte es sein, daß Astardis’ Kopf rollte. Denn zu dem Zeitpunkt, in dem er seinen Mordplan einfädelte, hatte Eysenbeiß noch nicht unter Anklage gestanden, und es änderte daran nichts, daß er später verurteilt und getötet worden war.
    Zumindest aber war es dann für Astardis mit seinem in vielen Jahrtausenden erworbenen Ruf vorbei, sich in nichts einzumischen. Denn eine klarere Einmischung in die Belange der Hölle als diesen Mordplan gab es einfach nicht.
    Astardis mußte Norr also finden, bevor es ein anderer tat. Und er mußte ihn töten.
    Er wußte nur noch nicht, wo in der Welt der Menschen er ihn suchen sollte. Er konnte nur warten, daß sich Norr irgendwie und irgendwo bemerkbar machte. Dann konnte Astardis seinen Doppelkörper entsenden, damit er den Sauroiden tötete.
    Während er darauf wartete, daß Norr eine Spur hinterließ, befaßte er sich damit, den Ju-Ju-Stab zu kopieren, damit er das Original sorgfältig in seinem Besitz verbergen konnte.
    Des Rätsels Lösung, daß er ihn berühren konnte, ohne getötet zu werden, war weit einfacher, als die anderen Dämonen ahnten. Von ihnen wußte kaum jemand, daß Astardis sich nicht wirklich selbst zeigte, wenn er mal sein Versteck verließ. Und die es wußten, machten sich darüber nicht einmal Gedanken.
    Astardis selbst durfte den Stab auch nicht berühren. Aber sein Doppelkörper konnte es. Die Projektion, in welcher Gestalt auch immer sie sich zeigte, konnte dämonische Magie einsetzen, war aber selbst magisch neutral.
    So hatte der Astralkörper des Astardis vor kurzem den weißmagischen Abwehrschirm um Zamorras Château Montagne mühelos unterlaufen können. Und so konnte er auch den Ju-Ju-Stab berühren und führen.
    Aber davon, woran das eben lag, brauchte kein anderer etwas zu wissen…
    ***
    In den Nachtstunden war auch der italienische Straßenverkehr relativ harmlos. Die sechzig Kilometer bis zur Autobahnumgehung Roms schaffte Ted Ewigk in weniger als einer halben Stunde, trotz zahlreicher Kurven und weniger entgegenkommender Fahrzeuge. Vom Autobahnring aus war es dann wiederum nicht mehr weit bis zu dem Hotel, in dem er sich auf Dauer einquartiert hatte. Die ›Villa Doria Pamphili‹ lag in einer traumhaften Parklandschaft außerhalb der Stadt und war vom Autobahnring aus leicht zu erreichen. Andererseits führte die Straßenführung dann auch wieder schnell und einfach in die Innenstadt Roms — die neuerdings für den Straßenverkehr gesperrt war. Nur Taxen und öffentliche Verkehrsmittel durften sich noch in der City tummeln. Was nicht besagte, daß alle anderen sich an diese Vorschriften hielten. Immer wieder schafften es gerissene Römer, sich Ausnahmegenehmigungen zu beschaffen. Auch Ted Ewigk hatte die Vorschriften oft genug ein wenig zu

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