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039 - Flucht in die Todeszone

039 - Flucht in die Todeszone

Titel: 039 - Flucht in die Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Oberschenkel bis zum Zwickel des engen Lederhöschens entblößte, und einen Harnisch aus Blech, dessen Ausbuchtungen über der Brust sich sehen lassen konnten. Trotz der kriegerischen Aufmachung war sie so attraktiv, dass Laara und Aruula sie auf den ersten Blick nicht leiden konnten. Blicke aus grünen Augen glitten rasch über die Kerkerinsassen und blieben schließlich an Matt hängen. Die Frau leckte sich die Lippen Matt wurde der Kragen eng, und Aruula ließ ein leises Knurren hören.
    »Die Kveenie will euch sehen«, sagte Elys, ohne Matt aus den Augen zu lassen. »Ich hoffe, ihr wisst euch in Gegenwart einer Herrscherin zu benehmen.«
    Oha, dachte Matt. Du bist gar nicht die Herrscherin? Schade eigentlich. Ihr offensichtliches Interesse an ihm hätte von Nutzen sein können.
    Elys' Blick fiel auf Aruula. Ihr trotzig vorgeschobenes Kinn drückte aus, dass deren Abneigung auf Gegenseitigkeit beruhte.
    »Wie heißt du, Luder?«, fragte sie.
    Zum Glück war Aruula dieser Ausdruck nicht geläufig, sonst wären möglicherweise gleich darauf Zähne geflogen.
    »Aruula von den dreizehn Inseln.«
    »Ich bin Elys von den Armysten«, sagte die Walküre und spitzte die Lippen. »Wenn es euch gelingt, die Kveenie davon zu überzeugen, dass ihr keine Menschenfresser seid, darfst du vielleicht in meinen Gemächern für Ordnung sorgen.«
    »Welch große Ehre, Elys von den Armysten«, erwiderte Aruula ohne eine Spur von Hohn.
    Matt atmete auf. Er hatte insgeheim mit Widerborstigkeit gerechnet, doch seine Gefährtin hatte offenbar erkannt, dass man in ihrer Lage mit taktischer Unterwürfigkeit besser vorankam.
    Elys räusperte sich, musterte den Rest der Gruppe und deutete in den Gang hinaus. »Folgt mir!«
    Sie marschierte hinaus. Matt schloss sich ihr an, dann kamen die anderen, und die Maskierten eskortierten sie. Man führte sie durch einen mit Aluminiumplatten ausgeschlagenen Gang und eine Wendeltreppe hinunter. Sie gingen bis ans Ende eines weiteren Ganges, wo sie an einer Tür von weiteren Maskierten erwartet wurden. Elys gab ihnen ein Zeichen und sie traten zur Seite. Elys öffnete die Tür und trat in den Raum, der dahinter lag.
    Es war ein Konferenzsaal, wie Matt ihn aus Stabsbesprechungen kannte. Ein langer Tisch, an dem zwanzig Menschen Platz hatten, stand in seiner Mitte. In die Platte waren Bildschirme eingelassen, die stumpf vor sich hin glänzten. Die Wände waren holzgetäfelt. Hinter dem Kopf des Tisches hing die Flagge der USA. Dass sie nicht längst zerbröselt war, lag an der transparenten Folie, in die sie eingeschweißt war.
    Davor wartete die nächste Überraschung. Das heißt, eigentlich waren es zwei: Eine hellblonde Frau von etwa fünfundzwanzig Jahren nahm den Kopf des mit allerlei exotischen Speisen überladenen Tisches ein. Sie wirkte nicht weniger kriegerisch als die Walküre, doch ihre Gesichtszüge zeigten eine gewisse Sanftheit. Sie trug eine Art Rüstung mit getigerten Fellteilen und ein Schwert an der Seite.
    Und auf ihrer Schulter saß ein langohriger, nur mit einem Lendenschurz bekleideter Gnom, der etwa dreißig Zentimeter maß und die Eintretenden mit Augen musterte, in denen Alter und Intelligenz leuchteten.
    ***
    Matt war sprachlos. War dieses kleine Lebewesen auf der Schulter der Frau ein Haustier oder eine Mutation?
    Als es sich Matt zuwandte und ein Blick ihn traf, konnte er ersteres schon ausschließen. Dieses Wesen war gewiss kein Tier.
    »Willkommen im Nebelreich der Armysten«, sagte die blonde Frau in einem so herzlichen Tonfall, dass die hinter den Gefangenen stehende Walküre sich warnend räusperte. Die Blonde ignorierte sie und lachte. »Aber Elys«, sagte sie leicht tadelnd und schüttelte den Kopf, dass ihr Haar flog. »Dein Misstrauen gegen alles Fremde wird dir eines Tages noch den Hals brechen.« Sie deutete auf die freien Stühle.
    »Nehmt Platz. Ich bin die Kveenie.«
    Ihr Blick war offen, neugierig und auf eine gewisse Weise herzerfrischend naiv. Sie schien das genaue Gegenteil der argwöhnischen Elys zu sein, und das gefiel Matt.
    Sie nahmen Platz. Die Kveenie deutete auf die Speisen und forderte die Fremden auf, sich zu bedienen. Fost griff als erster zu. Swafhard hielt nach Gewürzen Ausschau. Die Speisen schienen ihm jedoch zu munden, denn er langte kräftig zu, und Orville, Aruula und Laara folgten seinem Beispiel. Matt biss in etwas, das wie ein Apfel aussah, aber wie ein Pfirsich schmeckte.
    Die Maskierten bauten sich an den Wänden auf. Elys setzte sich ans

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