0390 - Der Fluch des Asmodis
wurden. Es würde sich nicht immer wieder austricksen lassen. Irgendwann war die Trickkiste leer. Und dann gab es keine Gegenwehr mehr.
Plötzlich betrat Sid Amos den Saal. Er kam mit schnellen Schritten auf Zamorra und Teri zu.
Zamorra runzelte die Stirn. Was wollte Amos hier? Hatte er Tendyke’s Home vielleicht mit seinen magischen Mitteln beobachtet und wollte Zamorra eine Hiobsbotschaft überbringen? Hatte das Monster bereits zugeschlagen?
Angst um Nicole erfaßte Zamorra. Sie war ebenfalls im Haus. Wenn das Monster angriff, war auch sie in tödlicher Gefahr. Er wünschte plötzlich, er hätte sie wenigstens mit hierher genommen.
»Was ist geschehen?« fragte er.
Sid Amos lächelte. »Mir ist etwas eingefallen«, sagte er.
Er sah Teri an. »Sie braucht nicht länger nachzuforschen«, sagte er. »Ich erinnere mich an das Ungeheuer. Ich kenne es.«
»Woher?« stieß Zamorra hervor.
Amos lachte humorlos. »Es wurde auf meinen Befehl erschaffen«, sagte er.
***
Das Monster hatte die magische Abschirmung überwunden und die Jalousien des schon einmal verwüsteten Wohnzimmers mit seinen Krebsscheren einfach aufgeschnitten. Jetzt befand es sich im Zimmer und zwängte sich in den relativ schmalen Korridor, um in den anderen Raum zu seinem Opfer zu gelangen.
Gryf stieß die Tür auf.
Das Ungeheuer ließ gerade die andere Tür zerbersten und schob sich in den Gang. Es konnte sich hier nicht so schnell bewegen, wie es eigentlich wollte, da es zu breit war. Die Spinnenbeine stießen gegen die Wände und behinderten sich gegenseitig.
»Na warte«, murmelte Gryf, der in dieser Behinderung seine Chance sah. Er hielt den aktivierten Dhyarra-Kristall in der rechten Hand und konzentrierte sich auf die Vorstellung, das Ungeheuer würde unter der dreifachen Schwerkraft leiden. In der Tat ging ein heftiger Ruck durch den bizarren Körper. Die Spinnenbeine wurden eng an den Körper gezogen, wie es eine richtige Spinne im Falle einer Bedrohung auch tat. Gryf »erhöhte« die künstliche Überschwerkraft weiter.
Da versetzte sich das Monster in einem kurzen zeitlosen Sprung aus der Schwerkraftfalle heraus direkt vor Gryf und packte zu.
Der Angriff kam für den Druiden überraschend.
Aber Rob Tendyke war direkt hinter ihm. Der Abenteurer packte Gryf am Hemdkragen und schleuderte ihn an sich vorbei ins Zimmer zurück. Gleichzeitig sprang er hinter Gryf her.
Die Krebsschere, die den Druiden in der Mitte zerteilt hätte, schnappte krachend ins Leere.
Gryf keuchte eine Verwünschung.
Die Bestie versuchte jetzt durch die Tür in das kleine Zimmer zu kommen. Dorice war aufgesprungen. Verzweifelt sah sie sich nach einem Ausweg um. Nicole stand leicht geduckt da, sprungbereit.
Gryf wußte, daß es ihn umbringen würde, wenn er seine Para-Kräfte einzusetzen versuchte. Er konnte nur noch mit dem Dhyarra-Kristall arbeiten. Aber wie sollte er das Ungeheuer richtig packen, wenn es sich dem Zugriff durch einen Sprung wieder entziehen konnte?
Plötzlich kam ihm eine andere Idee.
Warum sollte nicht er das Biest versetzen?
Er befahl dem Dhyarra-Kristall, das Ungeheuer per Téléportation in den Swimming-pool zu schleudern. Das hatte das Biest ja schon einmal aus dem Konzept gebracht und zur Flucht gezwungen. Dadurch gewannen sie wieder etwas Zeit. Vielleicht hatte Zamorra bis dahin mit seiner Informationssuche Erfolg!
Der Kristall glühte. Aber er bewirkte nichts. Eine Versetzung dieser Masse ging anscheinend über seine Kapazität hinaus. Dafür brauchte es größere Kristalle mit höherer Energie. Insgesamt gab es dreizehn Abstufungen, von denen diese die dritte war.
Das Ungeheuer zerschlug den Türrahmen und erweiterte die Öffnung in der Wand radikal. Anscheinend hielt es einen weiteren Sprung für nicht sinnvoll und setzte lieber rohe Körperkraft ein. Die reichte auch völlig aus.
Eine weitere Flucht gab es nicht mehr. Die vier Menschen saßen in der Falle.
Gryf war ratlos. Was konnte er jetzt noch tun? Eine Feuerwand aufbauen? Erneut Schwerkraft oder telekinetischen Druck ausüben? Das würde alles nicht sehr wirkungsvoll sein. Luftentzug? Er versuchte ein Vakuum um das Ungeheuer herum zu bilden, aber das konnte er nicht exakt eingrenzen. Der gesamte Raum begann luftleer zu werden. Das war nicht in Gryfs Sinn. Es würde sie alle vier ebenfalls umbringen oder zumindest bewußtlos werden lassen, ehe die Bestie floh.
»Wasser«, keuchte Tendyke, als das Monster auf seinen acht Spinnenbeinen in den Raum drängte. Die
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