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0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

0390 - Lockvogel 1 spielt falsch

Titel: 0390 - Lockvogel 1 spielt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lockvogel 1 spielt falsch
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zurück.«
    Ich musterte ihn.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich hab das Gespräch abgehört. Ich habe auch ein Funkgerät und erwischte zufällig ihre Frequenz!«
    »Demnach ist die Gefahr vorbei!«
    »Für den Augenblick«, sagte er. »Aber sie werden wiederkommen. Ich kenne Newport. Was der sich vorgenommen hat, führt er auch durch. Er wird erst Ruhe geben, wenn ich erledigt bin.«
    »Wo ist Felice?«, fragte ich beiläufig.
    Er sah mich groß an. Ganz offensichtlich verstand er nicht, worauf ich hinauswollte.
    »Felice? Sie haben sich ja ganz schön über mein Privatleben orientiert. Aber wie kommen Sie jetzt auf Felice? Sie ist in New York…«
    »War nur eine Frage«, sagte ich. »Also fahren wir. Sie kommen mit uns!«
    »Augenblick, ich hole nur meine Reisetasche!«
    Er verschwand im Haus. Ich lehnte mich an einen der Verandapfosten und steckte mir eine Zigarette an.
    Ein großer schwarzer Hund kam aus dem Haus und blieb mit leisem Knurren vor mir stehen. Einen Augenblick war meine Aufmerksamkeit gefesselt. Und so sah ich den Lichtreflex, der sekundenlang über das glänzende Fell des Tieres fuhr. Es war, als wäre jemand mit einem Spiegel in der Nähe.
    Ich sah hoch.
    Durch das dichte Laub der Bäume war nichts zu erkennen. Es war möglich, dass ich mich geirrt hatte. Aber es gab auch eine andere Erklärung. Eine Linse beispielsweise konnte den Lichtreflex erzeugt haben — die Linse eines Zielfernrohrs etwa.
    Ich machte einen Schritt, trat in den Hauseingang, sodass ich gegen Sicht gedeckt war, und wandte mich um. Phil, am Steuer des Postwagens, sah zu mir herüber.
    Ich machte die Gebärde des Gewehranlegens und deutete nach links auf die Bäume. Phil nickte. Er hatte verstanden.
    Bellison kam zurück, eine schwarze Ledertasche in der Hand.
    »Alles Okay«, sagte er munter. »Fahren wir. Ich kann Ihnen einige Geschichten über Newport erzählen, dass Ihnen Hören und Sehen vergeht. Gehen Sie voraus. Ich versorge den Hund.«
    »Halten Sie sich besser neben mir.«
    »Warum? Es ist niemand in der Nähe!«
    »Trotzdem halte ich es für sicherer!«
    Er lachte kurz auf.
    »Keine Sorge, aber so ängstlich bin ich auch wieder nicht. Gehen Sie nur schon vor!« Er pfiff dem Hund, der augenblicklich im Haus verschwand, und machte sich dann am Schloss zu schaffen. Ich ging langsam über den Plattenweg. Bellison hinter mir trödelte herum und kam dann betont langsam hinter mir her. Ich warf einen verstohlenen Blick nach links. Nichts war zu sehen.
    Ich hatte etwa den halben Weg zum Tor geschafft, als es passierte.
    Ein kurzer, peitschender Knall. Dann traf mich ein harter Schlag, ungefähr in Brusthöhe. Ich knickte in den Knien zusammen.
    Hinter mir schrie Bellison auf.
    Phil reagierte sofort. Er riss sein automatisches Schnellfeuergewehr hoch und jagte vom Fahrersitz eine Salve zu der Stelle hinüber, wo der Schütze sein musste. Die Kugeln pfiffen durch das Laub, rissen Äste herunter und klatschten in das Holz der Stämme.
    Ich hatte meine Automatic herausgebracht und versuchte, hinüberzulaufen aber die Beine versagten mir den Dienst.
    Bellison stand hinter mir. Er hatte seinen Revolver herausgerissen und leerte sein Magazin wahllos in Richtung auf den Park.
    Da traf mich ein neuer harter Schlag in den Rücken. Eine Schmerzwelle durchfuhr mich, dann wurde mir schwarz vor Augen. Ich verlor das Bewusstsein.
    ***
    »Er ist tot«, sagte Bellison mit verzerrtem Gesicht. »Das konnte ich nicht ahnen. Ich wusste nicht, dass sie sich im Park versteckt hatten. Sie müssen Cotton mit mir verwechselt haben. Wenn ich das nur geahnt hätte…«
    Wie durch einen Nebel drangen die Stimmen in mein Bewusstsein. Mein Kopf summte wie ein Dutzend wütender Hornissen. Nur mühsam erlangte ich das Bewusstsein wieder, stützte mich hoch. Eine Schmerzwelle lief über mich hinweg.
    Ich kriegte die Augen auf und sah Phils besorgtes Gesicht über mir.
    »Alles Okay, Jerry?«
    »Yeah, das heißt, ich habe das Gefühl, es ist einiges in mir gebrochen«, keuchte ich. »Was ist mit dem Mörder — habt ihr ihn?«
    »Der Kerl ist entkommen«, sagte Phil ärgerlich. »Die City Police ist zwar noch dabei, die Gegend zu durchkämmen, aber es dürfte zu spät sein. Dieses Gelände hier wirksam abzuriegeln, ist ohne eine Armee praktisch unmöglich. Aber er hat sein Gewehr zurückgelassen — eine Winchester. Das ist immerhin ein Teilerfolg.«
    Erst jetzt bemerkte ich, dass es ringsum von Polizisten wimmelte. Auf der Straße standen mehrere

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