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0389 - Lucifuge kehrt zurück

0389 - Lucifuge kehrt zurück

Titel: 0389 - Lucifuge kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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worden war. Der kurze Kontakt war nicht unbemerkt geblieben. Zamorras Amulett warnte, aber er wußte die Warnung nicht zu deuten.
    Im nächsten Moment verdichtete sich der Dämon Astardis.
    Und Sid Amos zog sich zurück!
    Er wollte verschwinden! Aber der Schutzkreis hielt ihn fest. Er war nicht nur fest gegen Versuche von außen, ihn zu durchdringen, sondern auch umgekehrt. Die Symbole, die Zamorra verstärkend um den Drudenfuß im Zauberkreis gezeichnet hatte, blockierten den Ausbruchversuch.
    Zamorra fühlte die jähe Panik, die in Sid Amos ausbrach, und er fühlte dessen Gedanken, mit denen er noch verbunden war. Amos fürchtete, von Astardis erkannt zu werden als derjenige, der den Versuch der Beschwörung erst möglich gemacht hatte. Er wollte aber nicht erkannt werden, wollte nicht als Verräter abgestempelt werden.
    Er mußte verschwinden, ehe Astardis erkannte, mit wem er es zu tun hatte!
    Und da die Schutzsymbole ihn hielten, mußte er sie zerstören.
    Er verwischte den Kreis an einer Stelle, riß ihn damit auf. Im gleichen Moment existierte die schützende Barriere um alle vier Drudenfuß-Nutznießer nicht mehr. Mit dem Aufbrechen des Kreidekreises war auch das Schutzfeld aufgebrochen worden.
    Sid Amos war frei!
    Blitzartig verschwand er, zog sich in einer zeitlosen Ortsveränderung nach Caermardhin zurück. Niemand konnte ihn mehr aufhalten.
    Er war fort.
    Zurück blieben Zamorra, Teri und Rob Tendyke. Schutzlos dem tobenden, zornigen Dämon ausgeliefert!
    Und zusätzlich dadurch verwirrt, daß Amos nicht nur den Schutzkreis zerstört hatte, sondern auch die geistige Verbindung mit Gewalt zerbrach.
    Zamorra fühlte sich, als habe ihn jemand mit einem Hammerschlag getroffen. Er sah Teri taumeln, hörte sie aufstöhnen und sah, wie sie die Handflächen gegen die Schläfen preßte. Er war für endlos lange Augenblicke desorientiert. Wo war oben, wo war unten, wo rechts und links, vorn und hinten? Drehte er sich, überschlug er sich im schwerelosen Nichts?
    Dann war diese Empfindung wieder vorüber.
    Und der Dämon Astardis schlug mit seinen diamantharten spitzen Krallen nach den Menschen.
    ***
    Nicole stoppte den Wagen direkt vor dem Haus. Das farbige Leuchten verlosch allmählich. Schon während sie auf das Haus zufuhr, war es schwächer geworden. Nicole sprang ins Freie und stürmte auf den Eingang zu.
    Sie zögerte. Was geschah im Innern des Hauses? Würde sie nicht vielleicht unvorbereitet in den magischen Strudel eines tobenden Vernichtungskampfes geraten? Ein Licht, wie es den Bungalow umgeben hatte, hatte sie noch nie zuvor gesehen. Hier geschah etwas, für das es kein Beispiel gab.
    Zum ersten Mal bedauerte sie, daß sie ihre Überempfindlichkeit gegenüber magischen Dingen wieder verloren hatte. Einst hatte Sara Moon ihr schwarzes Dämonenblut injiziert, um sie selbst dämonisch werden zu lassen; das war nicht gelungen, aber Nicole war danach besonders empfindlich und empfänglich für Magie geworden. Aber Sara Moon hatte ihr diese Fähigkeit später auch wieder genommen. Damals hatte Nicole ihre Sensibilität für eine Last gehalten. Jetzt wäre sie froh darüber gewesen, wenn sie mit ihrer Hilfe hätte erkennen können, was dort im Haus vorging.
    Die Schwärze war jetzt ebenso verschwunden wie das farbige, ständig wechselnde Licht. Aber Nicole war sicher, daß die Magie, die dieses Phänomen erzeugt hatte, immer noch wirkte.
    Sie öffnete die nicht verschlossene Haustür und trat ein. Lauschte. Aber sie konnte kein Geräusch hören. Nicht einmal ihre eigenen Schritte.
    Ihr war, als gäbe es hier kein Kraftfeld, das jedes noch so geringe Geräusch verschluckte.
    Noch einen Schritt weiter…
    Und da sprang sie aus der Lautlosigkeit heraus jemand an, schleuderte sie zu Boden und warf sich auf sie. Hände schlossen sich wie Schraubstöcke um ihren Hals.
    Nicole überwand ihre Überraschung schnell und versuchte, sich mit Judogriffen zu befreien. Als das nichts half, wechselte sie zu Karate über.
    Der Angreifer ließ nicht los. Er verkraftete jeden Schlag mühelos.
    Aber das Schlimmste war die absolute Lautlosigkeit des Geschehens…
    ***
    »Da stimmt etwas nicht«, sagte Monica. »Wenigstens Scarth müßte ans Telefon gehen. Daß überhaupt niemand abhebt, ist nicht normal.«
    »Wir müssen hin«, sagte Uschi Peters.
    Monica schüttelte langsam den Kopf.
    »Ich glaube, das wäre nicht gut. Wir kämen vom Regen in die Traufe. Das alles sieht mir nach einem großangelegten Angriff aus. Vielleicht ist

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